LIBREAS.Library Ideas

frei14 : Zum Bibliothekartag mit LIBREAS an den Strand

Posted in LIBREAS aktuell, LIBREAS.Verein by libreas on 18. Mai 2014

Die LIBREAS-Redaktion kommt viel rum und gelegentlich auch mal zusammen; diesmal in Bremen!

Zum diesjährigen Bibliothekartag verbringen wir einen Abend am Strand und freuen uns auf entspannte Fachdiskurse, streberhafte Netzwerkbildung und launige Feierabendgespräche  mit unseren Leserinnen und Lesern, Autorinnen und Autoren sowie Vereinsmitgliedern unter dem Motto:

frei<strand>14

am Mittwoch, den 4. Juni, ab 18Uhr am Weserstrand am Cafe Sand.

Ob gechillt das eigene Bier leeren oder einen Snack vom Kiosk genießen, wir freuen uns, Euch zum ersten bibliothekarischen Feier-Rumhäng-Mob begrüßen zu dürfen!

Am einzigen Sandstrand Bremens kann man auch baden. Die Sielwallfähre legt vom Osterdeich ab und auch zu Fuß lässt sich der Strand einfach erreichen. Gören toben mit ihren Eltern in der nahegelegenen Kinderwildnis!

 

 

Von Molotowcocktails in (französischen) Bibliotheken und dem Leben in den Banlieues

Posted in LIBREAS.Referate by Karsten Schuldt on 15. Mai 2014

Von Karsten Schuldt

Zu: Merklen, Denis (2013) / Pourquoi brûle-t-on des bibliothèques ?. – [Papiers]. – Villeurbanne : Presses de l’enssib, 2013

D’un côtè, la bibliothèque est perçue comme « une chance pour le quartier », comme une forme dàccès à la culture, comme un investissement prestigieux, comme un espace ouvert à tous et apprécié de beaucoup, particulièrement investi par les familles, les enfants, les jeunes filles, les personnes âgées. Mais de l’autre côté, l’attaque de la bibliothèque vient signifier tout l’arbitraire de cette « intervention » de l’État, et d’un autre groupe social, dans « notre espace » du quartier. Les habitants [de quartiers] dèplorent alors les normes qui leur sont imposées par un autre groupe social et le contrôle que ce groupe exerce sur des ressources financières importantes. » (Merklen 2013, 313)

In französischen Vorstädten werden immer wieder, gerade bei grösseren Auseinandersetzungen zwischen der dortigen Bevölkerung und der Polizei, Öffentliche Bibliotheken angegriffen, verwüstet oder gar angezündet. Dies passiert nicht täglich, aber doch öfter, als es im deutschsprachigen Raum bekannt ist. Denis Merklen zählt in seinem hier zu besprechenden Buch zwischen 1996 und 2013 immerhin 70 solcher Vorfälle. Diese Zerstörungen von Bibliotheken werden zumeist mit Unverständnis und Ablehnung kommentiert, vor allem von der Politik und Presse. Aber diese Unverständnis klärt nicht darüber auf, wieso sie so oft vorkommen.

In seiner Studie Pourquoi brûle-t-on des bibliothèques ? (Warum die Bibliotheken abfackeln?) unternimmt Merklen auf mehr als 300 Seiten den Versuch, die Motivationen hinter diesen Angriffezu beschreiben. Dabei ist der Autor kein Bibliothekar, sondern ein Soziologe, welcher das Buch auf einer Studie aufbaut, die er und seine Kolleginnen und Kollegen von 2006 bis 2011, mit Nachrecherchen in 2012, in Plain Commune – einer Agglomerationsstruktur, welche mehrere Gemeinden bei Paris umfasst und rund 300.000 Einwohnerinnen und Einwohnern in den Banlieues genannten Stadtteilen beherbergt – durchgeführt haben. In diesem Untersuchungsgebiet befinden sich 23 Öffentliche Bibliotheken, mehrere davon wurden in der Vergangenheit bei Auseinandersetzungen angegriffen. Die Methode dieser lang angelegten Studie lässt sich, mit sichtbaren Anlehnungen an Pierre Bourdieu, als „dichte Beschreibung“ begreifen. Merklen versucht, die Situation aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu verstehen, sowohl aus der Sicht der Bibliothekarinnen und Bibliothekare als auch aus der Sicht der Bewohnerinnen und Bewohner der Banlieues, gleichzeitig aus der Struktur der französischen Gesellschaft und der Diskurse in dieser Gesellschaft als auch aus kulturellen Ansprüchen. Regelmässig verweist er dabei auf Südamerika – in dem er mehrere Jahre lang geforscht hat – als Kontrastfolie, um die Entscheidungen, die in den untersuchten Bibliotheken getroffen werden, als Entscheidungen und eben nicht als unabänderliche Situationen zu verstehen. Zudem ist er relativ unbeteiligt – weder verteidigt er die Bibliotheken, noch verurteilt er sie. Mit volltuender soziologischer Offenheit beschreibt er als Aussenstehender Haltungen unterschiedlicher Seitegerade als Haltungen und Diskurse, ohne sich mit einer gemein zu machen. Das heisst auch, dass bestimmte Diskurse, die Bibliotheken sich untereinander beständig gegenseitig erzählen verständlich werden als Erzählungen, die eine Situation informieren – wobei aber gleichzeitig klar wird, wie sehr diese Erzählungen von anderer Seite nicht geteilt werden müssen.

