Online Scheitern #20 Libreas. %§§//0101010111101
Wie es sich bei diesem Thema fast schon gehört: Später als geplant, nach technischen Schwierigkeiten und unvorhergeplanten Unfällen, zudem geisteswissenschaftlich spät Abends, während in einigen Städten schon Ruhe eingekehrt ist und in anderen die vorletzten Runden geordert werden.. ist die Nummer #20 der LIBREAS erschienen.
Diese Ausgabe 20 hat den Schwerpunkt Scheitern. Leider liessen sich aus verschiedenen Gründen nicht alle versprochenen Artikel realisieren. Wir hoffen dennoch, dass sich Lerneffekte ergeben haben und weiter ergeben. Nicht von ungefähr hat das Thema eine ganze Anzahl von Gesprächen angestossen.
Abgesehen vom Scheitern beschäftigen sich weitere Artikel mit der Informationswissenschaft (des letzten Jahres) als Feld, mit den Argumentationen in den Debatten um Urheberrecht und Piratentum sowie mit elektronischer Literatur. Besonders freut uns, dass ein Artikel eine Diskussion um die Sozialen Aufgaben von Bibliotheken aus der vorherigen Ausgabe der LIBREAS aufnimmt. Solche Debattenbeiträge sind uns immer willkommen und wir hoffen auf weitere.
Ausserdem hat uns das Thema zum zweiten Mal – noch der Ausgabe 13 zur Popkultur – zum Erstellen einer Play- bzw. Songliste veranlasst, die wir als Hintergrund zur Lektüre empfehlen.
(Der Call for Papers für die nächste Ausgabe erfolgt postwendend in einigen Tagen.)
(red.)
Noch wenige Stunden mit TwapperKeeper!
Ungeachtet der Frage nach dem Wert von Twitter für die Bemessung wissenschaftlicher Kommunikationen (vgl. Die Buzzermeter. Warum die Tweetmetrics den Menschen stärker in den Blick nehmen sollten) wird am 6. Januar mit TwapperKeeper ein Online-Archiv vom Netz genommen, das der Debatte eine wichtige, non-propritäre Quelle für zukünftige Twitter-Studien hätte bieten können.
Wie kann ich meine Archive sichern?
Wir haben hier bereits früh einen Weg dargelegt, wie sich Archive leicht anhand eines Hash-Tags aus TwapperKeeper heraus sichern lassen, was in viele Verbesserungen und Alternativen mündete:
- Free the tweets! Export TwapperKeeper archives using Google Spreadsheet
- Rescuing Twapperkeeper Archives Before They Vanish
- Free (and rebuild) the tweets! Export TwapperKeeper archives using Google Refine
Dank dieser weitaus offeneren und elaborierteren Arbeiten ist es in den nächsten Stunden noch möglich, persönlich, organisatorisch oder für die Begleitforschung bedeutsame Archive zu sichern.
Was uns fehlen wird?
Am Beispiel der Twitter-Kommunikation während der Bibliothekartage der Jahre 2010 (#bibtag10) und 2011 (#bibtag11) wird deutlich, welches Potential TwapperKeeper etwa für längerfristige Untersuchungen der (bibliothekarischen) Konferenzkommunikation über Twitter hätte spielen können. Die folgende Skizze soll einen Einstieg in die Fragestellung bieten, wer wen im Rahmen der Bibliothekartage 2010 und 2011 erwähnt bzw. referenziert und wer sich überhaupt an der Kommunikation beteiligt hat.
Zum Zoomen als pdf
Alternativen zu TwapperKeeper?!
Scheitern in der Schreibwerkstatt: Aus der Redaktion der LIBREAS. Library Ideas.
