LIBREAS.Library Ideas

Rebuilding ORCID profiles with R

Posted in LIBREAS aktuell by libreas on 29. November 2012

With the launch of ORCID, users have submitted ideas to improve the ORCID Registry. Requests, that are are shared on the Support Home Page include:

or refer to the current state of publication listings.

As suggested by Gudmundur Thorisson, there are already services into place which may allow to address these issues. To demonstrate the usefulness of these services and APIs, I rebuilt ORCID publication listing in R. Since I don’t have an ORCID (yet), I used Martin Fenners profile as an example:

First, I queried Sciencecard for the DOI for each publication claimed in a ORCID profile.

library(RJSONIO)

tt <- fromJSON("http://sciencecard.org/api/v3/users/0000-0003-1419-2405?info=summary")

doi <- c()
for (i in 1 : length(tt$user$articles)) {
  doi.tmp <- tt$user$articles[[i]]$article$doi
  date.tmp <- tt$user$articles[[i]]$article$publication_date
  doi <- c(doi,doi.tmp)
}

In the next step, the CSL representation and metadata provided via DOI content negotiation are fetched.

library(httr)
library(XML)
library(RJSONIO)

my.cites <- data.frame()
for (i in doi) {
   csl.tmp <- content(GET(paste("http://dx.doi.org/",i, sep=""),  add_headers(Accept = "text/x-bibliography;style=mla")))
   doi.xml <- GET(paste("http://dx.doi.org/",i, sep=""), 
                    add_headers(Accept = "Accept: application/vnd.crossref.unixref+xml;q=1, application/rdf+xml;q=0.5"))
   doc <- xmlTreeParse(doi.xml, useInternal = T)
   year.tmp <- as.numeric(xpathSApply (doc,"//publication_date//year",xmlValue) [1])
   tmp <- data.frame(csl.tmp,year.tmp,i)
   my.cites <- rbind(my.cites,tmp)
   
}

my.cites <- my.cites[unique(my.cites$i),]

my.cites <- my.cites[rev(order(my.cites$year.tmp)),]

Executed within a brew template, it is easy to reuse this information to set up an alternative web profile for publications claimed in ORCID, that are deduplicated, ordered chronological and displayed in a reference style convention.

After calling

library(brew)
brew("sciencecard.brew","sciencecard.html")

a webprofile built with R can be made available online

The brew template is available on github:gist. A first R package for ORCID is provided by rOpenSci.

Najko Jahn

Über die mögliche pädagogische Aufgabe von Universitätsbibliotheken, über Open Access, über die ALA, über die Ausbildung und was uns sonst noch so einfällt…

Posted in LIBREAS.Feuilleton by Karsten Schuldt on 26. November 2012

von Karsten Schuldt

Zu: T.D. Webb / Divided Libraries: Remodeling Management to Unify Institutions. – Jefferson, N.C.; London: McFarland, 2012

Divided Libraries ist ein Buch, das sich so liesst, als hätte es einmal einen Plan für eine Publikation gegeben, der nach dem dritten Kapitel aufgebenen wurde, damit die restlichen Seiten mit irgendwas gefüllt werden können. Oder anders: Der Anfang, genauer die ersten drei Kapitel des Buches, sind meinungsstark und diskussionswürdig, die restlichen fünf nicht. Sie scheinen eher einen relativ beliebigen Anhang darzustellen.

Dabei hat der Autor T.D. Webb, seit mehr als drei Jahrzehnten in US-amerikanischen und anderen englischsprachigen Bibliotheken u.a. als Direktor tätig, den Ruf, eine sehr klare und lautstark vertretene Meinung zu haben. Das trifft auch für dieses Buch zu. Nur: Diese Meinung überzeugt nicht wirklich, über das ganze Buch gesehen ist sie auch nicht konsistent, weil fast schon wahllos die Themen gewechselt werden.

Grundsätzlich ist Webb unzufrieden mit den US-amerikanischen Hochschulbibliotheken, der Publikationslandschaft, der ALA, der bibliothekarischen Ausbildung und anderen Dingen – was sein Recht ist. Aber es hätte nicht als ein – auch noch zusammenhängend präsentiertes – Buch verkauft werden müssen.

Nun... ja.
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Der Krieg in unserem Pad. Über militärische Konflikte und Social Media.