Die Bibliothek als Elite

Das Bild, welches Merklen von der Situation in den Banlieues zeichnet, ist nicht vorteilhaft, schon gar nicht für die Bibliotheken. Dabei verweist er immer wieder darauf, dass (a) die Bibliothekarinnen und Bibliothekaren ihre Arbeit als sinnvoll, kulturell bereichernd und Chancen-schaffend verstehen – sich also als die Guten sehen, die Gutes bringen – und (b) gleichzeitig die Bibliotheken bemüht sind, sich zu moderne Einrichtungen zu entwickeln, inklusive neuer Medien, ein Zugehen auf die Jugend und die Kulturen in den Banlieues sowie des Akzeptierens der sich wandelnden Rolle der Öffentlichen Bibliotheken. Das allerdings heisst nicht, dass dies auch von der Bevölkerung der Banlieues so wahrgenommen wird.

Angriffe auf Bibliotheken sind Angriffe, die sich nicht unbedingt auf die Bibliothek als Einrichtung beziehen. Die Bibliothek wird bei Auseinandersetzungen oft als Teil des französischen Staates beziehungsweise des französischen Kulturanspruches verstanden: Polizei, Schule, Ämter, Bibliothek werden dann als Teil eines Ganzes begriffen, welche für die Situation in den Banlieues verantwortlich sind und gleichzeitig die Kulturen dieser Vorstädte angreift. Sicherlich: Die Bibliotheken sehen dies nicht so. Sie verstehen sich als freiwillig aufzusuchende Kultureinrichtungen, die vollständig freie Angebote machen. Teilweise – so Interviews mit dem Personal von Bibliotheken, die Merklen anführt – verstehen sie sich als explizit als „antiscolaire“ (anti-schulisch). Vor allem sehen sie keine Verbindung zur Polizei oder den Ämtern und deren struktureller Gewalt. Merklen beschreibt sehr nachvollziehbar, wie Bibliotheken sich selber als Orte zu konstituieren versuchen, welche gänzlich ausserhalb der sozialen Auseinandersetzungen stehen (und bei dieser Haltung von Politik und Kultur unterstützt werden).

Comme nous l’avons vu, les bibliothècaires répètent à l’envi qu’ils ne sont pas de enseignants. Apparemment, tout les distingues. Tandis que maîtres er professeurs font de la lecture une obligation et un programme, eux sont là pour la « lecture plaisir ». Pas d’utilitarisme ni d’instrumentalisation, pas de calcul, pas de contrainte. De plaisir. Voilà une fiction par laquelle ils cherchent à se maintenir dans un espace protégé. Car contrairement aux institutions scolaires, ils seraient « innocents » du point de vue des conflits soxiaux, des dynamiques d’exclusion er des formes de domination auxquelles participerainent celles-ci. Ils ne demandent donc qua être maintenus à l’écart des conflits. Et peu importe la caractère fallacieux de cette représentation. (Merklen 2013, 130f.)

Dieser Anspruch allerdings ist, wie Merklen zeigt, nicht zu halten. Die Bibliotheken werden sowohl von Seiten der Bevölkerung in den Banlieues als auch von der Politik als Einrichtungen gesehen, welche die Werte der französischen Republik qua Kultur repräsentieren, insbesondere im aktuellen Prozess des Stadtumbaus („renovation urbaine“), welcher in den untersuchten Gebieten forciert wird. Ein Teil der Bevölkerung und die Bibliotheken sowie die Politik begreift die Finanzierung und den Aufbau dieser Bibliotheken als Angebot an die Bewohnerinnen und Bewohner, Teil der französischen Gesellschaft zu werden. Aber ein anderer Teil der Bevölkerung begreift die Bibliotheken allerdings als Eindringlinge in „ihr Gebiet“, quasi als weicher Arm von Polizei und Ämtern. In Situationen, in denen die Werte der französischen Republik angezweifelt oder vielmehr – wie es in den Auseinandersetzungen in den Banlieues normal ist – als Scheinheiligkeit begriffen werden, hinter denen sich eine sozial ungerechte und rassistische Gesellschaft versteckt, die im Besten Fall alle Bewohnerinnen und Bewohner zur Mittelstandsbevölkerung erziehen will, wird genau diese Position abgelehnt. Merklen verweist in einem Kapitel, in dem er sich mit der literarischen Produktion „um die Bibliotheken drumherum“ (welche diese nicht wahrnehmen würden, sondern mit dem Anspruch, selber Kultur anzubieten praktisch zur Unkultur oder Nicht-Kultur negieren) wie dem französischen Rap oder dem Verlan (der französischen Jugendsprache, welche durch ständige Vokal- und Silbenumstellungen und einer grossen sprachlichen Flexibilität geprägt ist) beschäftigt, explizit auf den Rap „Lettre à la République“ von Kery James (Merklen 2013, S. 175ff.), welcher mit den Zeilen beginnt: „Á tous ces racistes à la tolérance hypocrite / Qui out bâti leur nation sur le sang“ („an all die scheinheilig Toleranz rufenden Rassisten / die ihre Nation auf Blut erbaut haben“).