LIBREAS-Redaktion
Beim Thema Scheitern ist die Arbeit an LIBREAS. Library Ideas überhaupt nicht auszunehmen. Vielmehr ist die Herausgabe jeder Ausgabe mit mehr Scheitern und Kompromissen verbunden, als mit Erfolgen. Dies lernt man sehr schnell, wenn man sich auf ein Projekt wie LIBREAS einlässt: Zu jedem publizierten Artikel, zu jeder umgesetzten Idee, zu jedem eingehaltenem Anspruch lässt sich auch das Gegenteil anführen. Ist das eine Eigenheit unserer Redaktion? Überhaupt nicht. Egal, in welche Redaktion man Einblick erhält, es ist ähnlich. Dabei unterscheiden sich nicht einmal wissenschaftliche, journalistische oder literarische Publikationen groß voneinander. Der Unterschied liegt höchstens darin, dass das Scheitern dort praktisch nie ein öffentliches Thema ist.
Warum machen wir das dann überhaupt? Das ist nicht so klar, wie es vielleicht nach außen erscheint. Die Zeitschrift lebt vom Engagement Einzelner und diese Einzelnen haben immer wieder unterschiedliche Meinungen, die zumindest in Redaktionskonferenzen und in den Tagen vor der Veröffentlichung einer neuen Ausgabe jedesmal neu zur Sprache kommen. (more…)
Grab your TwapperKeeper Archive before Shutdown!
Yesterday, TwapperKeeper announced:
Twapper Keeper’s archiving is now available in HootSuite! As a result, we will be shutting down Twapper Keeper. Existing archives will be kept running until Jan 6, 2012, after which you will not be able to access your archives anymore.
For those who wants to save archives before the shut down, this very simple R-code may give you an idea . It allows you to query for archived tweets referencing a hashtag. Furthermore, it downloads up to 50.000 archived tweets containing this hashtag as csv-file from TwapperKeeper.
require(XML) hashtag <- "ala11" #your hashtag tweet.df <- data.frame() url <- paste("http://twapperkeeper.com/rss.php?type=hashtag&name=",hashtag,"&l=50000", sep="") doc <- xmlTreeParse(url,useInternal=T) tweet <- xpathSApply(doc, "//item//title", xmlValue) pubDate <- xpathSApply(doc, "//item//pubDate", xmlValue) tweet.df <- cbind(tweet,pubDate) write.csv(tweet.df,"myTweets.csv")
More
Gary Green: No More Access To Your Twapper Keeper Archives .
Cornelius Puschmann: Academic replacements for TwapperKeeper.com
(NJ)
Flip-Flops. Zur Wissenschaft vom Scheitern. Ein Nachtrag zum LIBREAS-Call for Papers #20.
von Ben Kaden
„Menschen, Organisationen und Staaten scheiten im Grunde gleich:
wenn Planungen mit Realität konfrontiert werden.“
So überraschend das Thema der LIBREAS-Ausgabe 20 manchem erscheint, so sehr scheint sich LIBREAS thematisch mitten im Zeitgeist zu bewegen (vgl. z.B. hier). Was nicht verwundert, kreisen die Mediendiskurse doch bereits so lange um die Gefahr des Zusammenstürzens diverser Bausteine der Grundfesten unseres Daseins, dass man sich fast über den die Eurokrise wenige Tage auf den zweiten Schlagzeilenrang verschiebenden Papst-Besuch schon aus diesem Verdrängungsgrund freut. Dass ein Fußballtrainer am selben Tag mit Burnout zurücktritt und damit sein Scheitern zugibt, offenbart dagegen wieder die unvermeidliche Allgegenwart des Themas. Einzig der offene Umgang mit dem nach wie vor in weiten Kreisen der Leistungs- und Wettbewerbsgesellschaft bedauerlicherweise mit den üblichen „Du bist nicht ok!“-Vorwürfen persönlicher Schwäche, eigenem Versagen, mangelnden Willen und grundsätzlicher Unfähigkeit gleichgesetzten Prozess, mag überraschen. An sich bleibt Scheitern jedoch ein Tabu. Oder zieht in unsere Diskurse als ein vernebelndes Tabuwabohu, dass wenigstens rhetorisch selbst in der größten Niederlage noch ein Strohhälmchen Positives findet und genau dieses ins Zentrum der Aufmerksamkeit zerrt. So zum Beispiel die dämliche Annahme, dass alles, was einen nicht umbringt, nur stärker macht. Steh auf, wenn du ein Kämpfer bist. (more…)
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