Posted in LIBREAS aktuell, Sonstiges by Ben on 17. November 2012

von Ben Kaden

Eine jedenfalls für mich sehr aufsehenerregende Entwicklung ist der außerordentliche Einsatz von Social-Media-Werkzeugen durch die Israel Defense Forces als Begleitung der aktuellen Militäreinsätze im Gaza-Streifen. (vgl. auch diesen Beitrag auf heise.de) Vom Twitter-Feed über einen – fast schon traditionell anwirkenden – YouTube-Kanal bis hin zu einem Tumblr-Blog wird die Weböffentlichkeit massiv und gezielt mit Informationen versorgt. Man könnte in gewisser Weise von einem Trend zum Warketing sprechen. Eindeutige Info-Grafiken bieten sich dafür geradezu an und ergänzen die fotografische Berichterstattung, die die realweltlichen Schäden gezielt dokumentieren.

Das sich dahinter befindliche Anliegen ist selbst mit wenig diskursanalytischen Gespür klar erkennbar: Die Informationsströme zum militärischen Vorgehen werden zwar nicht vollständig kontrolliert, aber doch maßgeblich gelenkt und beeinflusst. Je mehr Nachrichten über diese Kanäle gestreut werden, desto stärker kann man auf das Bild des Einsatzes in den Augen der (westlichen) Öffentlichkeit, vor der man hinsichtlich des eigenen militärischem Vorgehens grundsätzlich eine Legitimationspflicht hat, einwirken.

Dass diese Pflicht existiert, ist ein zentraler Verdienst der Demokratie. Und sie sollte durchaus weitaus überzeugendere Argumente einfordern, als beispielsweise, dass der Einsatz so minimalinvasiv wie möglich erfolgt und Kollateralschäden weitgehend vermieden werden. Einerseits ist das für Außenstehende kaum tatsächlich zu überprüfen und andererseits ist dieses Bekenntnis heute ohnehin nur die Anerkennung einer Selbstverständlichkeit militärischer Interventionen. Auf einer zweiten Ebene dient die Betonung dieses Aspekts zur Verstärkung einer Gut-Böse-Dichotomie, zumal ein diesbezügliches Fehlverhalten (vermeintlich oder real spielt hier fast keine Rolle) des Gegenübers oft überhaupt erst die Gegnerschaft herstellt und den Einsatz erforderlich macht. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass häufig dieselben Argumente von beiden Seiten angeführt werden. Die Grausamkeit des Anderen und damit verbunden das eigene Recht auf Selbstverteidigung verschmelzen an diesem Punkt und machen die Situation für die Außenstehenden, die nicht zuletzt über Social-Media-Nachrichten direkt einbezogen werden, undurchschaubar. Man kämpft heute offensichtlich stärker denn je nicht nur gegen einen Opponenten und das Einverständnis der eigenen Bevölkerung sondern zugleich um die Zustimmung einer externen Öffentlichkeit (=der Weltöffentlichkeit). Unter anderem auch damit, der Berichterstattung des Gegners ein diesbezüglich manipulatives Interesse vorzuwerfen bzw. nachzuweisen. (vgl. dieses Beispiel) Die gerechte Krieg muss im globalen (bzw. wenigstens westlichen) Diskurs allgemein als gerechtfertigt interpretiert werden. Die mediale Begleitung erfüllt vor allem den Zweck, dies mit immer neuen Nachrichten, die als Argumente gelten sollen, abzusichern.

Die gestreuten Meldungen selbst dienen wiederum als ein Baustein der Berichterstattung in der Presse (vgl. dieses Beispiel bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung) Demzufolge ist es auch hinsichtlich der mittelbaren Informationssteuerung zum Konflikt von außerordentlicher Bedeutung, möglichst viele Nachrichten kontrolliert zu streuen. Zumal dann, wenn Korrespondentennetze so ausgedünnt sind, dass Massenmedien und Presse nur bedingt eigenständig Informationen und Eindrücke vor Ort einholen können. Derartige Konflikte im 21. Jahrhundert sind de facto immer, mitunter vielleicht sogar zunächst vorrangig, Echtzeit-Kommunikationsprozesse im Web und davon ausgehend in den Massenmedien.

Erstaunlich ist hierbei die Kommodifizierung des Konflikts. Denn er wird über dieselben Kanäle und mit ähnlichen Strategien auf den Aufmerksamkeitsmärkten kommuniziert und damit in gewisser Weise als „Event“ durchgesetzt, wie es mit Produktinnovationen, Sportmeisterschaften oder Wahlen geschieht.

Ob YouTube wirklich kriegsentscheidend sein könnte, ist schwer zu beurteilen. Aber es ist für einen „Krieg der Bilder“ bereits eine etablierte Oberfläche – was die Frage aufwirft, welche Macht der Institution zukommt, die diese Oberfläche kontrolliert. Welchen Stellenwert kann also ein privatwirtschaftliches Unternehmen in einem derartigen Zusammenhang z.B. als Torwächter erhalten?