Die Bibliotheken würden sich gerne als Einrichtungen ausserhalb dieser Auseinandersetzungen sehen, die nur positive Angebote machen; dabei sind sie Teil der Auseinandersetzungen, zumal Merklen mehrfach in Frage stellt, ob die „Kultur“ und die Angebote, welche Bibliotheken mit gutem Gewissen machen, tatsächlich wertfrei sind. Vielmehr zeigt er, dass eine als universell verstandene französische Kultur vertreten wird, bei der gleichzeitig das Versprechen gegeben wird, dass, wer sich ihr anpasst, auch einen Aufstieg in die französische Gesellschaft machen wird. Dies begreifen Bibliotheken – aber auch Schulen – als die Chance, die sie der Bevölkerung bieten. Auch dies ist eine Sichtweise, die in den Banlieues nicht unbedingt geteilt wird. Werden Konflikte zum Beispiel als rassistisch begriffen oder wird klar, dass eine hohen Universitätsabschluss auch nicht den versprochenen Aufstieg garantiert, sondern der Wohnort sich trotzdem negativ auf die Zugangschancen zum Arbeitsmarkt auswirkt, wird auch das Versprechen der französischen Kultur unglaubwürdig. Zumal, wie Merklen betont, diese Kultur sich zwar wandelt und zum Beispiel die politische Literatur und Musik der 1960er und 1970er integriert hat, aber eben nicht von den heutigen Jugendlichen beeinflusst werden kann.

Grundsätzlich zeichnet Merklen das Bild von zutiefst verunsicherten Bibliothekarinnen und Bibliothekaren, welche die Umgebung ihrer Bibliotheken nicht verstehen – sich aber von dieser Umgebung auch massiv unterscheiden, weil zum Beispiel fast niemand von ihnen je in Banlieues gewohnt hat oder weil sie alle feste Stellen haben, im Gegensatz zum Grossteil der Bevölkerung, die keine oder nur prekäre Stellen haben oder auch, weil sich für sie der Aufstieg durch Bildung oft bewahrheitet hat, während dies bei Bewohnerinnen und Bewohner der Banlieues nicht unbedingt der Fall ist – und auch nicht von der Umgebung angenommen werden. So haben die Bibliotheken in den Banlieues durchschnittlich viel geringere Nutzungszahlen (rund 10% der Bevölkerung als aktive Nutzerinnen und Nutzer versus rund 20% im nationalen Durchschnitt) und erreichen zu grossen Teilen Kinder bis 14 Jahren, aber nicht darüber hinaus.

Konflikt, nicht Gewalt

Angriffe auf Bibliotheken sind aber nicht nur Angriffe auf den französischen Staat, sondern auch auf Bibliotheken im Besonderen. „C’est le soit disant frimeur qui vous envoie ce message si gentiment“ („Es sind die Angeber, denen wir mit Freuden diese Nachricht bringen“) steht mit Schreibmaschine geschrieben auf einem Papier, dass um einen Stein gewickelt wurde, welcher gegen die Ausstellung einer der untersuchten Bibliotheken geschleudert wurde und der im Buch abgebildet ist. Die Distanz ist sichtbar: Die Bibliothek als Angeber, als Einrichtung, die sich etwas besseres dünkt und die nicht als Gleiche akzeptiert wird.

Gleichzeitig sehen die Bibliotheken ihre Umgebung nicht positiv. Vielmehr nehmen sie diese wahr als von Armut und Perspektivlosigkeit bestimmt, als überwältigend viel und konzentriert auf wenige Orte (auch, weil die Bibliothekarinnen und Bibliothekare fast alle in anderen Städten und Umgebungen wohnen und aufgewachsen sind, die keine so hohe Dichte aufweisen), als Ansammlung unterschiedlicher Ethnien (und nicht unbedingt französischer Individuen mit unterschiedlicher Herkunft) und von Gewalt geprägt. Das ist nicht unbedingt falsch, aber (a) haben die Bibliotheken, wie schon erwähnt, den Eindruck, von dieser Situation nur betroffen, aber nicht an ihr beteiligt zu sein (was ein Teil der Bevölkerung anders sieht) und (b) tendieren sie dazu, diese Situation nicht verändern zu wollen. Merklen kommt mehrfach auf einen Vorfall zurück, in dem ein junger Mann „Salaam alaikum“ grüssend eine Bibliothek betritt, was von dem anwesenden Bibliothekar als Provokation verstanden wird. Ob es eine solche ist, ist unklar, allerdings macht Merklen mit der mehrfachen Diskussion klar, dass die Bibliothek und die Beziehung zu ihrer Umgebung unterschiedlichen Deutungsrastern und Erfahrungen unterliegen: Ist es zum Beispiel eine rassistische oder kulturalistische Interpretation des Bibliothekars? Ist es wirklich eine Provokation? Ist es ein normaler Gruss? Ist es ein Angriff auf den säkularen französischen Staat? Ist es unbewusst oder ist es gewollt gesagt worden?

