LIBREAS.Library Ideas

CfP #44: Grassroots Open Access

Posted in LIBREAS Call for Papers by Karsten Schuldt on 4. Mai 2023

Im Oktober 2003, vor etwa zwanzig Jahren, wurde mit der “Berliner Erklärung über den offenen Zugang zu wissenschaftlichem Wissen” ein Grundlagentext der Open-Access-Bewegung publiziert. Eine Unterzeichnung der Erklärung entsprach und entspricht seitdem, auf gewisse Weise, einem performativen Bekenntnis zu Open Access.

Open Access hat sich in diesen zwanzig Jahren als Thema vom Rand des Progressiven zur allgegenwärtigen Publikationsform und damit  auch zum institutionalisierten Arbeitsfeld in Bibliotheken, Wissenschaftseinrichtungen, bei Forschungsförderern und Wissenschaftsverlagen sowie der Forschungspolitik etabliert. Wir stehen heute an einem Punkt, an dem nationale und föderale Open-Access-Strategien erlassen wurden, Policies von Förderern und Hochschulen die Publikation von Texten und Forschungsdaten nach den FAIR- und CARE-Prinzipien vorschreiben und Read-and-Publish-Verträge auf nationaler Ebene zum Normalfall geworden sind. Ressourcen wurden mobilisiert und Infrastrukturen gebaut ‒ angefangen von Repositorien über Open-Access-Transformationsverträge für, unter anderem, den Zugriff auf große Journalportfolios, bis hin zu Personalstellen und Systemen, um die Compliance mit Open-Access-Vorgaben der  Wissenschaftsorganisationen und Förderer sowie die Einhaltung von Vertragsklauseln zu überprüfen. Open Access ist, in gewisser Weise und immer mit noch unerschlossenen Potenzialen, zum Normalfall im Wissenschaftsbetrieb geworden. Zu einem Normalfall, der allein im DACH-Raum jährlich hunderte Millionen Euro und Franken kostet ‒ für Lizenzen, für Personalstunden, für Hard- und Software. Er ist ein Industriezweig geworden ‒ einer, der polemisch als “Big OA” bezeichnet werden kann.

Zurückblickend auf die Berliner Erklärung und die Atmosphäre, in der diese und weitere Erklärungen verfasst wurden, kommen auch schnell Zweifel auf. Ist es wirklich das, was Open Access sein sollte? Wenn in der Erklärung geschrieben wird: “Die Vision von einer umfassenden und frei zugänglichen Repräsentation des Wissens lässt sich nur realisieren, wenn sich das Internet der Zukunft durch Nachhaltigkeit, Interaktivität und Transparenz auszeichnet. Inhalte und Software müssen offen zugänglich und kompatibel sein.” ‒ Ist diese Vision dann in der heutigen Realität von Big OA umgesetzt? Schauen wir zurück, welche Projekte in der Wissenschaftskommunikation damals, 2003, als mögliche Vorbilder galten ‒ arXiv, von Forschenden selbst betriebene Homepages, erste elektronische Zeitschriften, die von Forschenden oder Künstler*innen mehr oder minder privat betrieben wurden ‒ ist ein Unterschied schnell ersichtlich. Wir müssen, als Beispiel, die programmatischen Sätze aus dem ersten Editorial der First Monday ‒ einer der ersten dieser Zeitschriften ‒ zitieren, um an einen ganz anderen Geist erinnert zu werden:

“Information, equivalent to millions of printed pages, appears in one form or another on the Internet. Much of it is interesting, valuable, fascinating, intriguing, educational and humorous. Some of this digital information is arrogant, foolish and stupid. What’s the solution?

An information oasis, where contributions are read, meditated upon, edited, re-written before posting to the Internet and its many users. That’s the basic idea of ‘First Monday.’ A place where you can find contributions about the Internet from experts and colleagues around the world. A place where the ‘First Monday’ editors work their way through the Internet to find interesting and timely articles for you.”

(Valauskas, Dyson, Ghosh, 1996)

Sicher: Der Eindruck, dass ein sich von den Wurzeln weg und hin zu komplexen Institutionalisierungen entwickeltes Feld sich von ebendiesen Wurzeln mitunter bis zur Selbstverleugnung entfernt, betrifft Open Access nicht exklusiv. Eher ist dies die Norm. Ebenso die Dynamik: Schon die Geschichte der Informations- und Publikationsmärkte ist von einer Dialektik der Institutionalisierung in immer größeren Verlagen und Unternehmen auf der einen Seite und Gegenbewegungen (Gründung kleiner Verlage, Verlage mit explizit nicht gewinnorientierten Betriebsmodellen, Selbstpublikationen und Fanzines) geprägt. Neben beispielsweise Penguin Random House und Bastei Lübbe gibt es immer auch den Antje Kunstmann Verlag, Guggolz oder den Verlag Grasswurzelrevolution. Neben den gedruckten Büchern mit ISBN gibt es, in guten Buchhandlungen, immer auch Fanzines und selbstverlegte Werke. Parallel zu der reputationsorientierten und Pfadabhängigkeiten aufbauenden Web-of-Science-Welt, gibt es weltweit vernetzte Linked-Open-Data-Initiativen und Social-Media-Plattformen, die praktizierte offene Wissenschaft in allen disziplinären und gesellschaftlichen Kontexten sichtbar machen.

Was uns in der Ausgabe #44 interessiert, sind diese Gegenbewegungen im Bereich des Open Access. Nicht Big OA, sondern das Gegenteil ‒ small OA oder, wie wir es nennen wollen, Grassroots OA. Modelle, mit denen vielleicht eher Forschende selbst oder Bibliotheken und andere Gedächtnisinstitutionen die offene Publikation von Wissen und Daten als Diskussionen in die Hand nehmen wollen. Projekte, die nicht auf große Gewinnmargen aus sind, sondern idealistisch auf die Verbreitung und Ordnung von Information und Wissen. Anwendungen, die vielleicht auch unter der Hand der etablierten Modelle laufen, und deshalb in Bibliotheken ‒ deren Arbeitsstrukturen mehr und mehr auf das Funktionieren im Rahmen von “Big OA” orientiert sind ‒ praktisch nicht mehr auftauchen.

Wir denken zum Beispiel an Berichte aus der Realität von kleinen Diamond-Open-Access-Journalen, von scholar-led Publikationsformen wie Blogjournalen und alternativen offenen wissenschaftlichen Veröffentlichungen, die sich eben nicht mehr als Zeitschriften oder Bücher bezeichnen. Wir denken an Berichte von Forschenden, die an den Strukturen der etablierten Wissenschaftskommunikation vorbei offen Wissen verbreiten ‒ in Podcasts, in Videos oder anderen Darbietungsformen. Wir denken aber auch an Berichte von Publikationen, die sich in gewisser Weise “am Rand” des Wissenschaftsbetriebes befinden, beispielsweise in praxisorientierten Feldern (wie der Bibliothekswissenschaft) und deshalb im Rahmen von Big OA weitgehend übergangen werden.

Selbstverständlich interessieren uns aber auch kritische Beiträge zur Politik und Struktur des Open-Access-Feldes. Wie kam es dazu, dass wir heute von Big OA reden können und müssen? Was ist mit all den Ansätzen zur Veränderung des Feldes der wissenschaftlichen Kommunikation passiert, die sich in den vergangenen 20 Jahren (nicht) etabliert haben?

LIBREAS. Library Ideas lädt für ihre Ausgabe #44 zur Einreichung von Beiträgen ein, die Entwicklungen am Rand, unterhalb oder auch gegen die jetzt etablierten Strukturen beleuchten. Sie sollen Möglichkeiten aufzeigen, Open Access auch anders, besser, vielleicht auch politisch und moralisch vertretbarer zu organisieren.

Die Form der Beiträge ist dabei offen. Gerne diskutiert die Redaktion im Vorfeld von Einreichungen auch Ideen. Deadline ist der 30.09.2023. Weitere Angaben zu Einreichungen (unter anderem Formalia und Stil, Umgang mit begleitenden Materialien, zur redaktionellen Bearbeitung) finden sich in den “Autor*innenhinweisen” von LIBREAS. Library Ideas.

Voller Interesse, Ihre / eure

Redaktion LIBREAS. Library Ideas

(Berlin, Göttingen, Hannover, Lausanne, München, Potsdam, Zürich)


Literatur

Berliner Erklärung über den offenen Zugang zu wissenschaftlichem Wissen (2003). https://openaccess.mpg.de/68053/Berliner_Erklaerung_dt_Version_07-2006.pdf


Valauskas, Edward J. ; Dyson, Esther ; Ghosh, Rishab Aiyer (1996). Editors‘ Introduction. In: First Monday 1 (1996) 1, https://firstmonday.org/ojs/index.php/fm/article/view/464/385

CfP #43: Soziologie der Bibliothek

Posted in LIBREAS Call for Papers by Karsten Schuldt on 18. November 2022

Soziologie als Wissenschaft stellt grundsätzlich die Frage, wie Gesellschaft funktioniert und in welcher Beziehung das Individuum und das Kollektiv stehen. Sie fragt: Welche Regeln und Strukturen gibt es und welche Wechselwirkungen existieren im menschlichen Miteinander. Und sie schaut nicht nur auf die Menschen, sondern auch auf Institutionen. Diese manifestieren und objektivieren die Regeln des Miteinanders funktional. Und sie erweisen sich als außerordentlich beständig. Die Soziologie beobachtet, beschreibt und versteht bestenfalls. Das daraus resultierende Wissen bietet, so die mehr oder minder explizit gemachten Prämisse, auch immer die Möglichkeit, diese Prozesse, die Institutionen und damit auch die Gesellschaft zu gestalten. Wenngleich die Diskurse der traditionellen Soziologie mit Theoretikern wie Max Weber schon viele Schleifen durchlaufen haben, bleibt die Relevanz der grundsätzlichen Fragestellungen, die auf interkulturelle und kritische sowie interdisziplinäre Ansätze erweitert worden sind, bestehen.

Dabei gibt es in der Soziologie selbstverständlich unterschiedliche Ansätze, beispielsweise stark theoretische, die vor allem beschreiben, systematisieren und aus diesen Beschreibungen Schlüsse ziehen. Oder auch fast vollständig empirische, die aber notwendig sind, um die Beschreibungen der Theorien in der Realität zu prüfen und gegebenenfalls anzupassen.

Keine Bibliothekssoziologie

Eigentlich könnte man erwarten, dass Bibliotheken für die Soziologie einen interessanten Untersuchungsbereich bieten. Zugleich wäre es sinnvoll, wenn Bibliotheken in ihre Entwicklungsplanungen und der alltäglichen Arbeit soziologisches Wissen einfließen lassen würden.

Bibliotheken sind Institutionen, die direkt in der Gesellschaft wirken, auf die aber auch gesellschaftliche Entwicklungen unmittelbar wirken – man denke nur an die zunehmenden Schwierigkeiten von Bibliotheken, Personal zu rekrutieren, die viel mit demographischen Entwicklungen und anderen gesellschaftskulturellen Veränderungen zu tun hat. Gleichzeitig sind sie – manchmal zum Leidwesen einzelner Engagierter – Institutionen, also Strukturen, die sich nicht sofort, nicht beliebig und auch nicht unendlich weit verändern lassen. Diese Spannung analytisch zu durchdringen, könnte ein Interesse von beiden Seiten, der Soziologie und dem Bibliothekswesen, sein. Zumal es nicht wenige “Bindestrich-Soziologien” gibt, welche sich mit einzelnen Institutionen beziehungsweise institutionalisierten Gesellschaftsbereichen befassen.

Und dennoch gibt es keine Bibliothekssoziologie. Es finden sich einzelne Artikel oder Monographien, die immer wieder neue Ansätze zu so einer spezifischen Soziologie versuchen – dann aber nicht weiter aufgegriffen werden. Ein Beispiel für so einen Artikel aus unserer eigenen Zeitschrift wäre “Zur Legitimation Öffentlicher Bibliotheken” von Fabio Tullio (2016), der Öffentliche Bibliotheken organisationssoziologisch untersuchte.

