LIBREAS.Library Ideas

Der Fehler im Zitat. Zu einem Kernproblem der Wissenschaftskommunikation.

Posted in LIBREAS.Referate by Ben on 25. August 2011

Referat zu: Mertens Stefan, Baethge Christopher (2011): The virtues of correct citation—careful referencing is important but often neglected even in peer reviewed articles. In: Deutsches Ärzteblatt International 2011; 108(33): 550–2. DOI: 10.3238/arztebl.2011.0550

von Ben Kaden

I Vier Fehlergruppen

Kennt man (Samuel C.) Bradfords Gesetz zur Verteilung von wissenschaftlichen Aufsätzen über die Bandbreite der Periodika, dann überrascht es wenig, wenn man in der Ausgabe des Deutschen Ärzteblatts vom 19.8.2011 einen Aufsatz zur Zitationsanalyse entdeckt. Zudem ist das Thema des Zitierens natürlich in jeder Form der  Wissenschaft hoch relevant und die Autoren Stephan Mertens und Christopher Baethge– zugleich Mitglieder der Redaktion der Zeitschrift – benennen den Grund dieser wissenschaftskommunikativen Konvention zum Einstieg ihres Textes:

„Sie [die Referenz] sollte eine Behauptung [in einem wissenschaftlichen Aufsatz] präzise untermauern und den aktuellen Forschungsstand repräsentieren oder aber im Falle einer Außenseitermeinung als solche kenntlich gemacht werden.“ (Mertens, Baetghe, 2011)

Die Referenzen verorten folglich einen Text im Fachgebiet und sorgendarüberhinaus dafür, dass eine Aussage glaubwürdiger erscheint, denn:

„Ein Großteil der Leser dürfte einer referenzierten Aussage mehr Vertrauen entgegenbringen als einer ohne Literaturverweis […]“(ebd.)

Der Akt des Zitierens entspricht damit auch einer Selbstautorisierung. Geht nun die Begründung per Referenz der Korrektheit einer Aussage voraus und plausibilisiert sie, so sind Referenzierungsfehler Störfälle in diesem Prozess, die die Glaubwürdigkeit des gesamten Verfahrens unterhöhlen können. Die Autoren des Ärzteblatts setzen sich mit diesen Fehlern auseinander und versuchen, Konsequenzen einzuschätzen. Vier Fehlergruppen lassen sich bestimmen: (more…)

Happy Birthday Eugene Garfield – Ein Themenheft zum 85. Geburtstag!

Posted in LIBREAS.Referate, to read by libreas on 7. Oktober 2010

Die Annals of Library and Information Studies widmen sich im aktuellen Themenheft A tribute to Eugene Garfield, Information Scientist Extraordinaire, on his 85th birthday Eugene Garfield, der als einer der einflussreichsten Bibliothekswissenschaftler der letzten 55 Jahre gilt.

Eugene Garfield schlug 1955 vor, die Rezeption wissenschaftlicher Publikationen quantitativ über das Zitat  zu erfassen, und lieferte in den darauf folgenden Jahren mit dem Science Citation Index eine einflussreiche, aber auch kontrovers diskutierte Basis für die Messung wissenschaftlicher Kommunikation gleich mit.

In all den Jahren verwies  Eugene Garfield regelmäßig auf die Bedeutung der Selbststeuerung der Wissenschaft für die Darstellung ihrer Erkenntnisse. Angesprochen im Jahre 2000 auf das Potential wissenschaftlichen Publizierens im Web antwortete er:

As a scientist, if I am going to publish in a journal, I want to retain the right of self-archiving. Many publishers have already recognized that, as, for example, JASIS [Journal of the American Society of Information Science]. So as long as I maintain my own personal Web site, colleagues can consult my work without jumping through hoops. The individual university may have to think about whether it’s going to be the archivist for material published by its scientists. Neither publishers nor governments can guarantee that things will be archived forever. There is considerable anxiety about the lack of permanence on the Web. (Information Today, Nov 2000)