Je stärker politische Entscheidungen auch in Angelegenheiten von der Tragweite der derzeitigen Entwicklungen im Nahostkonflikt in Abhängigkeit von solchen Plattformen stehen, desto dringlicher wird die Auseinandersetzung mit einer deratigen informationsethischen Grundfrage, zumal zu erwarten ist, dass im Sinne eines Cyberwars hier direkt und entlokalisiert ein weltumspannender Nebenschauplatz entsteht, was nebenbei ganz neue Anforderungen an die IT-Sicherheit stellt. Der Konflikt wird nicht mehr nur in den Zeitungen oder in den Rundfunknachrichten verhandelt, sondern Teil der Oberflächen, über die wir auch (unterschiedlich intensiv) unser digitalen Sozialleben von der Partnerschaft bis zum Büroalltag verwalten, organisieren und abbilden.

Dass Konflikttrigger mittels derartiger digitaler Vernetzungen nahezu in Echtzeit benutzt werden können, um an verschiedenen Ecken der Welt gleichzeitig bestimmte Wirkungen hervorzurufen, zeigte das Geschehen um das „Innocence of Muslims“-Video. Da derartige mediale Auslöser nahezu immer Interessen geleitet forciert und also zur Manipulation in welcher Stoßrichtung auch immer eingesetzt werden können, wird auf Seiten der Empfänger, die im Social-Media-Kontext vor allem in ihrer Rolle als Multiplikatoren interessant sind, eine sehr hohe Beurteilungs- und Medienkompetenz sowie ein stabiles kritisches Grundverständnis für diese Prozesse notwendig. Man benötigt folglich eine auf derartige Phänomene vorbereitende informationsethisch grundierte Informationskompetenz.

Es gab gestern in meinem Leipziger Seminar zum Electronic Publishing eine interessante Diskussion darüber, inwieweit die Vermittlung derartiger Beurteilungs- und Nutzungsfähigkeit für digitalen Kommunikationsumgebungen ein Bestandteil der Curricula des Schulwesens sein sollte. Bereits ohne die hier umrissene Problematik scheint solch ein Schritt überaus plausibel. Dass er perspektivisch vermutlich notwendig wird, dürfte spätestens dann auf der Hand liegen, wenn die digitalen Kommunikationsnetzwerke als ubiquitäre Begleitstruktur des Alltags zum Austragungsort von Image-Kampagnen geworden sind, die nicht etwa das nächste Tablet bewerben, sondern eine Truppeninvasion. Dann nämlich spätestens gehört die Befähigung zur kritischen kommunikativen Auseinandersetzung mit prinzipiell manipulativ ausgerichteten Nachrichten- und Kommunikationsströmen in digitalen Social Networks zur elementaren demokratischen Handlungskompetenz.

(Berlin, 17.11.2012)

Das Dokument in Bitstromlinienform. Sarah Dudeks Thesen zur Zukunft des Dokuments.

Posted in LIBREAS.Referate by Ben on 13. November 2012

zu Sarah Dudek (2012): Die Zukunft der Buchstaben in der alphanumerischen Gesellschaft. Text und Dokument unter digitalen Bedingungen. In: Bibliothek Forschung und Praxis 36 (2), S. 189–199.

Online verfügbar unter http://dx.doi.org/10.1515/bfp-2012-0023.
Preprint: http://www.b2i.de/fileadmin/dokumente/BFP_Preprints_2012/Preprint-Artikel-2012-AR-2799-Dudek.pdf )

von Ben Kaden

Ein Fach wie die Bibliotheks- und Informationswissenschaft, von dem Bibliotheks- und Informationspraxis und wenn es gut läuft auch noch andere Teile der Gesellschaft neben der Ausdeutung von Vergangenheit und Gegenwart auch Handlungsanweisungen für ihre Zukunftsplanung erwarten können, muss sich zwangsläufig mit Prognostik auseinandersetzen.

Entsprechend zahlreich findet sich das Wort „Zukunft“ in den aus dem Fach hervorgehenden Publikationen. Allein das Korpus des LIBREAS-Weblogs enthält grob gezählt 550 Erwähnungen. Unter anderem auch deshalb, weil wir uns mit der Zukunft von gestern befassen. (Die Zukunft von gestern. Ein Beitrag zur Open-Access-Debatte aus dem Jahr 1996. / Die Zukunft elektronischer Datennetze aus dem Blickwinkel des Jahres 1980. / Dietmar Daths schießpulverne Zukunft des Internet aus dem Jahr 2002. / Bibliographie als Utopie. Zu einer Position aus dem Jahr 1896. ) Das Feld ist dankbar und ergiebig, vermag doch die Beurteilung im Blick zurück mit einem nachsichtigen Lächeln leicht all das aufdecken, was stimmte und noch leichter das, wo man sich einst irrte.