Abgesehen davon scheint im Bibliothekswesen eher mit Schlagworten aus der Soziologie gearbeitet zu werden, die dann oft aus ihrem eigenen Kontext gelöst und nicht immer begriffsgeschichtlich besonders stabil unterlegt re-interpretiert werden. Dafür symptomatisch war in den letzten Jahren wohl die Nutzung des Begriffs “Dritter Ort”. Ursprünglich eigentlich eher auf Trinkhallen oder Kneipen bezogen, wurde seine Bedeutung im Bibliothekswesen sehr offen für Konzepte und Aussagen adaptiert wurde, die mit dem Originalbegriff nicht mehr in jedem Fall viel zu tun haben. Auch fungieren insbesondere Öffentliche Bibliotheken oftmals, wenn man bei der Zählweise bleiben möchte, sogar eher als eine Art „Zweiter Ort” für Menschen, die beispielsweise keinen anderen Arbeitsort oder Zugang zur Informationsstrukturen haben.

Drei Themenbereiche

Unter den wenigen längeren Werken, die sich explizit mit einer Soziologie der Bibliotheken befassen, stechen drei heraus. Sie stehen für verschiedene soziologische Fragestellungen und zeigen, dass an Bibliotheken als Untersuchungsgegenstand sehr unterschiedlich herangegangen werden kann.

In seinem 1954 zuerst und dann, in einer erweiterten Auflage, nochmal 1965 veröffentlichten “Studien zur Soziologie der Bibliothek” fokussierte Peter Karstedt sehr darauf, wer Bibliotheken und Veranstaltungen in Bibliotheken besuchte, wie von diesen Personen gelesen wurde und welche Auswirkungen dieses Lesen auf diese Personen hatte. (Karstedt 1965) Er ging dabei vor allem beschreibend vor und beschränkte sich auch nicht alleine auf die Soziologie, sondern bezog andere Disziplinen mit ein. Hingegen auf die Institution Bibliothek selber fokussierte Frank Heidtmann in seiner Dissertation “Zur Soziologie von Bibliothek und Bibliothekar”. (Heidtmann 1973) Er analysierte, wie sich die Institution Bibliothek – also das Zusammenspiel von Prozessen, Abläufen, koordinierten Handlungen, Entscheidungen des Personals – immer wieder so reproduziert, dass am Ende erwünschte Ergebnisse entstehen, also bei ihm vor allem Nutzer*innen mit Literatur versorgt werden. Auch er ging beschreibend vor, dabei aber von organisationssoziologischen Prämissen aus. In gewisser Weise nutzte er die Bibliothek als Anwendungsbeispiel soziologischer Theorie.

Das Bibliothekspersonal selber, deren soziale Schichtung und Veränderungen dieser Schichtung, nahm Bernadette Seibel – allerdings für Frankreich – in “Au nom du livre – analyse sociale d’une profession: les bibliothécaires” in den Blick. (Seibel 1988) Sie ging empirisch vor, wenn auch gestützt auf soziologische Kenntnisse über Sozialschichten.

Und diese Perspektive steht denn auch, wenngleich mehr biografisch als akademisch geprägt,  für uns als Redaktion hinter der Themenwahl. Wir als Redaktion fanden zum Thema “Soziologie der Bibliothek” als Desiderat, als wir darüber diskutierten, mit welchen gebrochenen, suchenden und unerwarteten Biographien viele von uns ins Bibliothekswesen eingestiegen sind. Diese, wenn man so will, vermeintlich Zufälligkeit in der Entscheidung schien uns kein Zufall zu sein, sondern strukturell angelegt. Wir merkten auch, dass das Bibliothekspersonal – wer arbeitet in Bibliotheken, auf welchen Stellen, mit welchem Einfluss, mit welchem sozialen Hintergrund – bislang nicht Thema der deutschsprachigen Forschung war. Wir wissen also nicht belastbar, ob wir in der Redaktion Ausnahmen oder typische Fälle darstellen.

Die oben benannten Arbeiten sind Jahrzehnte alt. Seitdem gab es immer wieder einzelne Artikel und auch Abschlussarbeiten. Grundlagenwerke wie die von Peter Karstedt, Frank Heidtmann oder Bernadette Seibel gab es aber unserer Wahrnehmung nach kaum noch. Ihre Stärke liegt auch heute noch darin, mögliche Herangehensweisen und Fragenkomplexe aufzuzeigen: Die Nutzer*innen, das Personal und die Institution Bibliothek als Untersuchungsgegenstände und die soziologische Beschreibung, die Anwendung soziologischer Theorien sowie die konkrete empirische Forschung als Herangehensweisen. Sollte sich in Zukunft einmal eine eigenständige Bibliothekssoziologie entwickeln, wird sie sich zwangsläufig in diesem Rahmen bewegen.

Einladung zur Mitarbeit

Im Schwerpunkt der Ausgabe #43 der LIBREAS. Library Ideas wollen wir gerne einen neuen Versuch wagen, Soziologie und Bibliothek zusammenzubringen. Nicht nur scheint es weiterhin, dass die Potentiale dazu groß sind, sowohl für die Soziologie als auch für das Bibliothekswesen und die Bibliothekswissenschaft. Zudem verändert sich die Gesellschaft aktuell merklich – die Demographie, die soziale Schichtung, vor allem die abnehmende soziale Durchlässigkeit, die soziale Struktur der Städte aber auch der ländlichen Gebiete sind merklich in Bewegungen.

Es scheint, als wäre die Zeit reif, auch die Bibliothek wieder mehr soziologisch zu beschreiben, um zu verstehen, wie sie innerhalb dieser Entwicklung funktioniert und sich gleichzeitig verändert.

Das Feld für verschiedene Beiträge ist durch die drei oben genannten Werke gut umrissen. Uns interessieren zum Beispiel Beiträge, die die Funktion von Bibliotheken soziologisch beschreiben: Wer arbeitet in ihnen? Und in welchen Bereichen? Wie funktioniert die Bibliotheken als Institution und mit Bezug zu anderen Institutionen? Ist sie Teil von Systemen und wenn ja, von welchen?

Interessant fänden wir auch die exemplarische Anwendung soziologischer Theorien auf Bibliotheken: Ist sie mit Niklas Luhmann als sich selbst erhaltendes System zu beschreiben? Ist sie mit bildungssoziologischen, stadtsoziologischen oder auch lebensraum-fokussierten Theorien zu beschreiben? Oder lässt sich sinnvoll eine Analyse der sozialen Schichtung von Nutzer*innen und Personal durchführen?

Nicht zuletzt sind Berichte oder Überlegungen dazu, wie in der Bibliothekspraxis soziologische Methoden angewandt werden können, ein mögliches, interessantes Thema für Beiträge in diesem Schwerpunkt.

Dabei wünschen wir uns Beiträge ganz unterschiedlicher Art, sowohl aus der Bibliothekspraxis und -wissenschaft als auch der Soziologie, so wie auch die drei oben genannten Monographien ganz unterschiedlich sind. Gerne lesen wir ausgearbeitete empirisch basierte Studien ebenso wie soziologische Beschreibungen und Theoriediskussionen. Zur Einreichung der Zusammenfassung von Abschlussarbeiten mit soziologischen Fragestellungen rufen wir explizit auf. Und schließlich interessieren uns natürlich auch die biografischen Linien, die die Menschen in bibliothekarische Professionen brachten. Selbstreflektive Texte zu diesem Thema sind entsprechend auch willkommen.

Gerne diskutiert die Redaktion im Vorfeld auch erste Ideen oder Entwürfe von Beiträgen.

Einreichungsfrist für die Ausgabe #43 ist der 30. April 2023. Hinweise zur Einreichung finden sich in den Autor*innenhinweisen / Author guidelines auf der Homepage der LIBREAS.

Eure/Ihre Redaktion LIBREAS. Library Ideas

(Berlin, Hannover, Göttingen, Lausanne, München)

Literatur

Heidtmann, Frank (1973). Zur Soziologie von Bibliothek und Bibliothekar : betriebs- und organisationssoziologische Aspekte. Berlin: deutscher bibliotheksverband, 1973

Karstedt, Peter (1965). Studien zur Soziologie der Bibliothek. (2., durchgesehene und vermehrte Auflage) Wiesbaden: Otto Harrassowitz, 1965

Seibel, Bernadette (1988). Au nom du livre analyse sociale d’une profession: les bibliothécaires. Paris: La Documentation française, 1988

Tullio, Fabio (2016). Zur Legitimation Öffentlicher Bibliotheken. In: LIBREAS. Library Ideas, #30 (2016), https://libreas.eu/ausgabe30/tullio/

CfP #42: Das Leben, das Universum und der ganze Rest

Posted in LIBREAS Call for Papers by Karsten Schuldt on 14. Juli 2022

Zahlenmystik ist eine Sache, der sich LIBREAS gemeinhin verschließt. Popkultur liegt uns schon näher. Und die 42 biegt von Level 42 bis Coldplay, Doctor Who bis zur Nummer von Fox Mulders Apartment vielfach codiert immer wieder um die Ecke und erinnert daran, wie eine kurze Eingebung in einem fiktionalen Werk ein memetisches Eigenleben entwickeln kann. 

In Douglas Adams Roman Per Anhalter durch die Galaxis ist „42“ die Antwort auf Alles. Im ASCII-Code steht die 42 für den Asterisk. Der Satz, der alles enthält, wäre: *. Überfordert? Das ist nachvollziehbar. Bei Douglas Adams ist die 42 das Ergebnis einer Berechnung eines Supercomputers nach einigen Millionen Jahren Rechenzeit. In der Narration stellt sich heraus, dass die Frage „nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest“ (Englisch: „life, the universe and everything“) einfach zu unpräzise ist und diese Antwort somit (noch) nicht verständlich ist.

Information Retrieval und Big Data

Das „zu komplex“ und „zu fuzzy“ ist ein Leitmotiv der Informatik vor der Durchsetzung einer Künstlichen Intelligenz, die als Übersetzungsinstanz zwischen der Unendlichkeit des Datafizierten und dem Verständnis des informatischen Menschen auftreten kann. Unschärfe und Übermaß seien ein Symptom der Gegenwart. Das Phänomen „Big Data“ beschreibt eine große Menge von Daten, die zu komplex und zu unstrukturiert ist, als dass sie von bekannter Hard- oder Software in einer akzeptablen Zeit verarbeitet werden könnte. [1] In diesem Fall liegt also eine unabschätzbar große Menge potenzieller Informationen vor, die jedoch nicht entschlüsselt oder kontextualisiert werden kann. Das Problem ist also der fehlende Kontext der Antwort „42“. Die Lösung wäre eine Raffinierung zu „smart data”. Aber was ist „smart”? Lässt sich „big” als „too big“ in eine prinzipielle Unbestimmbarkeit blackboxen, muss „smart“ spezifiziert werden, um als Attribut eine sinnvolle Rolle zu spielen. Die Informationswissenschaft hat diese informationsphilosophische Herausforderung bekanntlich wegabstrahiert, indem sie für die „Smartness“ von Informationssystemen beziehungsweise Rechercheinstrumenten die Werte Recall und Precision definierte, also das Verhältnis von Genauigkeit (precision) und Trefferquote (recall), folgender Formel folgend:

precision = relevant documents and retrieved documents / retrieved documents. (Wie viele der ermittelten Treffer sind relevant?)

recall = relevant documents and retrieved documents / relevant documents. (Wie viele der relevanten Treffer wurden ermittelt?)

Die Smartness eines Systems wird dadurch in der Theorie messbar. In der Praxis gilt das aber nur für entwicklungsabgeschlossene und komplett ausgemessene Datenstrukturen, die mit einem endlichen Set an Fragen angesprochen werden. Für das assoziative Tohuwabohu menschlichen Denkens – und Fühlens und Handelns – ist der Ansatz aber ebenso hilflos wie für die vernetzten und sich ständig verschiebenden Informationssysteme der digitalen Gegenwart. 

