Stipendium des LIBREAS-Vereins, Ausschreibung 2019
Ziel des LIBREAS-Vereins ist die Förderung der bibliotheks- und informationswissenschaftlichen Kommunikation. Um dies zu erreichen, schreiben wir auch 2019 ein Stipendium aus. Angesprochen fühlen sollten sich alle Auszubildenden und Studierenden in bibliothekarischen Fachgebieten sowie Kolleg*innen in Bibliotheken und bibliothekarischen Infrastruktureinrichtungen im gesamten DACH-Raum.
Die Höhe des Stipendiums beträgt 400 Euro, welche für den Besuch (Fahrt, Unterkunft, Konferenzgebühr etc.) einer der drei folgenden Konferenzen eingesetzt werden sollen:
- Jahrestagung der Internationalen Vereinigung der Schall- und audiovisuellen Archive, November 2019, Weimar, http://www.iasa-online.de/iasa_tagung.html
- Open Repositories 2019, 10-13 Juni 2019, Hamburg, https://or2019.blogs.uni-hamburg.de
- 48th LIBER Annual Conference. Research Libraries for Society, 26-28 Juni 2019, Dublin, https://liberconference.eu
Das Stipendium soll vor allem Personen zugute kommen, die sich die Besuche dieser Konferenzen nicht auf anderem Wege finanzieren können.
Wir erbitten eine formlose Bewerbung, die folgende Punkte klären sollte:
- Welche der drei Konferenzen besucht werden soll
- Interesse der Bewerber*in an der Konferenz und den Themen der Konferenz
- Kurze Vorstellung der Bewerber*in
Weitere Themen und Punkte können gerne ergänzt werden. Für Fragen stehen wir gerne zur Verfügung. Wir wollen auch diejenigen Auszubildenden, Studierenden und Kolleg*innen ermutigen, die bislang keine solche Konferenz besucht haben oder nicht publiziert haben, sich zu bewerben. Das Stipendium darf gerne ein Startpunkt für solche professionelle Arbeit sein.
Die oder der Stipendiat*in soll im Anschluss an die besuchte Konferenz einen Beitrag für die LIBREAS. Library Ideas verfassen. Form, Inhalt, Länge des Beitrags stehen frei (z.B. Konferenzbericht, Auseinandersetzung mit einem Thema, das auf der Konferenz besprochen wurde). Die Redaktion der LIBREAS steht gerne bereit, die Arbeit an diesem Beitrag mit Rat und Motivation zu unterstützen.
Die Bewerbung sollte bis zum 31. März 2019 per Mail an den Vereinsvorstand geschickt werden (mail@libreas-verein.eu).
Vorstand des LIBREAS-Vereins, 04.02.2019
PS.: Das Stipendium wird hauptsächlich aus den regelmäßigen Beiträgen der Mitglieder des LIBREAS. Vereins getragen. (http://www.libreas-verein.eu/mitgliedschaftsantrag/) In der LIBREAS #34 erschien der Konferenzbericht zu den Open-Access-Tagen 2018 der ersten Stipendiatin Sophie Schneider.
Das liest die LIBREAS: Zu einer neuen Kolumne. Eine Einladung zur Mitarbeit
Ein Ziel des LIBREAS. Verein zur Förderung der bibliotheks- und informationswissenschaftlichen Kommunikation ist genau das: Die Kommunikation im Feld der (vor allem deutschsprachigen) Bibliotheks- und Informationswissenschaft und des Bibliothekswesens auf unterschiedliche Weise zu fördern. Dies geschieht vor allem durch die Publikation der Zeitschrift LIBREAS. Library Ideas und auf anderen von der Redaktion genutzten Kanälen. Es soll aber ganz explizit nicht darauf beschränkt sein. Wir gehen davon aus, dass die Wissenschaft und die Praxisfelder dann grundsätzlich kompetenter und besser werden, wenn in ihnen aktiv und offen kommuniziert wird, wenn Beiträge anderer rezipiert und reflektiert werden.