Grundsätzlich gelangt Merklen dazu, die Situation zwischen Bibliothek und Banlieue als Konflikt zu beschreiben. Der Augenmerk sollte sich nicht auf den Akt der Zerstörung legen, sondern dieser Akt sollte als Teil einer tiefergehenden Auseinandersetzung verstanden werden. Diese Auseinandersetzung ist komplex, es gibt keine einfach richtigen, guten oder auch nur konsistenten Positionen. So ist zum Beispiel auch unter der Bevölkerung in den Banlieues nicht klar, ob die Bibliothek eine Chance und ein Angebot ist oder ein Eindringling. Klar ist allerdings am Ende der Studie, dass die Bibliotheken sich nicht als neutrale Einrichtungen begreifen können. Sie vertreten eine Kultur – zumal mit der Betonung des Buches als Kulturgegenstand, die zumindest vor den aktuellen Umbauten in den untersuchten Bibliotheken vorherrschten – und diese Kultur ist weder so offen, wie sie von Ihren Vertreterinnen und Vertretern verstanden wird, noch ist sie so universell, wie dies von der französischen Politik verstanden wird.

Ein wichtiger Hinweis, den Merklen anbringt, ist allerdings, dass es bei diesem Konflikt nicht per se um die Bibliotheken allein geht. Auch andere Einrichtungen haben kaum Kontakt zur Bevölkerung in den Banlieues. So sind die untersuchten Gebiete politisch von der PCF, der Kommunistischen Partei Frankreichs, dominiert, bei der man erwarten würde, dass sie auf die Interessen der Personen in den Banlieues, die von Armut betroffen sind, genauso eingeht, wie sie darauf achten sollte, das die institutionellen Strukturen nicht rassistisch wirken. Aber auch dies ist nicht so einfach. Dass es immerhin 23 Bibliothek in diesem Gebiet gibt, ist auch der PCF zu verdanken, die solche Kultureinrichtungen als notwendig ansieht. Nur ist dies offenbar nicht unbedingt die Meinung der Bevölkerung. Allerdings geht auch nur eine sehr geringe Zahl dieser Bewohnerinnen und Bewohner, weit unter 50%, überhaupt wählen. Auch andere politische Bewegungen haben nur geringen Einfluss auf die Bevölkerung. Dies hat, so zumindest Merklen, auch damit zu tun, dass die Politik dieser Bewegungen – egal ob PCF oder organisierten Katholizismus – in Konflikten und Politikformen verfangen ist, die von dieser Bevölkerung so nicht gesehen oder akzeptiert werden. Praktisch alle Beziehungen zwischen offizieller Kultur und Banlieues sind konfliktgeladen, Bibliotheken sind da nur ein Teil des Konfliktes. Gewalt wird, wenn man Merklen in seiner Analyse folgt, in der einen oder anderen Form von allen Seiten angewandt, egal ob mit Steinen und Molotowcocktails, mit Polizeiaufgebot und Vorschriften oder strukturell. Das ist nicht mit besserem Bibliotheksmarketing oder anderen Strategien, die im Bibliothekswesen gerne besprochen werden, sondern nur mit einer Veränderung von Bibliothek, Gesellschaft und Banlieues zu erreichen, die auf einem Anerkennen der Situation – und nicht unbedingt einem reinen Skandalisieren von Gewaltausbrüchen allein – basieren muss.

Für mehr französisch in den deutschsprachigen Bibliotheken

Die Studie von Denis Merklen ist anders, als alles, was man in der deutsch- oder englischsprachigen Literatur zu Bibliotheken liesst. Sie ist eine Langzeitstudie, die mit soziologischem Instrumentarium „von aussen“ an die Bibliotheken herangeht und Dinge, die sich Bibliotheken immer wieder gegenseitig erzählen – Bibliotheken sind anders als Schulen, Bibliotheken sind offen, Bibliotheken sind soziale Zentren – einmal im gesellschaftlichen Zusammenhang als uneingelöste Ansprüche thematisiert. Das Buch ist unbedingt zu empfehlen. Es zeigt unter anderem, wie gefährlich es ist, sich beim Erkunden der Wirkung von Bibliotheken auf einfache Methoden wie Umfragen, Expertinnen- und Experteninterviews oder Social Audits zu verlassen; da diese fast immer nur ein Seite der Situation zeigen (ohne das diese als Konflikt begriffen werden kann).