Entsprechend nachvollziehbar wird die Objektivität dieses Konzepts und dessen Relevanz vielfach diskutiert. [2]

​​Im Falle der „42“ stellt sich die Frage, ob diese Antwort tatsächlich relevant ist und wir die Antwort nur nicht begreifen können. Oder ob die Frage selbst Unsinn ist, weil menschliche Lebenswelten und menschliche Informationswelten eine begrenzte Bedingtheit voraussetzen, die eine Frage nach dem „Leben, Universum und dem ganzen Rest“ grundlegend negiert. Möglicherweise geht es also schlicht nicht darum, ob die Antwort, sondern darum, ob die Frage Relevanz hat. 

Wir können nicht beurteilen, ob die Antwort „42“ zutreffend ist oder nicht. Vielleicht ist sie beides zugleich, eine Schrödinger’sche Katzenkistenzahl. Oder sie ist der relevante Zufallstreffer, den man gerade nicht gesucht hat. Denn dass sie wirkt(e), siehe Popkultur, ist unbestreitbar. So ist die „42“ vielleicht ein Idealtyp der Serendipity. [3] Sie ließ sich nicht sinnvoll suchen, aber finden und entfaltet ihren eigentlich Sinn erst nach ihrer Entdeckung beziehungsweise Erfindung? Die Informationswissenschaft hat auch das in einer Formel schematisiert: 

S=b(s)/b

(S: Serendipität, b(s): Anzahl der relevanten Ergebnisse (auch, wenn nicht direkt danach gesucht wurde), b: Anzahl der nicht relevanten Ergebnisse).

Aber auch hier forscht sie vermutlich in die falsche Richtung des Zeitstrahls. Zumindest müsste man von potenziell relevanten Ergebnissen oder besser noch konditional zukünftig relevanten Ergebnissen sprechen. Die Bedingung ist freilich, dass sie entdeckt werden. Erst mit der Öffnung dieser Kiste wird die Relevanz relevant. Schrödingers Retrievalkatze statt Lycos-Hund. 

Der viel zitierte Serendipitätseffekt [4] in der engeren informationswissenschaftlichen Auslegung greift natürlich und vor allem auch beim Stöbern im physischen Raum, zum Beispiel in der Freihandaufstellung einer Bibliothek. [5] Er greift andererseits bei jedem Akt der Informationsaufnahme, vom Channelsurfing bis zum Gang um den Block. Und seit je gibt es Bemühung, diese Serendipity doch zu lenken – von der Schaufensterauslage bis hin zu Recommenderverfahren in Online-Shops und Knowledge Discovery(!) Systemen.

Die Messbarkeit von Relevanz

Wie also organisieren wir Präzision und Relevanz in unüberschaubaren Kontexten? Dieser Urfrage der Wissensorganisation möchten wir mit der Ausgabe 42 nachgehen. Die Anschlusspunkte sind erwartbar vielfältig: Von einer Auseinandersetzung mit den benannten Grundthemen der Informationswissenschaft zu den praktischen Auswirkungen einer Volldatafizierung von Arbeits- und Lebenswelten bis hin zur Wissenschaftsbewertung oder Impactmessung in der Kultur bieten sich zahllose Verknüpfungspunkte und wir als LIBREAS sind offen für alle und darüber hinaus.

Der auf Zitationsanalysen basierende Impact-Faktor ist allgegenwärtig, aber auch viel kritisiert. [6] Nichtsdestotrotz entscheidet der zeitschriftenbezogene Messwert mit in Berufungsverfahren und in der Vergabe von Fördermitteln, bei welchen doch die akademischen Meriten im Mittelpunkt stehen sollten. Ist der Impact-Faktor also das wissenschaftsevaluierende Pendant zur Antwort „42“ – als Antwort auf eine nicht beantwortbare Frage? Weil es eine Antwort geben muss? Vor diesem Hintergrund sind gleichwohl Beiträge willkommen, die sich mit der nahezu omnipräsenten Quantifizierung von eigentlich qualitativ zu betrachtenden Aspekten – und Auswirkungen dessen oder Alternativen dazu – beschäftigen. Der Bezugspunkt kann auch außerhalb der Wissenschaft liegen, also jegliche Formen der (numerischen) Erfolgsmessung wie Bibliotheksentwicklungspläne oder Ähnliches ansprechen.

Lost in Translation

Einen weiteren Bereich wollen wir noch herausheben: die Frage der Übersetzbarkeit. In Per Anhalter durch die Galaxis existiert ein überaus innovatives und effektives Tool zum Management der Vielfalt der Sprachen. Bei dem sogenannten „Babelfisch“ handelt es sich um ein Tierchen, welches ins Ohr eingesetzt wird und dort das Verständnis aller existierenden Sprachen ermöglicht. Das klingt wünschenswert und inspirierte zahllose technische Annäherungen an automatisierte Übersetzungen. Aus einer semiotischen Perspektive lassen sich die benannten informationswissenschaftlichen Leitgrößen Relevanz und Präzision wunderbar mit den syntaktischen, semiotischen und pragmatischen Wirkung in Beziehung setzen. Wie präzise wird ein Wort übertragen, wie genau seine Bedeutung übersetzt und wie exakt die Intention der Ursprungsaussage vermittelt? Und welches Potenzial haben serendipitöse, also unerwartete, Bedeutungsverschiebungen? Vielleicht ist ja gerade dieses Etwas-Anders-Verstehen, die abweichende Interpretation, der Schlüssel zu einem unerwarteten Sinn. Könnten gerade die Unschärfen von DeepL, Google Translate & Co. etwas aufzeigen, was wir bei präziseren Übertragungen übersähen? Und was bedeutet das für die Entwicklung von KI-gestützten Analyse- und Übersetzungswerkzeugen? Auch dazu würden wir sehr gern etwas aus Theorie, Praxis und allem Dazwischenliegenden erfahren. 

Und schließlich interessiert uns auch: Wie lautet die Frage, die der Antwort „42“ einen uns verständlichen Sinn gibt? Alle Vorschläge sind willkommen. 

Einladung zur Mitarbeit

Im Schwerpunkt der Ausgabe #42 der LIBREAS. Library Ideas stehen all die genannten Themen. Dabei wünschen wir uns Beiträge ganz unterschiedlicher Art, sowohl aus der Bibliothekspraxis und -wissenschaft als auch Künstlerisches und/oder Absurdes.

Einreichungsfrist für die Ausgabe #42 ist der 15.09.2022. Hinweise zur Einreichung finden sich in den Autor*innenhinweisen / Author guidelines auf der Homepage der LIBREAS.

Eure/Ihre Redaktion LIBREAS. Library Ideas

(Berlin, Göttingen, Lausanne, Potsdam, München)

Literatur

Adams, Douglas (2009): Per Anhalter durch die Galaxis. Heyne : München.

Björneborn, Lennart (2017): Three key affordances for serendipity. Toward a framework connecting environmental and personal factors in serendipitous encounters. In: Journal of Documentation, 73(5), Oktober 2017, 1053–1081.

Callaway, Ewen (2016): Beat it, impact factor! Publishing elite turns against controversial metric. In: Nature 535 (2016), Issue 7611, 210.

Freyberg, Linda (2021): Ikonizität der Information. Die Erkenntnisfunktion struktureller und gestalteter Bildlichkeit in der digitalen Wissensorganisation. Berlin : Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin, 2021. Berliner Handreichungen zur Bibliotheks- und Informationswissenschaft ; 484). https://doi.org/10.18452/23813.

Hjørland, Birger (2010): The foundation of the concept of relevance. In: Journal of the American Society for Information Science and TechnologyVol. 61, No. 2, 217–237.

Krameritsch, Jakob (2007): Geschichte(n) im Netzwerk. Hypertext und dessen Potenziale für die Produktion, Repräsentation und Rezeption der historischen Erzählung. Waxmann: Münster.
Snijders, Chris; Matzat, Uwe; Reips, Ulf-Dietrich (2017): Big Data. Big gaps of knowledge in the field of Internet. In: International Journal of Internet Science, 7/2017, 1–5: http://www.ijis.net/ijis7_1/ijis7_1_editorial.pdf.

Fußnoten

[1] Siehe Snjders et al. (2017).

[2] Siehe unter anderem Hjørland, Birger (2010): The foundation of the concept of relevance. In: Journal of the American Society for Information Science and Technology. Vol. 61, No. 2, 217–237.

[3] Siehe Björneborn, Lennart (2017): Three key affordances for serendipity. Toward a framework connecting environmental and personal factors in serendipitous encounters. In: Journal of Documentation, 73(5), Oktober 2017, 1053–1081.

[4] Siehe Freyberg (2021), 192 f.

[5] Siehe Krameritsch, Jakob (2007): Geschichte(n) im Netzwerk. Hypertext und dessen Potenziale für die Produktion, Repräsentation und Rezeption der historischen Erzählung. Waxmann: Münster 2007, 189.

[6] Siehe unter anderem Callaway, Ewen (2016): Beat it, impact factor! Publishing elite turns against controversial metric. Nature 535 (2016), Issue 7611, 210.

Tagged with: , , ,

CfP #41: Big Scholarly Data – Große Datenmengen über wissenschaftliche Informationsprozesse

Posted in LIBREAS Call for Papers by Karsten Schuldt on 3. November 2021

[English version below]

Am 4. Mai 2021 verkündete Microsoft Research, eine Forschungsabteilung von Microsoft, das Ende von Microsoft Academics Services, ihrer Suchmaschine für wissenschaftliche Literatur. [1] Sie wurde gegründet, um, nach eigener Aussage, der Forschung den Zugriff auf große Datenmengen über wissenschaftliche Literatur und deren automatisierte Nachnutzung zu ermöglichen. Nun möchte sich Microsoft Research anderen Geschäftsfeldern widmen und verweist auf eine Vielzahl an Alternativen wie Crossref, Semantic Scholar oder Dimensions. 

“We remain confident in open and community-driven alternatives to MAS and are pleased to see the recent momentum across the academic ecosystem.” [2]

Dem Echo auf diese Entscheidung nach zu urteilen, sind nicht alle ebenso von diesem Schritt überzeugt. Insbesondere der Service, der die Datengrundlage als Graph technisch verfügbar machte, wurde in den letzten Jahren sowohl in der Forschung, etwa in der quantitativen Wissenschaftsforschung, als auch durch Discovery- und Analysedienste [3] breit nachgenutzt. Forschende, die ihre Arbeit darauf ausgerichtet haben, sehen nun vor allem, dass ihnen ihr Bezugspunkt aufgrund einer Unternehmungsentscheidung mit knapper Frist verloren geht.

Wir möchten das Ende der Microsoft Academics Services zum Anlass nehmen, über den Stand und Perspektiven von so genannten Big Scholarly Data an Bibliotheken und weiteren Informationseinrichtungen zu reflektieren. Mit Big Scholarly Data sind Metadaten über das Gesamtaufkommen wissenschaftlicher Aktivität und ihrer Informationsprozesse gemeint. Sie umfassen bibliographische Informationen, Angaben über Autor*innenschaften oder Zitationsdaten und die Inhalte wissenschaftlicher Publikationen selbst. [4]

In praktischer Hinsicht fragen wir nach der gegenwärtigen Rolle von Big Scholarly Data bei der Weiterentwicklung von Informationsangeboten und Dienstleistungen. Welche Angebote werden wie eingesetzt und wie gelingt die Auswertung großer Datenmengen sowohl technisch als auch inhaltlich-organisatorisch? Wo an welchen Einrichtungen wird Big Scholarly Data angewandt und welche Kompetenzen bedarf es? Welche Fragestellungen lassen sich mit Rückgriff auf Big Scholarly Data wie beantworten? 

Neben dem Bekanntmachen und Teilen praktischer Erfahrungen möchten wir Big Scholarly Data verstärkt als sozio-kulturelles Phänomen verstehen. Was bedeutet die Abhängigkeit von wenigen Anbietern, deren Daten in Informations- und Monitoringangeboten breit nachgenutzt werden? Entsteht eine Pfadabhängigkeit, die dazu führt, dass unterrepräsentierte Publikationspraxen noch stärker marginalisiert werden? Welchen Einfluss spielen Indexierungs- und Typologisierungsentscheidungen der Anbieter bei der Analyse von wissenschaftlichen Informationsressourcen im erweiterten Kontext des Wissenschaftsmanagements, etwa bei der Planung der Transformation des Zeitschriftenetats einer Bibliothek ins Open Access? Ist Big Scholarly Data die Lösung oder der Katalysator der gegenwärtigen “Auffindbarkeitskrise”? [5]

Einreichungsschluss ist der 31. März 2022.