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LIBREAS Zitationstracking. Heute: First Monday

Posted in LIBREAS aktuell, Zitiert in.. by libreas on 28. Juni 2010

Jutta Haider und Olof Sundin bieten jüngst in ihrem Aufsatz „Beyond the legacy of the Enlightenment? Online encyclopaedias as digital heterotopias“, erschienen in First Monday, Volume 15 Number 1 (29 December 2009), eine historische Verortung der Wikipedia an.  Basierend auf Foucaults Begriff der Heterotopia schließt sich eine erkenntnistheoretische Debatte darüber an, wie sich die Methoden der Erkenntnisgewinnung in der Wikipedia bewerten lassen:

If archives, libraries and museums are heterotopias of modernity, as Foucault suggests, and we see the notion of modernity and the ideal of enlightenment as belonging together, what does that say about digital heterotopias in the twenty–first century? Can Wikipedia’s take on “the idea of accumulating everything” so long as it occurs adhering to certain rules take these heterotopias from modernity to late modernity?

In diesem Zusammenhang wird auch auf den Aufsatz Dina Brandts „Postmoderne Wissensorganisation oder: Wie subversiv ist Wikipedia?“, erschienen in LIBREAS #14, verwiesen. Dass sich das Phänomen Wikipedia auch aus einer anderen Perspektiven heraus analysieren lässt, zeigt die Medienwissenschaftlerin  Linda Groß in ihrer Rezension zu “ Christian Stegbauer (2009): Wikipedia. Das Rätsel der Kooperation“, erschienen in LIBREAS#15.

LIBREAS Zitationstracking. Heute: Das CILIP Updatemagazin

Posted in Zitiert in.. by Ben on 3. Februar 2008

Alison Wilson, Bibliothekarin zu Cambridge, hat sich jüngst auf einer Reise die Universitätsbibliotheken in Berlin und Cottbus angesehen und einerseits einen Bericht (PDF) für das Goethe-Institut und andererseits einen kleinen Aufsatz für CILIP-Update (Ausgabe January/February 2008) mit dem Namen Re-thinking Berlin’s academic libraries verfasst. Was wir natürlich sofort und mit großer Freude bemerkten, ist, dass Alison Wilson vor- und/oder nachbereitend einen Blick in LIBREAS, genauer in diesen Beitrag geworfen hat.

LIBREAS Zitationstracking. Heute: Das Journal of Documentation.

Posted in Zitiert in.. by Ben on 2. Mai 2007

Gerade entdeckt: Jeppe Nicolaisen und Birger Hjørland zitieren in der aktuellen Ausgabe des Journal of Documentation (Vol. 63 3/2007) Walther Umstätters Anmerkungen zu Birger Hjørland und Jeppe Nicolaisen: Bradford’s Law of Scattering: Ambiguities in the Concept of „Subject“. In ihrem Aufsatz Practical potentials of Bradford’s law: a critical examination of the received view schreiben sie:

„Umstätter (2005) has claimed in a German e-only journal published at the Department of Library and Information Science/Humboldt-University Berlin by a student editorial team that we (Hjørland and Nicolaisen, 2005a) are wrong: “Am Schluss sei noch darauf hingewiesen, dass die Aussage” nobody have thus far tried to outline the consequences of different conceptions of “subjects” for Bradford’s law “die wichtige Diskussion vieler Rechercheure u¨ber Relevanz, Precision, Recall, Noise und Pertinenz völlig vernachlässigt”.
However, Umstätter failed to document his claim. He failed to produce proper evidence that these concepts have been regarded in relation to consequences for Bradford’s law. We seriously doubt the existence of such documentation.“ (Anmerkung 6 – Seite 373)

Wir freuen uns entsprechend auf erhöhte Zugriffszahlen durch die JDOC-Leser…