Vor einigen Monaten besprach ich schon ein ebenso soziologisches Werk aus Frankreich zu Personen ohne festen Wohnsitz in der Bibliothek des Centre Pompidou in Paris sehr positiv (Paugam, Serge ; Giorgetti, Camila (2013) / Des pauvres à la bibliothèque : Enquête au Centre Pompidou. – Le lien social. – Paris : Presses Universitaires de France, 2013, Besprechung hier), des Weiteren empfehle ich immer wieder gerne „Du lecteur à l’usager“ (Roselli, Mariangela ; Perrenoud, Marc (2010) / Du lecteur à l’usager : ethnographie d’une bibliothèque universitaire. Socio-logiques. Toulouse : Presses universitaires du Mirail, 2010) über die Nutzerinnen und Nutzer in der Universitätsbibliothek Toulouse als eine der tiefgreifendsten Untersuchungen über die Nutzung von Bibliotheken. Auch der vor kurzem aus dem Französischen übersetzte Text Die Bibliothek, eine Frauenwelt (Roselli, Mariangela (2013) / Die Bibliothek, eine Frauenwelt. Analyse und Folgen der Segmentierung des jungen Publikums in den Bibliotheken. In: Bibliothek. Forschung und Praxis 37 (2013) 3, 322-330) scheint mir herausragend im Sachen Erkenntnis über Bibliotheken und deren gesellschaftliche Wirkung zu sein. Grundweg wird für mich immer mehr sichtbar, dass die deutschsprachigen Bibliothekswesen mehr über die gesellschaftlichen Wirkungen von Bibliotheken lernen können, wenn sie diese Literatur sowie die darin enthaltenen Forschungsfragen, -methoden und -haltung wahrnehmen. Insoweit ist diese Besprechung auch ein Aufruf, mehr Französisch zu lesen.

LIBREAS Call for Papers #26 Bibliotheken __ abseits / ausserhalb der Bibliothek

Posted in LIBREAS Call for Papers by libreas on 12. Mai 2014

Kurzfassung

Es gibt unbestreitbar und gut beobachtbar einen Trend zu Bibliotheken und bibliotheksähnlichen Phänomenen, die wenig bis gar nichts mit der Institution Bibliothek zu tun haben. Subkulturen, Protestgemeinschaften aber auch einfach buchaffine Nachbarschaften, Tourismusbüros und sogar Kommunen etablieren niedrigschwellige, oft sehr stark auf spezifische Bestände orientierte Varianten der Literaturversorgung. Die Ausgabe 26 von LIBREAS möchte den Ursachen für diesen Trend nachgehen. Und der Frage, was daraus folgt, dass die etablierten Bibliotheken sich nicht nur auf der digitalen Seite, sondern auch in der analogen Welt mit Alternativen konfrontiert sehen?

Eine ausführliche Einführung in das Thema sowie eine Reihe von möglichen Fragen zur Bearbeitung entnehmen Sie bitte der Langfassung.

Der Einsendeschluss für Beiträge ist der 30.10.2014. Die Kontaktadresse lautet redaktion@libreas.eu.

Zines of the Zone / Berlin, 2014

Herzlich, einfach, temporär – ist das die eigentliche Bibliothek der Zukunft? Die fahrende Konzeptbibliothek der Zines of the Zone fand im April 2014 in der Urban Spree Gallery an der Warschauer Straße in Berlin jedenfalls punktgenau ihre Zielgruppe. Und sogar Skateboardfahren durfte man zwischen den Regalen. (Foto: Ben Kaden / 17.04.2014, weitere Fotos im LIBREAS-Tumblr)

(more…)

Neues von der Digitalkritik. Zu einem aktuellen Text Evgeny Morozovs.

Posted in LIBREAS.Feuilleton by Ben on 2. Mai 2014

Eine Notiz von Ben Kaden / @bkaden.

 Das BOOKFORUM ist eine dieser Zeitschriften, die regelmäßig auf einem hohen Niveau genau den Kulturjournalismus publizieren, den man sich vom Zeitungsfeuilleton wünschen würde. Allerdings muss dieses täglich liefern, während das BOOKFORUM zweimonatlich in die Verkaufsregale gelangt, dafür dann aber weniger kostet als eine Woche Tagespresse.

Beiträge wie die dahingeschnurrte Ode auf das E-Book des Informatikers John Hennessy, welche die Frankfurter Allgemeine Zeitung aus einem unerfindlichen Grund in ihrer Reihe über die Auswirkungen der digitalen Revolution auf die Geisteswissenschaften (vgl. dazu auch LIBREAS.Weblog vom 12.03.2014) eingeordnet hat und daher auch in der Wissenschaftsbeilage am Mittwoch druckte, fänden da sicher keinen Platz. Was, bitteschön, haben diese beiden zweifellos fantastischen kalifornischen Life-Hacks mit der Digitalisierung der Geisteswissenschaften zu tun:

„Die große Schrift auf meinem E-Reader bietet den Vorteil, dass ich auf dem Crosstrainer lesen kann und am Ende den Eindruck habe, die halbe Stunde sei schneller vergangen und noch sinnvoller genutzt. Und beim gedimmten Schein eines Lesegeräts um zwei Uhr nachts wecke ich meine Frau nicht auf, was bei der offenbar altersbedingt zunehmenden Schlaflosigkeit ein enormer Vorteil ist.“