Ihre / eure Redaktion LIBREAS. Library Ideas

(Aarhus, Berlin, Hannover, Lausanne, München)

Fussnoten:

[1] https://web.archive.org/web/20210902200418/https://www.microsoft.com/en-us/research/project/academic/articles/microsoft-academic-to-expand-horizons-with-community-driven-approach/#

[2] https://www.microsoft.com/en-us/research/project/academic/articles/microsoft-academic-to-expand-horizons-with-community-driven-approach/

[3] Siehe etwa den Open-Access-Datendienst Unpaywall. OurResearch, das Team dahinter, hat im Juni 2021 angekündigt, einen Nachfolger für den “Microsoft Academic Graph” zu entwickeln, vergleiche https://blog.ourresearch.org/were-building-a-replacement-for-microsoft-academic-graph/.

[4] Vgl. u.a. Feng Xia; Wei Wang; Teshome Megersa Bekele; Huan Liu: Big Scholarly Data: A Survey. In: IEEE Transactions on Big Data, vol. 3, no. 1, pp. 18-35, 1 March 2017, doi: 10.1109/TBDATA.2016.2641460. – “The term Big Scholarly Data is coined for the rapidly growing scholarly data, which contains information including millions of authors, papers, citations, figures, tables, as well as scholarly networks and digital libraries.“

[5] Kraker, P., Schramm, M., & Kittel, C. (2021). Discoverability in (a) Crisis. ABI Technik, 41(1), 3–12. https://doi.org/10.1515/abitech-2021-0003.


English version:

On May 4, 2021, Microsoft Research, a research division of Microsoft, announced the end of Microsoft Academics Services, their search engine for scientific literature. It was founded, according to their own statement, to enable research access to large amounts of data on scientific literature and to automate its subsequent use. Now Microsoft Research wants to devote itself to other business areas and refers to a variety of alternatives such as Crossref, Semantic Scholar or Dimensions.

“We remain confident in open and community-driven alternatives to MAS and are pleased to see the recent momentum across the academic ecosystem.” [6]

Judging by the response to this decision, not everyone is equally convinced by this step. In particular, the service that made the database technically available as a graph has been widely followed in recent years both in research, such as quantitative science research, and by discovery and analysis services. Researchers who have based their work on it are now facing the loss of their reference pointdue to an enterprise decision with a tight deadline.

We would like to take the end of Microsoft Academics Services as an occasion to reflect on the status quo and the prospects of so-called Big Scholarly Data at libraries and other information institutions. Big Scholarly Data refers to metadata about a high amount of scholarly activity and its information processes. It includes bibliographic information, authorship or citation data, and the content of scholarly publications themselves.

From a practical point of view, we ask about the current role of Big Scholarly Data in the further development of access to information and the related services. Which services are used and how, and how does the analysis of big data work both technically and in terms of content and organization? Where at which institutions is Big Scholarly Data applied and what competencies are required? Which questions can be answered with Big Scholarly Data and how?

In addition to publicizing and sharing practical experiences, we would like to understand Big Scholarly Data more as a socio-cultural phenomenon. What does dependence on a few providers whose data is widely reused in information and monitoring services mean? Does a path dependency emerge that leads to underrepresented publishing practices becoming even more marginalized? What influence do indexing and typologization decisions by vendors play in analyzing scholarly information resources in the broader context of science management, such as planning the transformation of a library’s journal budget to open access? Is Big Scholarly Data the solution or catalyst to the current „discoverability crisis“?

Deadline for submissions is March 31, 2022.

Your Editors LIBREAS. Library Ideas

(Aarhus, Berlin, Hannover, Lausanne, Munich)

Footnotes:

[6] https://www.microsoft.com/en-us/research/project/academic/articles/microsoft-academic-to-expand-horizons-with-community-driven-approach/

CfP #39: Roboter und Automatisierung

Posted in LIBREAS aktuell, LIBREAS Call for Papers, Uncategorized by libreas on 14. Oktober 2020

Kraftwerk (1978): Roboter: https://www.youtube.com/watch?v=5DBc5NpyEoo

HAL 9000 (1968): 2001. A Space Odyssey:: https://www.youtube.com/watch?v=ARJ8cAGm6JE 

Futurama Theme (2012): https://www.youtube.com/watch?v=QRk1s5Kf3aQ 

Zum 100-jährigen Jubiläum des Begriffs des “Roboters” will die Ausgabe #39 der LIBREAS. Library Ideas diese Arbeiter*innen sowie generell die fortschreitende Technisierung und Automatisierung in Bibliotheken in den Fokus rücken.

Denn am 25. Januar 1921 hatte in Prag Karel Čapeks Theaterstück R.U.R.Rossum’s Universal Robots [1] Premiere, das, in kürzester Zeit in viele Sprachen übersetzt, erfolgreich auf verschiedenen Bühnen der Welt gezeigt wurde und den Begriff des Roboters (zu dt. “Arbeiter”) in das globale Vokabular einführte. [2]

Der Einsatz der Roboter stieß zwar immer wieder auf Probleme, da die Anpassungs- und Orientierungs- und Interaktionsfähigkeit von Robotern schnell an ihre Grenzen stieß. Doch aufgrund der immer wieder verbesserten Technik wurde die Idee trotz regelmässigen Fehlschlägen nie aufgegeben und kehrt in verschiedenen Formen immer wieder zurück. Insbesondere seit die Robotik sich der Mensch-Maschine-Interaktion in der realen Welt, das heißt in natürlichen oder von und für Menschen optimierten Umwelten zugewandt hat, ist eine neue Dynamik entstanden. Aufgrund dieses Umdenkens in Richtung eines “morphologischen” Ansatzes sowie verbesserter Sensorik, Orientierung und Interaktion, sind eine neue Dynamik zu beobachten und weitere Entwicklungen in dieser Richtung zu erwarten. Das wirft jedoch bei aller technischen Begeisterung die alte Frage nach der Ersetzbarkeit menschlicher Arbeitskraft und intersubjektiver Kommunikation auf. Wollen wir Roboter – oder weitergedacht Automatisierung – in Bibliotheken? Welche Aufgaben können und sollen sie erfüllen? Und welche lieber nicht?


Bildnachweise: „Kraftwerk – The Robots“ by Simon Malz is licensed under CC BY-SA 2.0, „hal9000“ by cykocurt is licensed under CC BY-ND 2.0, „Bender’s Library Bender“ by libraryman is licensed under CC BY-NC-ND 2.0

Technisierung & Automatisierung

Die Automatisierung von Arbeitsprozessen durch Maschinen, Roboter oder auch Software verheißt die Erleichterung der Arbeit durch die Abnahme womöglich ungeliebter und eintöniger Tätigkeiten. Dahinter steht auch das Versprechen der Verbesserung der Qualität durch formalisierte, effektivere und effizientere Arbeitsprozesse. Doch ist dies wirklich der Fall?

Oftmals sind die Prozesse störungsanfällig, die Ergebnisse fehlerhaft und benötigen doch menschliches, manchmal sehr zeitaufwendiges Eingreifen, Nachjustieren und Korrigieren. Durch die Weiterentwicklung der Technik konnten aber bereits erfolgreiche Automatisierungsverfahren entwickelt werden.

Im Bereich der Dokumentation und Inhaltserschließung wurde frühzeitig mit automatischer Texterkennung und Abstracting experimentiert. Diese wird mittlerweile flächendeckend eingesetzt. Auch Tools für die automatische Übersetzung besitzen mittlerweile eine hohe Qualität und liefern nur noch, vergleichsweise und je nach Textsorte, wenig semantischen Unsinn, siehe DeepL. [3]

Der Einsatz von Software im Alltags- und Arbeitsleben (für die Erstellung von Texten, Bearbeiten von Bildern und vieles mehr) erzeugt in der Regel keine nennenswerten Bedenken, da die diskreten Prozesse jeglicher haptischer Erfahrung entbehren und die Nullen und Einsen im Hintergrund im Idealfall zuverlässig prozessieren.

Im Bibliotheksbereich beschäftigte man sich schon relativ früh mit dem möglich Einsatz von Automatisierung, Computern und Robotern, auch wenn diese Geschichte manchmal vergessen wird. Aber gerade im Bereich der Katalogisierung wurde und wird immer wieder, auch mit Rückschlägen, versucht, die Arbeit zu automatisieren – angefangen von Katalogen auf Lochkartenrechnern bis zu heutigen Versuchen der automatischen Indexierung.

Roboter

Maschinen und vor allem Roboter hingegen teilen unseren physischen Raum und können Unwohlsein und Ängste evozieren. Im Arbeitsleben entstehen dadurch Zukunftsängste, dass die eigene Arbeit von Maschinen übernommen werden könnte und der Mensch selbst zumindest als Arbeitskraft irgendwann überflüssig wird. Darüber hinaus ist der Aufstand der Maschinen ein beliebter Topos der Science-Fiction-Literatur, zahlreicher Utopien und Filme wie der legendäre HAL9000 in Stanley Kubricks 2001. Auch Čapek’s Stück R.U.R. ist dem zuzuordnen. In diesem Übernahme-Narrativ wenden sich die Roboter irgendwann gegen ihre Schöpfer, sei es durch einen technischen Fehler (Sicherung durchgebrannt oder Ähnliches) oder auch durch die Entwicklung eines Bewusstseins einer selbständigen Persönlichkeit, die beim ersten Aufblitzen des Egos oftmals unmittelbar in dem unbedingten Drang zur Weltherrschaft münden.Und selbst dann, wenn solche Geschichten keine dystopischen Züge tragen, werfen sie regelmäßig moralische Fragen auf, die über die reine Technikbeherrschung hinausgehen: Beispielsweise kommt oft die Frage, ob der Mensch die Roboter beherrschen soll, wenn sie selber denken können oder ob die Maschinen menschliche, irrationale Züge lernen sollen? Die Roboterethik ist sicher eine philosophisches Feld mit Zukunft.

Auch wenn die Erforschung und Entwicklung künstlicher Intelligenz bereits große Fortschritte gemacht hat, begegnen uns im Arbeitsleben bisher eher harmlose Zeitgenossen. Während sich in Bibliotheken automatisierte Verfahren, wie Automaten zur Rückgabe und zum Sortieren von Medien erfolgreich etabliert haben, werden Roboter nur vereinzelt eingesetzt.

Es existieren aber durchaus populäre und preisgekrönte Beispiele, wie der humanoide Roboter Wilma der TH Wildau [4] und „Hase und Igel“ [5] im Erwin Schrödinger Zentrum in Berlin-Adlershof.

Diese Roboter werden anthromorphisiert, indem sie sympathische Namen erhalten und werden als nützliche Helferlein durchweg positiv rezipiert.