Schwieriger verhält es sich mit gegenwärtigen Blicken in die Zukunft. Denn weder der, der die Zukunftsentwürfe aufzeichnet, weiß, was tatsächlich geschehen wird, noch der, der an diese Thesen glauben oder eben nicht glauben möchte. Andererseits bleiben uns doch zwei Aspekte, die eine Einschätzung der Plausibilität von Zukunftsskizzen stützen: Einerseits die zugeschriebene Wahrscheinlichkeit, die man in gewissem Umfang aus der Gegenwart und vergangenen Entwicklungslinien abschätzen kann. Und natürlich die Tatsache, dass bestimmte Richtungsentscheidungen für die Zukunft, die im Heute fallen, erst durch den Diskurs um die Zukunft ihre Orientierung erhalten. Spielen die richtigen Parameter mit den richtigen Argumenten gut zusammen, gibt es wirklich so etwas, wie selbsterfüllende Prophezeiungen. (more…)

Weltgeist, ick hör dir trapsen. Wayne Bivens-Tatums Versuch, die Aufklärung zu instrumentalisieren

Posted in LIBREAS.Feuilleton by Karsten Schuldt on 6. November 2012

Karsten Schuldt

Zu: Bivens-Tatum, Wayne (2012). Libraries and the Enlightenment. Los Angeles: Library Juice Press, 2012

Libraries and the Enlightenment ist – fast kann man es erwarten, da es bei Library Juice Press erscheint – nicht wirklich ein Buch über die Aufklärung und ihre Beziehung zu Bibliotheken oder der Bibliotheksgeschichte. Vielmehr ist es ein Versuch, einen sehr reduzierten Satz an moralischen Regeln als Teil der Aufklärung zu erklären und diesen dann in die US-amerikanischen bibliothekspolitischen Diskussionen einzuführen.

Wayne Bivens-Tatum, der Autor des Buches, gibt vor, eine Beziehung zwischen den beiden Themenbereichen des Buchtitels herzustellen. Real allerdings möchte er eigentlich folgendes sagen: Die Aufgabe der Bibliotheken ist es (a) allen Menschen offen zu stehen, (b) alle Medien zur Verfügung zu stellen und (c) Bildung zu befördern. Dieser Meinung kann der Autor auch gerne sein, aber seine inhaltliche Herleitung funktioniert nicht richtig. (more…)

Einladung zur Vereinssitzung, 01.12.2012, Berlin

Posted in LIBREAS.Verein by Karsten Schuldt on 6. November 2012

Der LIBREAS. Verein lädt mit folgender Nachricht alle Mitglieder zur Vereinssitzung am 01.12.2012 in Berlin ein. Offen ist das Treffen für alle, die bis zu diesem Tag Mitglied des Vereins sind.

Liebe Vereinsmitglieder,

das Jahr 2012 geht so langsam dem Ende entgegen. Man schaut bereits dann und wann auf dieses zurück und schmiedet Pläne für das kommende 2013. So hat der LIBREAS. Verein und seine Mitglieder (also wir) im laufenden Jahr an Fahrt aufgenommen und sieht einem produktiven nächsten Jahr entgegen.

Um gemeinsam zurückzublicken und vor allem – die (nahe) Zukunft planend – nach vorne zu schauen, sind Sie bzw. seid Ihr ganz herzlich zum erstmals stattfindenden Jahresabschlusstreffen des LIBREAS. Vereins eingeladen. Es findet am Samstag dem 1. Dezember um 15 Uhr im Raum 123 (erster Stock rechts) des Instituts für Bibliotheks- und Informationswissenschaft (IBI) in der Berliner Dorotheenstr. 26 statt. Im Anschluss des „offiziellen“ Teils soll bzw. wird es ein gemeinsames Abendessen geben. (Wo genau wird noch nicht verraten…)

Bitte geben Sie / gebt möglichst bis drei Tage vor dem Treffen Bescheid ob ein Kommen möglich ist oder nicht. (Dies dient insbes. der Tischreservierung.)

Bis ganz bald als und viele Grüße im Namen des Vorstands

Matti (Stöhr)

PS: Endlich geschafft – die aktive Nutzung der Vereinswebsite http://www.libreas-verein.eu, insbes. der Foren, ist mittlerweile durch Login mit div. Social Network-Accounts möglich.

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