Dass die Sacherschließung der FAZ aus der ziemlichen trivialen Sonnenscheinlektüre extrahiert:

„Themen zu diesem Beitrag: George Washington | Nelson Mandela | Steve Jobs  | Studenten“

von denen drei Themen (Namen) auf Bücher, die John Hennessy gerade las, verweisen und nichts mit dem Artikel sonst zu tun haben und die Studenten nur als Zielgruppe auftauchen, vor denen der Informatikprofessor seine Leseerlebnisse gern präsentiert, ist eher ein Beispiel für die Grenzen digitaler Inhaltsverarbeitung. Allerdings ist eindeutig, dass die Themenzuschreibung gar nicht dokumentarischen Zwecken dient, also der Orientierung von Leser und Nutzer, sondern der Suchmaschinenoptimierung.

Dennoch: Weder einen Geistes- noch einen Dokumentationswissenschaftler (und nicht einmal einen SEO-Experten) versetzen solche halbhoch in den Diskurs durchgeschossenen Textphänomene anders als verärgert, jedenfalls wenn derartige Artikel mit dem Anspruch in die Welt gesetzt werden, etwas Reflektiertes über die Gegenwart darzustellen.

Selbstverständlich finden sich in den Ausgaben des BOOKFORUMs genauso zahllose Aspekte, mit denen man nicht blindlings mitgehen möchte, allerdings meistens doch auf handwerklich deutlich höherem Niveau und daher ganz anders anschlussfähig an den Diskurs, den man führen möchte und um den es ja eigentlich in derartigen Medien gehen soll.

In der aktuellen Ausgabe bespricht nun der mit seinen Thesen nicht immer ganz unumstrittene Evgeny Morozov das Buch The People’s Platform: Taking Back Power and Culture in the Digital Age der Kanadierin Astra Taylor, die vor einigen Jahren mit ihrem Dokumentarfilm Zizek! bekannt wurde und die uns im Vorwort noch einmal an eine zentrale Erkenntnis der Ernüchterung erinnert, welche sich spätestens vor einer Dekade und allerspätestens mit dem reifenden Web 2.0 durchsetzte :

“In some crucial respects the standard assumptions about the Internet’s inevitable effects have misled us. New technologies have undoubtebly removed barriers to entry, yet, […] cultural democracy remains elusive. While it’s true that anyone with an Internet connection can speak online, that doesn’t mean our megaphones blast out our messages at the same volume. Online some speak louder than others. There are the followed and the followers. As should be obvious to anyone with an e-mail account, the Internet, though open to all, is hardly an egalitarian or noncommercial paradise, even if you bracket all the porn and shopping sites.” (Taylor, 2014)

In seiner Review zum Buch, die angesichts dessen, das ihm, wie die Textstelle andeutet, ein eher zahmes Stück Rotwild vor die kritische Flinte geführt wird, recht milde ausfällt (“why set the bar so low?“), vermerkt Morozov an einer Stelle einen Bezug zu Bibliotheken und der soll hier, wenn er beim close reading schon auffiel, dokumentiert werden.

Auf die, besonders aus europäischer Sicht, sehr berechtigte Frage, warum es keine (zu Google) alternative, nicht-kommerzielle und also auf das Geschäftsmodell Werbung setzende Suchmaschine gibt, die in nennenswerten Umfang genutzt wird, (denn selbstverständlich gibt es nach wie vor Alternativsuchmaschinen, wobei beispielsweise die durchaus etwas verbreitet zu nennende holländische www.ixquick.com ja auch Werbeanzeigen in die Ergebnislisten integriert, wo es nur geht) antwortet Astra Taylor offenbar: weil die Debatte um das Digitale von Menschen dominiert wird, die sowohl als Person wie auch in ihrer Vorstellungskraft beschränkt erscheinen.

Evgeny Morozov - Public Libraries

In Ermangelung einer besseren Abbildung hier das Zitat der paraphrasierten Textstelle direkt vom Blatt.

Evgeny Morozov, immerhin mittlerweile selbst ein Großkopfeter der Digitaldebatten, antwortet: Das mag schon sein. Die Ursache liegt aber noch auf einer elementareren Ebene. Die Menschen hungert und dürstet nicht gerade nach Alternativen, so wie es sie, meint Morozov, auch nicht nach öffentlicher Bildung und öffentlichen Bibliotheken hungert und dürstet.

Empirisch wird hier unhaltbar über einen sehr grob gezähnten Kamm geschoren, aber darauf nehmen Digitaldebatten, die rohwollige Argumente lieben und brauchen, bekanntlich eher selten Rücksicht. Der Kern der mehr Ergänzung als Gegenrede ist dennoch zu beachten und passt ein wenig zu dem, was ich vor zwei Wochen hier im LIBREAS-Weblog zum Thema Digital Managerialism zu behandeln versuchte.