Bots

Kurioserweise erfolgt in digitalen Kommunikationsräumen, also Social Media, oft eine diskursive Umkehrung dieses Effektes: Das menschliche Gegenüber wird im Streit abwertend zum “Bot” erklärt, zum rein automatisch als Werkzeug agierenden Element, das immer die selben Nachrichten aussendet. Auch in anderen Zusammenhängen verweist der Vergleich von Menschen mit Robotern auf ein seelenloses, oft gewissenloses Handeln nach einem Programm oder Befehl. Zugleich gibt es vor allem auf Twitter tatsächlich “Social Bots”, die automatisch Nachrichten jeder Art an trendende Hashtags anbinden. Abstrakt gesehen bilden Bots aber neben Algorithmen die Grundlage aller digitaler Kommunikationsgesellschaften, wie wir sie kennen. Jede Suchmaschine setzt auf Heerscharen von “Bots”, die das Internet automatisch auslesen. Marketingagenturen (und Verlage) setzen auf Mailing-Bots, die automatisch E-Mails verschicken und dabei möglichst variiert und geschickt menschliche Autorschaft simulieren sollen, weil sie sonst in die Spamordner gefiltert und ignoriert werden. Spambots kopieren Webseiten und generieren neue Internetpräsenzen. Bot-Armeen sind unterwegs, um diese zu identifizieren und zu melden. Schadbots agieren mit dem Ziel, die digitalen Systeme zu beschädigen, zu unterlaufen, zu zerstören. In Bot-Netzen (botnets) kommunizieren schließlich Bots miteinander und bilden eigene Kommunikationsstrukturen, in denen Menschen nur noch Impuls setzen oder für das Monitoring zuständig sind. Auch im Bibliothekswesen wurden und werden Bots, vor allem für die Kommunikation mit Nutzer/innen eingesetzt, sogenannten Chatbots. Frühe Anwendungsbeispiele hierfür waren „Ina“ [6] und „Stella“ [7], zwei weiblich zu lesende Hamburger Chatbots, die bereits 2007 in LIBREAS interviewt wurden. [8] Diese beiden dienstleistungsorientierten virtuellen Assistentinnen sind jedoch nicht mehr im Dienst.

Wenn wir im 21. Jahrhundert über Roboter reden, dann müssen wir auch über die codifizierte Form – denn diese Ro-Bots sind in ihrem Kern nur Code – und ihre Semiotik, also ihre gewollte und tatsächliche Bedeutung und Wirkung sprechen. 

Fragen

Die #39 der LIBREAS. Library Ideas sucht nun Texte und andere Beiträge, die sich mit den Themen Roboter, Automatisierung und Technisierung sowie Bots in physischen und digitalen Bibliotheken und anderen Organisationsformen der Wissensordnung auseinandersetzen. Dies können ganz konkrete Anwendungen sein, einer Software oder Prozessautomatisierung sowie auch reflexive Ansätze beinhalten, die Fragen behandeln wie:

  • Was kann man aus, auch gescheiterten Versuchen, der Automatisierung lernen?
  • Machen Automatisierung und Robotik das Leben und das Arbeiten in der Bibliothek besser?
  • Wurden konkret Ressourcen eingespart oder gar Arbeitsplätze abgebaut?
  • Sind die Roboter billige Arbeitskräfte / Ersatz (Čapek) oder werden sie anders gedacht / behandelt? Was kann Technik für Bibliotheken tun und wo muss man sie eventuell fürchten?

Einreichungen

Die Redaktion der LIBREAS. Library Ideas ist offen für direkte Einreichungen, aber auch für die Diskussion von Ideen für Beiträge. Formen und Inhalt sind wenig beschränkt, diese Einschränkungen sind in den Hinweisen für Autor*innen (https://libreas.eu/authorguides/) zu finden. Deadline ist der 30. April 2021.

Ihre / eure LIBREAS-Redaktion 

(Aarhus, Berlin, Hannover, Lausanne, München)

Der folgende englische Text des CfP wurden mit DeepL automatisch übersetzt und ist nicht menschlich nachbearbeitet.

Einreichungen werden in deutscher und englischer Sprache akzeptiert.

Fussnoten

[1] Karel Čapek, R.U.R. – Rossum’s Universal Robots, Aventinum: Prag 1920.

[2] Siehe Helmut Hauser und Sascha Freyberg, “Form und Technik. Das morphologische Paradigma der Robotik”, in: Morphologie als wissenschaftliches Paradigma (i.V. 2021).

[3] Siehe https://www.deepl.com/translator.

[4] Siehe https://www.th-wildau.de/hochschule/aktuelles/neuigkeiten/news/bibliotheksroboter-wilma-als-hochschulperle-ausgezeichnet/.

[5] Siehe https://www.esz.hu-berlin.de/de/bilder/hase-und-igel.

[6] Siehe https://www.chatbots.org/virtual_assistant/Ina/.

[7] Siehe https://www.sub.uni-hamburg.de/es/bibliotheken/projekte-der-stabi/abgeschlossene-projekte/chatbot-stella.html.

[8] Siehe Boris Jacob, Bastian Zeinert (2007): Fragen wird immer schöner. LIBREAS. Library Ideas, 8/9,  https://libreas.eu/ausgabe8/011jac.htm.


Englische Version:

CfP #39: Robots and automation

For the 100th anniversary of the term „robot“, issue #39 of LIBREAS. Library Ideas aims to focus on these workers and the increasing mechanisation and automation in libraries in general.

For on 25 January 1921 in Prague Karel Čapeks premiered the play R.U.R. – Rossum’s Universal Robots, which, translated into many languages in a very short time, was successfully shown on various stages around the world and introduced the concept of the robot (in English „worker“) into the global vocabulary.

Although the use of robots always encountered problems, because the ability of robots to adapt, orientate and interact quickly reached its limits, the concept of the robot was still in use today. However, due to constantly improving technology, the idea was never abandoned, despite regular failures, and returns again and again in various forms. Especially since robotics has turned to human-machine interaction in the real world, i.e. in natural environments or environments optimised by and for humans, a new dynamic has emerged. Due to this rethinking towards a „morphological“ approach as well as improved sensor technology, orientation and interaction, a new dynamic can be observed and further developments in this direction can be expected. However, despite all the technical enthusiasm, this raises the old question of the replaceability of human labour and intersubjective communication. Do we want robots – or more broadly speaking automation – in libraries? What tasks can and should they perform? And which ones would you rather not?

Technisation & Automation

The automation of work processes by machines, robots or even software promises to make work easier by removing possibly unloved and monotonous activities. Behind this is also the promise of improving quality through formalised, more effective and efficient work processes. But is this really the case?

Often the processes are prone to disruption, the results are flawed and yet they require human intervention, readjustment and correction, sometimes very time-consuming. However, the further development of technology has already made it possible to develop successful automation processes.

In the field of documentation and content indexing, experiments with automatic text recognition and abstracting were carried out at an early stage. This is now used throughout the country. Even tools for automatic translation are now of high quality and only deliver little semantic nonsense, comparatively and depending on the type of text, see DeepL.

The use of software in everyday and working life (for creating texts, editing images and much more) generally does not give rise to any significant concerns, as the discrete processes lack any haptic experience and ideally process zeros and ones reliably in the background.

In the library sector, the possible use of automation, computers and robots was dealt with relatively early on, even if this history is sometimes forgotten. But it is precisely in the field of cataloguing that attempts have been and continue to be made, even with setbacks, to automate work – from catalogues on punch-card computers to today’s attempts at automatic indexing.

Robots

Machines and especially robots, on the other hand, share our physical space and can evoke discomfort and anxiety. In working life, this gives rise to fears about the future, that our own work could be taken over by machines and that man himself, at least as a worker, will eventually become superfluous. Furthermore, the revolt of machines is a popular topos of science fiction literature, numerous utopias and films such as the legendary HAL9000 in Stanley Kubrick’s 2001. Čapek’s play R.U.R. can also be attributed to this. In this takeover narrative the robots turn against their creators at some point, whether through a technical error (fuse blown or similar) or through the development of a consciousness of an independent personality, which often leads directly to the unconditional urge for world domination when the ego first flashes up.and even when such stories do not have any dystopian traits, they regularly raise moral questions that go beyond the mere mastery of technology: For example, there is often the question of whether humans should dominate the robots if they can think for themselves, or whether the machines should learn human, irrational traits? Robot ethics is certainly a philosophical field with a future.

Even though research and development of artificial intelligence has already made great strides, we still encounter rather harmless contemporaries in working life. While automated procedures, such as automatic machines for returning and sorting media, have successfully established themselves in libraries, robots are only used sporadically.

There are, however, popular and award-winning examples, such as the humanoid robot Wilma from the Technical University of Wildau and „Hase und Igel“ in the Erwin Schrödinger Centre in Berlin-Adlershof.

These robots are anthromorphized by giving them likeable names and are consistently received positively as useful little helpers.

Bots

Strangely enough, in digital communication spaces, i.e. social media, this effect is often discursively reversed: the human counterpart is pejoratively declared a „bot“ in a dispute, a purely automatic element acting as a tool that always sends out the same messages. In other contexts, too, the comparison of humans with robots refers to a soulless, often unscrupulous action according to a program or command. At the same time, there are indeed „social bots“, especially on Twitter, who automatically link messages of all kinds to trendy hashtags. In the abstract, however, bots, along with algorithms, form the basis of all digital communication societies as we know them. Every search engine relies on hosts of „bots“ that automatically read the internet. Marketing agencies (and publishers) rely on mailing bots that automatically send out e-mails and are supposed to simulate human authorship in as varied and skilful a manner as possible, because otherwise they will be filtered into spam folders and ignored. Spambots copy websites and generate new websites. Bot armies are on their way to identify and report them. Malicious bots act with the aim of damaging, undermining, destroying digital systems. Finally, in botnets, bots communicate with each other and form their own communication structures in which people only set impulses or are responsible for monitoring. Bots have also been and continue to be used in libraries, especially for communication with users, so-called chatbots. Early application examples of this were „Ina“ and „Stella“, two Hamburg chat bots to be read by women, which were already interviewed in LIBREAS in 2007. However, these two service-oriented virtual assistants are no longer in service.

When we talk about robots in the 21st century, we must also talk about their codified form – because these ro-bots are only code at their core – and their semiotics, i.e. their intended and actual meaning and effect.

Questions

The #39 of the LIBREAS. Library Ideas is now looking for texts and other contributions that deal with the topics of robots, automation and mechanisation as well as bots in physical and digital libraries and other forms of organisation of the knowledge order. These can be very concrete applications, of software or process automation as well as reflective approaches that address questions such as:

  • What can be learned from automation, even failed attempts?
  • Do automation and robotics make life and work in the library better?
  • Have resources been saved or even jobs cut?
  • Are the robots cheap labour / replacement (Čapek) or are they thought / treated differently? What can technology do for libraries and where do you possibly have to fear it?

Submissions

The editorial office of LIBREAS. Library Ideas is open for direct submissions, but also for the discussion of ideas for contributions. There are few restrictions on form and content, these restrictions can be found in the notes for authors (https://libreas.eu/authorguides/). Deadline is 30 April 2021.

Your LIBREAS editorial office

(Aarhus, Berlin, Hannover, Lausanne, Munich)

The following English text of the CfP was automatically translated with DeepL and is not human-edited.

Submissions are accepted in German and English.

Translated with http://www.DeepL.com/Translator (free version)

Call for Papers: #38 Tiere und Gewächse

Posted in LIBREAS Call for Papers by Karsten Schuldt on 3. März 2020

Bibliotheken sind weit belebter, als sie sich heute ohnehin schon nach außen darstellen. Manchmal im Mittelpunkt, aber oft praktisch unbeobachtet werden sie nicht nur von Menschen, Medien und Technik bevölkert, sondern auch von Tieren und Pflanzen. Die #38 der LIBREAS. Library Ideas möchte diese Mitbewohner*innen in den Fokus rücken.

Tiere

In einer ganzen Anzahl von Fällen werden Tiere explizit in Bibliotheken eingesetzt. Oft beschrieben findet man Hunde oder andere Tiere, die zur Leseförderung oder aber für den Stressabbau von Studierenden in die Bibliothek geholt werden. Die Nähe von Tieren spüren, Tiere berühren, durch ihre Anwesenheit Ruhe zu erfahren, hilft offenbar vielen Menschen in vielen Situationen. Eine weitere Facette ist eine Exotisierung von tiergetragenen mobilen Bibliothek (per Esel, Pferd oder Kamel) in Zeitungsgeschichten (Rubrik Vermischtes) und Social-Media-Stories.

Zugleich sind Bibliotheken selbst – gewünscht oder ungewünscht – Aufenthaltsraum von Tieren: Vögel, Katzen, Insekten, die sich im Bibliotheksraum einfinden, diesen als Lebensraum nutzen, und dabei teilweise ignoriert, teilweise bekämpft, teilweise gefördert werden. Und schließlich Mäuse und Ratten im Magazin oder Stadttauben auf den Dächern, die zumeist eher nicht erwünscht sind.

