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It’s the frei<tag> 2012 Countdown (9): Citavi oder – wie verändert sich die bibliothekarische Arbeit durch Literaturverwaltungsprogramme?

Posted in LIBREAS Veranstaltungen by libreas on 8. August 2012

Matti Stöhr

Citavi Logo

Citavi Logo

An dieser Stelle ist bisher unerwähnt geblieben, dass die nahende Unkonferenz / Summer School von Swiss Academic Software, der Softwareschmiede des so nützlichen wie erfolgreichen Literaturverwaltungsprogramms  Citavi, finanziell unterstützt wird und damit zur Realisierung der Veranstaltung beiträgt. Vielen Dank dafür!

Citavi, welches durch die Kombination von klassischer Literaturverwaltung mit Funktionen zur Wissensorganisation und Aufgabenplanung, nicht zuletzt mit einer sehr einfachen, intuitiven Bedienung besticht, ist – nicht nur – im deutschen Hochschul- und  (wissenschaftlichen) Bibliothekswesen inzwischen hinlänglich bekannt. An einer Vielzahl von Universitäten, Fachhochschulen, aber auch außeruniversitären Einrichtungen können Institutionsangehörige (Studierende, wissenschaftl. MitarbeiterInnen etc.) Citavi kostenlos benutzen – ermöglicht durch Abschluss von Campuslizenzen. Nach eigener Angabe des Herstellers profitieren davon mittlerweile 2/3 der Studierenden im deutschsprachigen Raum – vgl. zur Übersicht die Citavi-Doku über Campzslizenznehmer.

Dass Bibliotheken jedoch mehr tun als Citavi und andere kostenpflichtige Literaturverwaltungssoftware durch Lizenzabschluss zur institutionsweiten Nutzung bereitstellen, ist nicht neu. Mit der Umfrage „Serviceangebote der wissenschaftlichen Bibliotheken im Bereich Literaturverwaltung“ aus dem Jahre 2010 hat dies Thomas Stöber (damals UB Augsburg, nun UB der LMU München) unlängst systematisch erhoben, auf der Webplattform „Litereraturverwaltung & Bibliotheken“ wird der Themenkreis seit Beginn 2011 fortlaufend dokumentiert,  analysiert und diskutiert. (Das jüngste Produkt ist dabei eine dynamische Karte, welche die Verbreitung von bibliothekarischen Dienstleistungen für Literaturverwaltung visualisiert.)

Services zur persönlichen Literaturverwaltung bzw. zu entsprechenden einschlägigen Programmen – genannt seien neben Citavi nur: EndNote (Web), Refworks, Mendeley, Zotero, Papers, Bibsonomy, JabRef, Bibliographix, Qiqqa, BibTeX, CiteUlike, WizFolio, Connotea, Colwiz … –  sind also offensichtlich ein immer wichtiger werdendes, wenn nicht unlängst etabliertes bibliothekarisches Aufgabenfeld. Was mich zunehmend gedanklich beschäftigt, aber bis dato leider (noch) nicht systematisch bearbeiten konnte, ist der Aspekt der Auswirkungen bzw. Konsequenzen der bibliothekarischen Beschäftigung mit Literaturverwaltungssoftware.  Kurzum: Wie verändert sich die bibliothekarische Arbeit durch Literaturverwaltungsprogramme?

Citavi-Desktop mit Karte

Formschön: Citavi-Desktop mit frei<tag>-Karte

Hieraus ergeben sich für mich augenblicklich zwei Teilkomplexe:

  1. Inwiefern verändert sich der  bibliothekarische Alltag durch Entwicklung und Angebot von Literaturverwaltungsservices? Stichworte sind hier u.a.:
    • Arbeitsaufwand / verfügbare Ressourcen (z.B. Personalstunden)
    • Vereinbarung / Existenz von Zuständigkeiten
    • Erkenntnisse in der theoretische wie praktischen Auseinandersetzung mit einzelnen Programmen oder einer Brandbreite
    • Schulungs- und Supportkonzepte /-inhalte
    • Nutzerfeedback / -wünsche und deren Auswirkungen auf die Weiterentwicklung von Services
    • Evaluation
    • Kooperationen / Kooperationspotentiale
  2. Inwiefern werden Literaturverwaltungsprogramme zur Erleichterung bzw. Optimierung der genuin bibliothekarischen Arbeit eingesetzt? Stichworte sind hier u.a.
    • Einbindung von Literaturverwaltungsprogrammen in den Geschäftsgang (Beispiel: Medienakquise durch FachreferentInnen an der UB Bamberg)
    • Integration in Workflows für moderne Informationsservices – z.B. Nutzung von Literaturverwaltungssoftware zur Erstellung von  Hochschulbibliographien (Beispiel: Hochschulbibliographien UB Bochum / UB Dortmund)
    • Softwarenutzung für die individuelle / kollaborative Literaturrezeption und -organisation z.B. für die Sichtung und Auswertung einschlägiger Fachzeitschriften und den darin publizierten Artikeln
    • Nutzung für die individuelle / kollaborative Organisation von bibliothekarischem Fachwissen
    • Nutzung für das Schreiben von Fachpublikationen

frei<tag> 2012 bietet sich daher als Chance, Litereraturverwaltung / Literaturverwaltungssoftware und deren vielgestaltige Implikationen für Bibliotheken in einer eigenen Session zu thematisieren und damit gleichzeitig eine längerfristige, intensive wissenschaftliche Auseinandersetzung zu initiieren.

2 Antworten

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  1. […] Matti Stöhr einen Sessionvorschlag skizziert, in welchem es um die Beschiftigung mit der Frage Wie verändert sich die bibliothekarische Arbeit durch Literaturverwaltungsprogramme? gehen […]

  2. […] auf die bibliothekarische Arbeit  – vgl. den Sessionvorschlag im LIBREAS. Weblog. Zur Session, das Thema Literaturverwaltung wurde mit der Diskussion von Lars Müllers Thesen zu […]


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