Evgeny Morozov richtet seinen Schlaglichtkegel auf das Problem, dass öffentliche Kultureinrichtungen generell geschwächt werden (was oft mit der Begründung / Selbstberuhigung der Entscheidungsträger erfolgt, eine mystische Freeconomy des Internets böte vollumfänglich kostensparendere und zugleich attraktivere Alternativen) und dies bevorzugt unter der direkten Anbindung solcher Institutionen in einen Wettbewerbskontext, der sie kategorial eigentlich gar nicht erfassen sollte.

„Market knows best”, so das Mantra, auf das Morozov verweist und das, so lässt sich ergänzen, trotz allem Long-Tail-Geklapper, bestimmte Nischen dauerhaft vermauert, weil es am Markt trotz allem zumeist am besten über die Marge des schnellen Massendurchsatzes funktioniert. Was langsam in Produktion, Konsumption und Wirkung ist und dazu auch noch viel kostet, bleibt entweder etwas für eine Elite oder verschwindet, wie die Nicht-Flagship-Stores in der Alten Schönhauser Straße, in der offenbar die Lage gar nicht mit eigentlichen Umsätzen sondern nur noch aus dem Werbeetat finanzierbar wird.

Es ist mittlerweile offensichtlich, wie sich dieser neoliberale Schliff der Perspektive (Wachstum, Reichweite, Page-Impressions, Viralisierung) hervorragend mit den immateriellen und dennoch zählbaren digitalen Aktivitäten der Menschen integrieren lässt, zumal die hochdynamische Ressource Aufmerksamkeit sogar noch zuhauf unabschätzbare Emergenzen und damit Chancen (bzw. Business-Opportunities) verspricht.

(Die Modeläden in Berlin-Mitte funktionieren auch häufig mehr als Showroom für einen Online-Shop, über den dann das eigentliche Geschäft gemacht wird, weshalb man auch fast immer gebeten wird, die E-Mail-Adresse für ein „exklusives” Kundenprofil zu hinterlegen (10%-Rabatt, einmal im Jahr als Gegenleistung) – der Konnex wird gleich vor der Haustür sichtbar.)

Morozov ist weitgehend beizupflichten, wenn er betont, dass sich der neoliberale und der Digitalitätsdiskurs überschneiden und gegenseitig verstärken und dass diese Effekte auch auf nicht primär digitale Räume zurückwirken und damit zugleich auf öffentliche Bibliotheken, die sich zwar (wenigstens in Deutschland) dank Onleihe, einer versunkenen Bibliothek-2.0-Partizipations-Schimäre und dem Zeitgeistdiskurs eine Digitalkur verordnet haben, die aber keinesfalls totalisierend auf die Institution wirken muss. Entgegen der landläufigen Einschätzung sind die Menschen in Deutschland nämlich noch gar keine John Hennessys, die ihre Erfüllung darin finden, die tägliche halbe Stunde körperliche Selbstoptimierung auf dem Cross-Trainer dank E-Lektüre „noch sinnvoller” zu nutzen.

Für den Diskurs, sogar für den zu den so genannten Digital Humanities (bzw. digitalisierten Geisteswissenschaften), streut Evgeny Morozov gegen Ende seiner Review noch ein weiteres Körnchen Kritik ein:

„In fact, the presumed theoretical novelty of such terms [er bezieht sich hier konkret auf „digital sharecropping“, das man im WWW als Digitale Naturalpacht übersetzt findet, vgl. auch Carr, 2012] – invariably appended by qualifiers like „digital“ – isn’t genuine. It serves mainly to distract us from more lucid frameworks for understanding how power works today.”

Eine ideale öffentliche, also auf das Phänomen einer aufgeklärten Öffentlichkeit gerichtete (vgl. dazu auch Schulz, 2009, S. 52ff.), Bibliothek würde sich möglicherweise statt dem sanften Mythos der Digitalkultur mehr oder weniger treuherzig hinterherzuwuseln, genau auf diese Frage, nämlich der Möglichkeit eines Durchdringens gegenwärtiger Machtstrukturen und Machtbestrebungen, konzentrieren und ihren Nutzern die Materialien in der Form bereitstellen, die für diesen Blick vor, durch und hinter die Kulissen notwendig ist. Dazu zählen Besprechungen wie die Morozovs und an guten Tagen auch noch die, na ja, Qualitätspresse, also so etwas wie die FAZ. Dazu zählt auch, wie Morozov betont, ein Hinterfragen der Sprache selbst, in die wir den Diskurs einspannen:

“In reframing long-running political debates around impressive-sounding but mostly empty concepts like the „digital“, even those Internet pundits who lean to the left end up promoting extremely depoliticized, neoliberal agendas.”

Wie sehr die von Haus aus sprachsensiblen Geisteswissenschaften und vielleicht darin eingebettet eine entsprechend sprach- und diskurskritisch operierende Bibliothekswissenschaft  hier aktiv werden könnten, bevor sie sich, bisweilen leider förderpolitisch getrieben, oft mehr mit neuen Labeln als mit neuen Paradigmen digitalkulturell metamorphisieren, muss eigentlich nicht weiter erklärt werden.