Ebenfalls weniger positiv gesehen, aber doch Teil der Bibliotheksarbeit aller Bibliotheken mit Magazin, sind Insekten und noch kleinere Lebewesen, welche sich in und an gedruckten Medien befinden und deren materielle Langzeitverfügbarkeit bedrohen. Es gibt Standardverfahren, mit diesen umzugehen, aber gleichzeitig auch immer wieder Geschichten von großangelegten Einsätzen zur Vernichtung derselben, die nicht nur beim Personal Ängste und Bedenken auslösen. Dafür, dass dies recht häufig passiert, wird es erstaunlich selten in der bibliothekarischen Literatur behandelt.

Am präsentesten sind Tiere freilich als Symbole: Leseratten, Bücherwürmer, Eulen, Füchse, Bibliothekskrokodile, die eine eigene Sonderrolle einnehmen. (Wenig überraschend gibt es auch bei uns in der Redaktion den nie endenden Streit zwischen Team Eule und Team Katze um das repräsentativste Bibliothekstier.) Das Bibliothekskrokodil schnappt dabei konzeptionell über den unmittelbaren Bibliotheksraum hinaus und erinnert an die berühmte Urfrage der Dokumentation: “Was ist ein Dokument?”, die Suzanne Briet in Bezug auf Tiere dahingehend beantwortet hat: Ein Tier in seinem Habitat ist das Tier. Im Zoo wird es zu einem dokumentarischen Bezugsobjekt. Was verdeutlicht, dass auch das Sammeln von Tieren, wie es in den Wunderkammern üblich war und heute oft in entsprechend spezialisierte Institutionen wie naturkundliche Museen verlagert wird, eine genuine Verwandtschaft zum Sammeln von Büchern hat. Tiere also als Zeugnisse, Wissensobjekte. Willkommen in der Faunothek.

Foto - Eine Katze namens Lisa inmitten von Büchern

Ein durchaus übliches Bild: Eine Katze inmitten von Büchern / Foto: Ben Kaden / Flickr / CC BY-NC 2.0

Blumen und Bäume und andere Pflanzen

Was für Tiere gilt, gilt auch für Pflanzen. Der Büro-Ficus im Verwaltungsbereich ist ohnehin gesetzt. Aber auch in den Nutzungsbereichen werden sie, und zwar nicht erst seit Bibliotheken sich als Dritte Orte verstehen, genutzt, um eine bestimmte Atmosphäre herzustellen. Bilder von Bibliotheken aus den 1970er Jahren zeigen beispielsweise immer wieder Blumen auf den Tresen. Andere Bibliotheken haben schon lange Zen-Gärten angelegt, kleine hängende Gärten als Raumteiler eingesetzt oder Lesecafés im Freien mit Bäumen, Sträuchern und Blumenbeeten ausgestattet. Die BnF hat sich einen kleinen Hain in den Innenhof gepflanzt.

In den letzten Jahren scheint sich das (wieder) zu verstärken: Erst im Anschluss an Urban Gardening und dann auch als eine mögliche Reaktion auf die Klimakatastrophe beschäftigen sich Bibliotheken damit, Gärten anzulegen und zu pflegen. Diese sollen unter anderem einen Lernraum bieten, um Wissen darüber zu verbreiten, wie überhaupt gegärtnert wird. Und auch eine Pflanze wird traditionell gern als Dokument und Sammlungsgegenstand verarbeitet. Man denke an Herbarien oder die berühmten Xylotheken.

Fragen

Die #38 der LIBREAS. Library Ideas sucht nun Texte und andere Beiträge, die sich mit den Pflanzen und Tieren in Bibliotheken beziehungsweise als Bezugsobjekte von Dokumentation und institutionalisierter Sammlungskultur befassen. Viele mögliche Fragen drängen sich auf: Wie gehen Bibliotheken mit anwesenden Tieren um? Werden sie eingesetzt, um bibliothekarische Arbeit zu unterstützen – und wenn ja, wie? Wieder einmal scheint dies ein Thema zu sein, das immer und immer wieder neu entdeckt und beschrieben wird – zum Beispiel alle paar Jahre eine Bachelorarbeit über Bibliothekshunde. Warum ist das so? Warum ist das nicht einfach langsam normaler Teil bibliothekarischer Arbeit?
Oder wozu werden Pflanzen genutzt? Wie? Wer pflegt eigentlich diese Pflanzen und Tiere? Oder werden sie eher als Problem angesehen, nicht nur, aber auch bei der Bestandserhaltung? Und wenn ja, wie wird dagegen vorgegangen? Aber auch Dokumentationen über die Tiere in einer Bibliothek wären interessant. Welche haben sich eine Bibliothek zum Lebensraum erkoren? Welche Tiere werden von Nutzenden in die Bibliothek mitgebracht? Und wie sammelt, erschließt und vermittelt man Tiere und Pflanzen?

Nicht zuletzt sollte natürlich geklärt werden, welches Tier die Bibliothek am Besten oder einfach mit welchen Ausdeutungsmöglichkeiten symbolisiert: Eule oder Katze oder Ratte oder Wurm oder Fuchs oder Krokodil – und was das für Bibliotheken heißt.

Einreichungen

Die Redaktion der LIBREAS. Library Ideas ist offen für direkte Einreichungen, aber auch für die Diskussion von Ideen für Beiträge. Formen und Inhalt sind wenig beschränkt, diese Einschränkungen sind in den Hinweisen für Autor*innen (https://libreas.eu/authorguides/) zu finden.
Deadline ist der 31. August 2020.

Ihre / Eure Redaktion LIBREAS
(Aarhus, Berlin, Chur, Dresden, München)

CfP #37: Forschung und Öffentliche Bibliothek

Posted in LIBREAS Call for Papers by Karsten Schuldt on 6. November 2019

Öffentliche Bibliotheken sind quicklebendig und in der Öffentlichkeit sehr präsent: über ihre hohe Nutzung, Neubauten, Förderprogramme, Selbstdarstellungen und sogar in Koalitionsverträgen. Berechtigt fordern BibliothekarInnen, dass auch Lehre und Forschung in Universität und Fachhochschulen Themen stärker berücksichtigen, die für Öffentliche Bibliotheken relevant sind. Wobei bei genauerer Betrachtung auffällt: Von einem Mehr an Forschung spricht man bisher weniger. 

Diese Ausgabe von LIBREAS. Library Ideas möchte ihren Anteil leisten, an dieser Stelle für mehr Sichtbarkeit zu sorgen. Dass der Anstoß dazu aus der Bibliotheks- und Informationswissenschaft, also der Domäne der Forschung, kommt, ist Teil des Themas. Wir wollen wissen, woran es liegt, dass Forschung und Praxis so wenig zueinanderfinden. Oder finden sie doch öfter zusammen, als wir es wahrnehmen? Dann wollen wir ergründen, wie, durch wen, wo und warum offenbar so unauffällig.

Wir wollen das Thema über zwei Fragestellungen reflektieren:

  • Erstens über die Frage, wo, durch wen, wie und worüber Forschung für Öffentliche Bibliotheken stattfindet oder stattfinden soll?

  • Zweitens über die Frage, ob und wie Bibliotheken, also die Praxis, Forschungsergebnisse nutzen (können)?

Wir denken, dass ein erfolgreicher Austausch zwischen Bibliothekswissenschaft und Bibliothekspraxis allen Seiten hilft, relevanter, effektiver, stabiler zu werden. Das kann nur gelingen, wenn darüber offensiv und im offenen Dialog geredet und nachgedacht wird. 

In diesem Sinne suchen wir Beiträge für die Libreas Ausgabe #37, die Forschung für, zu, mit und über Fragestellungen aus den Öffentlichen Bibliotheken behandeln:

  1.   Beiträge zu einem aktuellen Forschungsprogramm für und zu Öffentliche(n) Bibliotheken:
    • Beiträge zu Forschungsprojekten, die beispielhaft neue Richtungen – inhaltlich oder methodisch – der Forschung für Öffentliche Bibliotheken demonstrieren (ÖB als Gegenstand empirischer oder sonstiger Forschung)
    • Beiträge, die die Öffentliche Bibliothek an übergeordnete sozial-, bildungs-, kultur- medien- oder kommunikationswissenschaftliche Theorien anbinden, oder die Bibliotheks-Phänomene mit diesen Theorien erklären (Öffentliche Bibliotheken als Gegenstand von Theoriebildung und Modellierung)
    • Beiträge zur Frage ob und wie sich heute Forschung für Öffentliche Bibliotheken noch von Forschung zu anderen Bibliothekstypen oder Informationsverhalten abgrenzen lässt
    • Beiträge zur Forschung über Bibliotheken sowie bibliotheksrelevante Forschung anderer Disziplinen als der Bibliothekswissenschaft (zum Beispiel in der Leseforschung)
    • Beiträge, die thematisieren, ob und wenn ja wie Bibliotheken selber forschend vorgehen oder vorgehen können.

 

  1.   Beiträge, die das Verhältnis von Öffentlicher Bibliothek und Forschung untersuchen, z. B.
    • Beiträge, die das Verhältnis des Berufsstands in Öffentlichen Bibliotheken zur Wissenschaft, und umgekehrt das Verhältnis der Bibliotheks- und InformationswissenschaftlerInnen zur Öffentlichen Bibliothek systematisch untersuchen. (Professionssoziologie der Öffentlichen Bibliothek und Wissenschaftssoziologie der Bibliotheks- und Informationswissenschaft)
    • Beiträge, die die real existierende Wissenschaft von der Öffentlichen Bibliothek in Deutschland in den Blick nehmen: Wie sieht die Forschung zu ÖBs heute aus, von der Bachelorarbeit über Forschungsprojekte aus der Berufspraxis bis zur Dissertation? Welche Schwerpunkte zeichnen sich ab, was fehlt?
    • Beiträge zum Thema „Was ist eigentlich Forschung und wo findet sie statt?“ oder: „Können MitarbeiterInnen an kleinen und mittleren ÖBs selbst forschen?” Hier bietet sich an, auch im DACH-Raum die Evidence Based Library and Information Practice zu thematisieren und zu überprüfen, ob diese einen Ansatz bieten kann.

 

Formalia

Für die Ausgabe #37 der LIBREAS. Library Ideas suchen wir Beiträge, die sich mit dem Themenbereich “Forschung für Öffentliche Bibliotheken” befassen – aus der bibliothekarischen Praxis und aus der Forschungspraxis. Innerhalb dessen sind die Formen, wie immer, offen: Berichte, Reflexionen, Utopien, Forderungslisten, Interviews und so weiter sind alle willkommen. 

Die Redaktion steht gerne für Themenvorschläge und Diskussionen über mögliche Beiträge zur Verfügung. 

Deadline für die Einreichungen ist der 01.03.2020.

 

Ihre / eure Redaktion LIBREAS. Library Ideas

(Berlin, Chur, Dresden, Hannover, München)

CfP LIBREAS. Library Ideas #33: Ortstermin. Reportagen aus der tatsächlichen Bibliotheksarbeit

Posted in LIBREAS aktuell, LIBREAS Call for Papers by Karsten Schuldt on 4. Oktober 2017

Die bibliothekarische Literatur hat einen erstaunlichen Bias: Der Alltag, also das, was in Bibliotheken Tag für Tag, Woche für Woche gemacht wird, kommt in ihr kaum vor. Neue Projekte, innovative Veranstaltungen, erstaunliche Bauten finden immer wieder Platz in den bibliothekarischen Zeitschriften, Überlegungen zur Zukunft der Bibliotheken und Medien erst Recht; aber das, was nicht sofort als innovativ, verändernd oder erstaunlich beschrieben werden kann, ist in der Literatur fast unsichtbar. Dabei ist es diese alltägliche Arbeit, die überhaupt erst die Basis für alle neuen Projekte bietet; es ist auch diese Arbeit, die von den Nutzerinnen und Nutzern wahrgenommen wird. Zu vermuten ist, dass sie die Bibliotheken vor allem wegen diesem alltäglichen Funktionieren als Institution, als Raum, als Idee besuchen – und nur zu einem kleinen Teil wegen der so oft beschriebenen Innovationen. (Und selbst diese Innovationen werden schnell zum Alltag, wenn sie funktionieren.) Auch das Personal in den Bibliotheken ist vor allem mit dem Alltag befasst. Nur eben die bibliothekarische Literatur (und bibliothekswissenschaftliche Forschung) selten.

 

Ein Grund dafür ist selbstverständlich, dass das Neue, Innovative, Verändernde oft erst einmal interessanter klingt und dadurch für die Publikation geeigneter. Aber der Alltag ist eher das, was interessant ist, wenn man verstehen will, warum Bibliotheken funktionieren, wie sie funktionieren, warum sie bestimmte Entscheidungen treffen, warum sie so beliebt sind bei einer doch erstaunlich großen Anzahl von Menschen. Mit dem Fokus auf Innovationen und Veränderungen entsteht oft der Eindruck, der bisherige Alltag wäre rückständig, mitunter falsch und vor allem zu überwinden. Während es auch nicht richtig wäre, Veränderungen abzulehnen, scheint dieser Fokus doch auch viel zu übersehen. Es wird Gründe geben, warum Bibliotheken bestimmte Dinge immer und immer wieder tun. Diese werden jedoch nur sichtbar, wenn man sich den Alltag anschaut. Es gibt in den Bibliotheken immer wieder lokale Lösungen, die an diesen konkreten Orten besonders sinnvoll sind und auch etwas darüber sagen, wie Bibliotheken in ihren jeweiligen Communities funktionieren. Und es gibt immer wieder Veränderungen in Bibliotheken, die weniger sichtbar sind, auch weil sie kleinteilig oder natürlich oder trivial erscheinen. Aber dass Bibliotheken heute viel offener erscheinen, als vor einigen Jahrzehnten ist nicht nur das Ergebnis von radikalen Veränderungen, sondern von zahllosen so kleinen wie wirksamen Schritten. Auch das wird nur sichtbar, wenn man den Blick auf den Alltag der Bibliotheken lenkt.

Ben Kaden: Das Licht. / 07.07.2017 (CC BY-NC 2.0, https://www.flickr.com/photos/benkaden/36227519221) #Berlin
#Marzahn #Victor-Klemperer-Platz #Freizeitforum Marzahn #Wolf-Rüdiger Eisentraut #Bibliotheksbau #Bibliotheksarchitektur #Architektur der DDR #Architektur #2017 #07.07.2017 #Ostmoderne

Nicht zuletzt aber ist es der Alltag, der viele Kolleginnen und Kollegen dazu bringt, Tag für Tag und Jahr für Jahr weiter aktiv und begeistert in ihrer Bibliothek zu arbeiten und nicht die Stelle oder das Feld zu wechseln. Es gibt auch immer persönliche Erfolgsgeschichten, es wird immer auch ein Sinn in der eigenen Arbeit gesehen.

 

LIBREAS. Library Ideas möchte in ihrer Ausgabe #33 vor allem diesem Alltag auf die Spur kommen. Uns interessieren Berichte aus diesem Alltag: Was passiert da eigentlich Tag für Tag in der Bibliothek? Was machen die Menschen sowie die Kolleginnen und Kollegen vor Ort wirklich? Dabei geht es nicht um die großen Geschichten, die massiven Veränderungen, sondern um das vermeintlich Kleine, Nebensächliche, Alltägliche. Also das, was passiert, wenn die Türen geöffnet werden, wenn Veranstaltungen, welche die Bibliothek regelmässig durchführt, stattfinden, wenn die Schulklassen in die Öffentliche Bibliothek kommen oder die neuen Studierenden in die Wissenschaftliche Bibliothek. Wie ist das in Ihrer Bibliothek, wenn das Wetter wechselt und die Tage länger oder kürzer werden? Wie ist das, Medien einzustellen am Morgen oder am Informationspult zu sitzen am Nachmittag oder die Bibliothek am Abend zu schließen und die letzten Personen in den Abend zu entlassen?

 

Es geht um persönliche Erfahrungen und Berichte, um Reportagen – gerne auch improvisiert, gerne auch mit vielen Bildern und wenig Text –, um Interviews über die persönliche Motivation von Bibliothekarinnen und Bibliothekaren (zum Beispiel Ihren direkten Kolleginnen und Kollegen oder auch gerade Ihnen selber). Nichts ist zu klein, zu unwichtig oder zu wenig relevant, sondern gerade das, was oft als normaler Alltag in der Bibliothek angesehen wird, interessiert uns. Die Ausgabe #33 “Ortstermine” soll genau das sein: Besuche vor Ort, in den Bibliotheken, großen und kleinen, Öffentlichen und Wissenschaftlichen, auf dem Land und in der Stadt. Jede Bibliothek glänzt mit ihrem Alltag, nicht nur mit ihren Innovationen.

 

Wir rufen alle Kolleginnen und Kollegen in den Bibliotheken auf, solche Reportagen einzureichen. Gerne unterstützen wir Sie bei beim Verfassen der Texte oder diskutieren Ideen für Beiträge. Einreichungsschluss ist der 31.01.2018.

 

Eure / Ihre Redaktion LIBREAS. Library Ideas

(Berlin, Chur, Dresden, Hannover, München)

Call for Paper LIBREAS #27: Methoden

Posted in LIBREAS aktuell, LIBREAS Call for Papers by Karsten Schuldt on 30. September 2014

Wissenschaft unterscheidet sich von anderen Formen der Wissensproduktion, Erkenntnisfindung und Verstehensbemühung bekanntlich durch ihr klares und systematisches Annähern. Das Mittel dafür sind die Methoden. Sie helfen, wissenschaftliche und andere Fragestellungen nach einem klar vorstrukturierten Handlungsprogramm zu bearbeiten. Sie schaffen Vergleichbarkeit und sorgen dafür, dass die Antworten oder neuen Fragen in ihre Genese nachvollzogen werden können. Jeder Wissenschaftler und jede Wissenschaftlerin braucht sie und in jeder wissenschaftlichen Arbeit müssen sie zum Verständnis, zur Anerkennung und zur Prüfbarkeit der Aussage dieser Arbeit expliziert werden.

Andererseits müssen die Methoden zu den jeweiligen Fragestellungen passen und wo sie nicht ganz passen, passend gemacht werden. Keinesfalls jedoch sollte die Methode die Fragestellung dominieren, was oft genug vorkommt und beispielsweise einige der Ängste von Geisteswissenschaftlern gegenüber den aufblühenden Digital Humanities erklärt. Die Methode ist die Brille, die den Blick lenkt und den Schärfepunkt definiert. Sie kann Kurzsichtigkeit überwinden aber eben auch hervorrufen. Da es ohne Methoden keine Wissenschaft gibt, muss die Methodendiskussion geführt werden. Und zwar ständig, denn eine Wissenschaft ändert sich mit jedem Erkenntnisschritt und jeder neuen Frage. Daher muss regelmäßig geprüft werden, ob die Methoden, die dazu führten, in derselben Form auch noch für den nächsten Schritt angemessen sind oder angepasst werden müssen. Ein grundsätzlicher Methodenwechsel in einer Fachkultur ist dagegen selten und vor allem selten erwünscht.

Da dieser Prozess eine ganz eigene Komplexität besitzt, verwundert es nicht, dass es in der Spezialisierung der Wissenschaft auch Expertinnen und Experten, die eine Tiefenkenntnis und überdurchschnittliche Reflexionskompetenz bezüglich bestimmter Methoden haben. Sie heißen zwar nicht Methodologisten, sind aber dennoch diejenigen, die idealerweise die Methodendiskussionen mit ihrem Meta- beziehungsweise methodologischen Wissen führen.

In einer Wissenschaft sind sie in der Regel dadurch zu identifizieren, dass sie Handbücher, Einführungen und Tutorien zu den jeweiligen Methoden dieses Fachs verfassen. Greift man zu den jeweils aktuellsten Publikationen dieser Art, erfährt man gemeinhin viel über den derzeitigen Elaborierungsstand zum methodologischen Fundament eines Faches und damit auch ganz allgemein etwas über den Zustand einer Disziplin. Finden sich keine aktuellen Methodenhandbücher, ist das Fach meist so gut wie tot.

Der Bibliotheks- und Informationswissenschaft ist entsprechend trotz aller Kritik und der allgemeinen Annahme einer methodischen Retardation (vgl. Kaden, 2014) wenigstens formal einigermaßen lebendig, denn gleich drei Titel zu Methoden erschienen in kurzem Abstand voneinander 2013 und 2014. (Umlauf, Fühles-Ubach & Seadle 2013; Schuldt, 2014; Siegfried & Nix, 2014) Ähnliches gilt für die Methodenkritik. Mitte 2014 postulierte Corinna Haas in der 027.7 sowie in einem von ihr eingeführten Schwerpunkt in der Bibliothek. Forschung und Praxis zu ethnologischen Methoden, dass die Bibliotheken sich bislang vor allem auf Umfragen, Interviews und Fokusgruppen konzentrieren würden, wenn sie etwas über ihre Nutzerinnen und Nutzer erfahren wollen. (Haas 2013; Haas 2014) Dabei, so Haas vollkommen richtig, ist die Bandbreite von Methoden, die in anderen Forschungsfeldern entwickelt wurden, viel größer. Ganz abgesehen davon, dass auch die Bibliotheks- und Informationswissenschaft mit ihren sehr unterschiedlichen Fragestellungen selber Methoden entwickeln könnte. Mit einem größeren Methodenwissen lässt sich, so ist kurz zu vermerken, ein größeres Spektrum Fragen sinnvoll und strukturiert bearbeiten, was auch heißt, dass das Bibliothekswesen mehr Wissen ansammeln, vergleichen, strukturieren und in tragfähige Modelle fassen kann. Die Bibliotheks- und Informationswissenschaft könnte also durch die Erweiterung und Elaboration des in ihr gängigen Methodenspektrums ihr Erkenntnis- und Analysepotential erweitern. Für ein Fach, das sich traditionell fragen lassen muss, was es eigentlich ist und ob man es wirklich braucht, ist das auch wissenschaftsstrategisch immer ein sinnvolles Ziel.

Deshalb ist die Redaktion LIBREAS der Meinung, dass diese Diskussion vorangetrieben werden sollte. Mit dem Schwerpunkt der Ausgabe #27 stellen wir dafür gerne einen Ort zur Verfügung. Das Thema lässt sich, so unser Vorschlag, in Themenblöcke untergliedern.

  1. Zum einen wäre es sinnvoll, die tatsächliche Situation darzustellen und zu reflektieren. Stimmt es eigentlich, dass Bibliotheken und die Bibliotheks- und Informationswissenschaft ein eher unsicheres und kleines Methodenwissen haben? Beschränken sie sich tatsächlich auf (zu) wenige Methoden? Und selbst wenn, ist das negativ? Gibt es dafür andere Gründe? Welche Auswirkungen hat das?
  2. Wenn es stimmt, dass Bibliotheken zu wenige Methoden einsetzen, was wäre dann die Lösung? Sollte die Ausbildung verändert werden? Muss die Arbeitsweise und Struktur von Bibliotheken verändert werden? Ist der Zuwachs an Projektstellen in Bibliotheken, der in den letzten Jahren zu beobachten ist, nicht schon eine Entwicklung in Richtung Methodenvielfalt? Muss die Finanzierung von Forschungs- und ähnlichen Projekten in Bibliotheken verändert werden? Müssen Bibliotheken oder die Bibliotheks- und Informationswissenschaft mehr auf andere Forschungsdisziplinen zugehen, um sich deren Methoden anzueignen?
  3. Damit zusammenhängend: Was wären eigentlich sinnvolle Methoden für Bibliotheken und zu welchen Fragen? Sind die bislang verwendeten Methoden schlecht, sind deren Erkenntnismöglichkeiten wirklich gering? Ist nicht, zum Beispiel, die Form des unstrukturierten Interviews, wenn deren Einsatz reflektiert geschieht, zumeist auch vollkommen ausreichend?
  4. Und selbstverständlich ist es möglich, die Erfahrungen mit bestimmten, vorzugsweise eher selten verwendeten Methoden zu schildern. Gibt es solche Erfahrungen schon, muss man sie vielleicht nur sichtbar machen? Was sind die Vorzüge einzelner Methoden? Gibt es ein Akzeptanzproblem für solche Methoden innerhalb der Fachgemeinschaft? Dies kann sowohl auf abstrakter Ebene als auch auf der Ebene einzelner Forschungsprojekte erläutert werden.