Akzeptierte man das prinzipielle Verschränktsein des Digitalen, wie wir es heute kennen, mit dem Neoliberalen, dessen Handlungsmuster bereits länger massiv in die Universitäten dringen, und machte man es selbst stärker zum Gegenstand der Erkenntnisarbeit, ginge damit vielleicht sogar ein tieferes Verständnis auch dafür einher, wie die gegenwärtigen Machtstrukturen Wissenschaft korrumpieren. Ein wenig aufgeklärte Widerborstigkeit (nicht zu verwechseln mit unaufgeklärter pauschaler Ablehnung), im besten Fall hin zu eigenen und selbstbewussten Gestaltungsansprüchen könnte nicht zuletzt Prophylaxe für das sein, was die deutschen Tageszeitungen unter dem Druck der Zeitungskrise (und nicht des Journalismus) schon eine Weile bedroht: die Überoptimierung hin zur Irrelevanz. Für Bibliotheken auf dem Weg zu Digitalen Bibliotheken gilt übrigens und wenig überraschend nach wie vor ganz ähnliches.

Der abschließende Vorwurf Evgeny Morozovs an Astra Taylor lautet, dass sie nicht verstanden hat, dass es in der Digitaldebatte (“digital debate”) nichts zu gewinnen gibt, sondern dass man nur aus ihr aussteigen kann. Was Morozov von jedenfalls mir und vielleicht noch ein paar anderen Teilnehmern des Diskurses unterscheidet, ist, dass ich niemandem Unverständnis unterstellen würde, wohl aber ein diskursethisch fragwürdiges Verhalten, denn die Exit-Option ist in keiner Weise fruchtbar sofern die Rahmenbedingungen des Diskurs intakt sind. Wenn uns digitale Kommunikationsräume trotz aller Defizite etwas gegeben haben, dann genau diese Voice-Optionen. (Zur berühmten Hirschman’schen Dreiheit (Hirschman, 1970) fehlt also nur noch Loyalität, die aber in einem offenen Diskurs unpassend ist, da sie der Kritik im Weg steht.)

Und im Gegensatz zu dem offenbar trotz allem ebenfalls im Wettbewerbs- und Kampfparadigma gefangenen Morozov, der glaubt, dass es um das Gewinnen, Verlieren und das Rechthaben, also um Durchsetzung geht, weiß die Diskursgemeinschaft, in der wir uns als Geistes- und Bibliothekswissenschaftler bewegen sollten, dass das Interessante im Verstehen und Durchschauen der Prozesse zu suchen ist, also dem, was Morozov selbst bezüglich des Machtkomplexes oben anspricht. Die Entscheidungen, die beispielsweise notwendig sind, um eine Erweiterung und Modifikation geisteswissenschaftlicher Standardmethodologien oder bibliothekarische Dienstleistungen mit digitalen Technologien angemessen zu steuern und zu begleiten, sollten wir erst dann treffen, wenn wir beim Verstehen, Durchschauen und – auch das – Überdenken der jeweiligen Handlungsziele ein gewisses bzw. wissenderes Niveau erreicht haben. Am Ende könnte das sogar für die öffentlich finanzierte Wissenschaft und die Bibliotheken auch ökonomisch vorteilhafter sein. Wofür man nicht einmal einen Bezug zur Adolf von Harnacks Nationalökonomie des Geistes herstellen muss (vgl. Umstätter, 2009). Aber natürlich problemlos könnte.

Berlin, 02.05.2014

Quellen

Nicholas Carr (2012) The economics of digital sharecropping. In: roughtype.com, 04.05.2012

John Hennessy (2014) Vorzüge des E-Books: Mit Charles Dickens auf dem Crosstrainer. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung / faz.net. 28.04.2014.

Albert O. Hirschman (1970) Exit, Voice, and Loyalty: Responses to Decline in Firms, Organizations, and States. Cambridge, MA: Harvard University Press

Ben Kaden (2013) Heute in der FAZ. Jürgen Kaube über Evgeny Morozov. In: LIBREAS.Tumblr, 09.12.2013

Ben Kaden (2014) Am Impuls der Zeit. Hans-Ulrich Gumbrecht ringt in der FAZ um ein Verständnis der digitalisierten Gegenwart. In: LIBREAS. Weblog, 12.03.2014

Ben Kaden (2014) Konzepte des Gegenwartsdiskurses. Heute: Digital Managerialism. In: LIBREAS. Weblog, 18.04.2014

Evgeny Morozov (2014) Chip Democratic. In: Bookforum. VOl. 21, Issue 1. S. 9

Manuela Schulz (2009) Soziale Bibliotheksarbeit : „Kompensationsinstrument“ zwischen Anspruch und Wirklichkeit im öffentlichen Bibliothekswesen. Berlin: Simon Verlag für Bibliothekswissen.

Astra Taylor (2014) The People’s Platform: Taking Back Power and Culture in the Digital Age. New York: Metropolitan Books

Walther Umstätter (2009) Bibliothekswissenschaft im Wandel, von den geordneten Büchern zur Wissensorganisation. In: Bibliothek – Forschung und Praxis. Band 33, Heft 3. S. 327-332. DOI: 10.1515/bfup.2009.036,