Wir würden uns freuen, wenn zu diesen oder angrenzenden Fragestellungen Beiträge eingingen, sowohl kritische und breitangelegte, welche das gesamte Bibliothekswesen in den Blick nehmen als auch konkrete, lokal angelegte, die auf die Erfahrungen und Wünsche in einzelnen Bibliotheken oder Instituten eingehen.

Für die Einreichung gelten die Hinweise für Autorinnen und Autoren auf der Homepage der LIBREAS. Gerne diskutieren wir Artikelideen im Vorfeld mit Ihnen. Deadline für diese Ausgabe ist der 31. März 2015.

Ihre / Eure Redaktion LIBREAS

(Berlin, Bielefeld, Chur, Potsdam)

 

Literatur

Haas, Corinna: „Spielen die jetzt Soziologen?“. Nutzerstudien mit ethnografischen Methoden. In: 027.7 Zeitschrift für Bibliothekskultur 1 (2013) 3, http://www.0277.ch/ojs/index.php/cdrs_0277/article/view/38/101

Haas, Corinna: Wozu Ethnografie in Bibliotheken?. In: Bibliothek. Forschung und Praxis 38 (2014) 2, 185-189

Kaden, Ben: Ein Handbuch und sein Fach. Zu einer aktuellen Besprechung in der Zeitschrift BuB. In: LIBREAS.Weblog, 19.06.2014, https://libreas.wordpress.com/2014/06/19/bibliothekswissenschaft_bub/

Schuldt, Karsten: Bibliotheken erforschen ihren Alltag. Ein Plädoyer. Berlin: Simon Verlag für Bibliothekswissen, 2014

Siegfried, Doreen ; Nix, Sebastian: Nutzerbezogene Marktforschung für Bibliotheken. Eine Praxiseinführung (Praxiswissen). Berlin: Walter de Gruyter, 2014

Umlauf, Konrad ; Fühles-Ubach, Simone ; Seadle, Michael: Handbuch Methoden der Bibliotheks- und Informationswissenschaft. Bibliotheks-, Benutzerforschung, Informationsanalyse. Berlin: Walter de Gruyter, 2013

Call for Paper LIBREAS #25: Bibliothekarin sein – Nutzerin sein. Frauen und Bibliotheken

Posted in LIBREAS Call for Papers by libreas on 18. November 2013

cfp25_bildEinst waren Bibliotheken eine männliche Domäne, heute sind sie eine weibliche. (kontinuierlich festgestellt, siehe zum Beispiel Schiller 1974) Thomas Adametz bezeichnet in seinen 1987 und 1992 publizierten Aufsätzen Bona Peiser als „erste Volksbibliothekarin“. (Adametz 1987; 1992) Für Frauke Mahrt-Thomsen (Mahrt-Thomsen 1995) war Bona Peiser bereits 1995 „Deutschlands erste Bibliothekarin“. Sie unterstrich dies unlängst in der ersten Monografie über Bona Peiser, wobei sie bei der Gelegenheit das „Volk“ im Titel strich. Bona Peiser ist nun „die erste deutsche Bibliothekarin“. (Marth-Thomsen 2013) Was macht den kleinen Unterschied zwischen Volksbibliothekarin und Bibliothekarin aus? Oder stellt sich diese Frage im Nachhinein gar nicht? Spielt es eine Rolle, dass sie eine öffentliche Bücherhalle in Kreuzberg (betrieben von der Deutschen Gesellschaft für ethische Kultur, die sich dafür wiederum von Public Library-Prinzipien aus den USA anregen ließ) leitete und nicht etwa die Büchersammlung eines Wissenschaftskollegs? Beachtet man den historischen Kontext, darf man nicht vergessen, dass es nach Bona Peisers Bibliotheksleitungsposition noch fast 20 Jahre dauern sollte, bis Rahel Hirsch als erste Professorin der Medizin in Deutschland berufen wurde. Bibliothekarinnen waren zu diesem Zeitpunkt schon fast zum Alltag geworden. Die Deutsche Monatsschrift für Russland meldete im Jahr 1912: „Mehr als 400 Frauen sind jetzt in diesem Berufe tätig […].“ (Sprengel 1912, 320)

Bona Peiser wurde am 26. April 1864 in Berlin geboren. Folglich jährt sich ihr Geburtstag 2014 zum 150sten Mal. Für LIBREAS ist dies der Anlass, die Ausgabe #25 den Frauen im Bibliothekswesen zu widmen. Wie haben sie dieses hierzulande geprägt, wie in anderen europäischen beziehungsweise weiteren Ländern? Welche Namen sollten aus welchen Gründen präsent sein, bleiben oder werden? Wer sind die Heldinnen des Bibliothekswesens? Oder benötigen Bibliotheken keine Heldinnen? Wie gestalten Frauen die Gegenwart, wie die Zukunft der Bibliotheken? Warum ist die Bibliothek heute ein weiblicher Ort? Sicherlich gibt es ein Zusammenspiel zwischen Status, Einkommen, Berufsperspektiven und Geschlecht, aber wie genau findet dieses Zusammenspiel im Bibliothekswesen statt? Wird die Bibliothek in Zukunft ein weiblicher Ort bleiben?

Mehrere feministische Texte haben darauf hingewiesen, dass im US-amerikanischen Bibliothekswesen Frauen durch Melvil Dewey als Personal eingeführt wurden, weil er ihnen zuschrieb, genau und sozial arbeiten zu können, dabei aber weniger zu kosten, als Männer. Diese zwiespältige Haltung, welche „weibliche Tugenden“ betonte, Frauen einen Arbeitsmarkt eröffnet, aber gleichzeitig nicht nur kostenbewusst, sondern eben auch sexistisch war (zuerst Vann 1977), finden sich auch in der deutschen Bibliotheksgeschichte.

„Dieses Persönlich-Geistige des bibliothekarischen Berufs zieht die Frauen erfahrungsgemäß stark an, und es ist keine Frage, daß die Frau für dieses Gebiet gute Eigenschaften mitbringt. Ist es ihr nicht von Natur gegeben, auf andere einzugehen, besitzt sie nicht Schmiegsamkeit des Geistes und die Elastizität, die es allein ermöglichen, Menschen mit den verschiedensten geistigen Bedürfnissen zu verstehen? Fühlt sie nicht und sieht, wonach gesucht wird, während der Mann noch des erklärenden Wortes bedarf? Und ist es nicht gerade ihre ‘Liebe zu den Büchern’, die sie in die Bibliothek führt? Das alles ist, obwohl auch hier nicht verallgemeinert werden darf, richtig, und das alles sind wichtige Voraussetzungen für erfolgreiches Wirken.“ (Hoffmann-Bosse 1915, 11)

Im Dokumentarfilm „Geschlecht – (k)eine Frage in Bibliotheken?“ von Danilo Vetter kommt neben Margit Hauser, Elisabeth Wiesbaum und Monika Bargmann auch Helga Lüdtke zu Wort (Vetter 2013). Sie selbst versteht sich primär nicht mehr als Bibliothekarin, „sondern als freiberuflich tätige, an Bibliotheken weiterhin interessierte Frau“. Vetter greift in seinem Film vier Themen auf: Feminisierungen, Feministische Kritik, Gender Mainstreaming und Stereotype und Image. Damit liefert er vier sogenannte Momentaufnahmen, die zu der Selbstreflexion einladen, die wir gern auch in LIBREAS spiegeln möchten.

Und natürlich geht es nicht nur um das Bibliothekspersonal. In vielen Bibliotheken übersteigt die Zahl der Nutzerinnen die der Nutzer. Gerade Öffentliche Bibliotheken erscheinen teilweise als weibliche Domäne. Aber stimmt das? Und wenn ja, was bedeutet das? Ist das gut oder muss das verändert werden?

Schließlich ergibt sich daraus auch die Frage, ob beziehungsweise wie sich das mit Bibliotheken assoziierte feminine Rollenbild auf die Männer auswirkt, die in diesen als Mitarbeiter oder Nutzer aktiv sind. So versucht beispielsweise der Onleihe-Kinospot ausdrücklich das Erwartungsbild zu brechen, in dem es einen betont viril wirkenden Bibliothekar ans Regal stellt, der, ganz rollentypisch, die Nutzerin darüber aufklärt, dass man auch E-Books ausleihen kann. (ekzLibraryServices 2013)

Bespricht man Frauen in Bibliotheken, muss man natürlich auch Geschlechterverhältnisse berücksichtigen. Und schließlich kann man auch danach fragen, weshalb seit Jahrzehnten Frauenbibliotheken bestehen und nach wie vor betrieben werden.

LIBREAS freut sich auf Beiträge, die über den Moment hinausgehen. Auf Beiträge über Frauen von Frauen und/oder Männern, die nicht nur stets wiederkehrende Klischees beinhalten, sondern vor allem die früheren Diskussionen zum Thema, die zum Teil eingeschlafen erscheinen, wieder beleben. Oder die Klischees einfach durchleuchten und bei Bedarf zerpflücken. Formal ist wie immer alles erwünscht und möglich, von der wissenschaftlichen Analyse über das Essay bis hin zu künstlerischen Zugängen. Gerne steht die Redaktion für Diskussionen zu Textideen bereit. Deadline ist der 16.05.2014.

LIBREAS-Redaktion

(Berlin, Bielefeld, Chur, Mannheim, Potsdam)

Literatur:

Adametz, Thomas: Bona Peiser – Berlins erste Volksbibliothekarin. In: Der Bibliothekar 41(1987), S. 111-113.

Adametz, Thomas: Bona Peiser (1864-1929) : Wegbegleiterin der Bücherhallenbewegung und Deutschlands erste Volksbibliothekarin. In: Leidenschaft und Bildung, Berlin 1992, S. 133-141.

ekzLibraryServices: Onleihe – Der Kinospot. http://www.youtube.com/watch?v=G6TOOclDBps [17.11.2013].

Hoffmann-Bosse, Elise: Die Frau im Dienste der volkstümlichen Bibliothek: Eine Auskunft für weitere Kreise über den Beruf der Bibliothekarin an der volkstümlichen Bibliothek (Schriften der Zentralstelle für volkstümliches Büchereiwesen ; 2). Leipzig : Theid. Thomas Verlag, 1915.

Mahrt-Thomsen, Frauke: „Die öffentliche Bücherei muß jederzeit für jedermann unentgeltlich offenstehen“ : Bona Peiser – Deutschlands erste Bibliothekarin. In: BuB 47 (1995) 1, 56-60.

Mahrt-Thomsen, Frauke: Bona Peiser : die erste deutsche Bibliothekarin. Berlin: BibSpider, 2013.

Schiller, Anita R.: Women in Librarianship. In: Advances in Librarianship 4 (1974), 103-147.

Sprengel, Auguste: Die Berliner Ausstellung “Die Frau in Haus und Beruf” und der deutsche Frauenkongreß. In: Deutsche Monatsschrift für Rußland 1 (1912) 4, 307-312 ; 1 (1912) 5, 385-397 ; 1 (1912) 6, 502-512.

Vann, Sarah K.: Melvil Dewey: His Enduring Presence in Librarianship (The Heritage of librarianship series ; 4). Littleton, Co : Libraries unlimited, 1977.

Vetter, Danilo: Geschlecht – (k)eine Frage in Bibliotheken? http://www.youtube.com/watch?v=uWR-YQz2Pp8 [08.03.2013].

Update: Auf Hinweis der Autorin haben wir die Schreibweise und Literaturangabe zu den Texten von Frauke Marth-Thomsen angepasst.