Ziel der Kolumne
Auf der letzten Vereinssitzung (21.10.2017) wurde unter diesem Blickwinkel die Einrichtung einer neuen Kolumne mit dem (jetzt vorläufigen) Titel “Das liest die LIBREAS” beschlossen. Die Kolumne soll in jeder Ausgabe der Zeitschrift erscheinen. Ihr Ziel ist, einen kurzen Überblick zu Publikationen (in verschiedenen Formaten, von Monographien und Artikel über Social Media bis hin zu Konferenzen) zu geben, die jeweils in der letzten Zeit im genannten Feld erschienen sind oder für das Feld Relevanz haben. Die Zusammenstellung wird keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben, sondern subjektiv zusammengetragen: Was interessant und erwähnenswert erscheint, also auch von anderen wahrgenommen werden sollte, soll genannt werden. Ebenso soll genannt werden, was unnötig oder falsch genug erscheint, um eine kritische Perspektive zu öffnen oder bisweilen eine überflüssige Lektüre zu sparen. Es gibt zu viel zu lesen und auch uns hilft es, wenn wir Filter haben. Dabei geht es nicht um ausführliche Besprechungen, sondern um kurze Hinweise von wenigen Sätzen. Es geht um einen Überblick: Was ist da? Was sollte rezipiert werden? Was irritiert? Was ist so interessant, dass man es herausheben sollte? Was ist so uninteressant, dass man es getrost vergessen kann?

Lesesaal in der Kommode am Bebelplatz in Berlin mit dem sogenannten Lenin-Fenster, Glasmalerei eines Künstlers namens, tatsächlich, Frank Glaser aus dem Jahr 1968, die daran erinnert, dass Lenin selbst einmal in diesem Haus Leser war. Die LIBREAS-Redaktion selbst liest dort eher selten, was unter anderem auch daran liegt, dass die Leseplätze der nun Zweigbibliothek Rechtswissenschaft sehr begehrt und meist besetzt sind. (Foto: Ben Kaden / Flickr. Lizenz: CC BY-NC 2.0)
Einladung / Aufruf zur Mitarbeit
Die Kolumne wird für Hinweise und eine Mitarbeit offen stehen. Wenn Sie der Meinung sind, eine bestimmte Publikation verdient eine Erwähnung, würden wir Sie darum bitten, eine Hinweis darauf (im Idealfall so, dass er direkt übernommen werden kann, also mit bibliographischen Nachweis und einer kurzen Begründung) an uns zu schicken. Wenn Sie mit einem Thema im gesamten Bereich der Bibliotheks- und Informationswissenschaft beschäftigt sind, in diesem regelmässig Literatur rezipieren und ebenso regelmäßig Hinweise auf interessante Publikationen liefern möchten, würden wir uns auch darüber freuen. “Das liest die LIBREAS” muss und sollte keine Kolumne der Redaktion LIBREAS. Library Ideas werden. Besser wäre es, wenn es eine der Community selber wird. Vorrangig zuständig für die Kolumne ist Karsten Schuldt, den Sie unter karsten@libreas.eu zeitschriftenschau@libreas.eu erreichen. [Die Hinweise werden in der Kolumne mit dem Namen der jeweiligen Beiträgerinnen / Beiträger gekennzeichnet.]
It’s the frei<tag> 2012-Countdown (14): Wie leben wir heute?
Karsten Schuldt
Wie leben wir eigentlich heute? Die Frage ist immer berechtigt, aber da wir hier gerade einen Countdown haben, der auf einen Countdown rekurriert welcher vor einem Jahr gezählt wurde, drängt es sich etwas auf: Was ist eigentlich passiert in diesem Jahr? Hat sich etwas verändert? Was hat sich verändert? Stehen wir anderswo? Denn wenn dem nicht so wäre, bräuchten wir dann noch eine weitere Unkonferenz? Wäre dann nicht alles schon gesagt?
Hier haben wir schon die These: Es hat sich etwas verändert, wenn auch eher graduell. Wissenschaft und Bibliothekswesen bewegen sich ja eher langsam. Aber: Linked Open Library Data scheint heute ein weiter verbreitetes Thema zu sein, als 2011. Man muss es nicht mehr erklären. (Oder?) Das als Beispiel. Open Access und Probleme um das Urheberrecht waren schon im letzten Jahr Thema, aber ist es 2012 nicht weiter fortgeschritten? ACTA ist tot, dass war letztes Jahr vielleicht zu hoffen, aber noch lange nicht durch. Als im letzten Jahr die IWP zu De Gruyter Saur Verlag wechselte passierte ausser einigen Vorwürfen in Blogs und Mailinglisten praktisch nichts; als 2012 die Bibliotheksdienst den gleichen Schritt ankündigte, begann innerhalb von Tagen (oder waren es nur Stunden) Diskussionen darum, dass wir eine weitere Open Access Zeitschrift brauchen. (Ob wir sie 2013 dann online sehen, ist eine andere Frage.) Aber das geht mit Entwicklungen in anderen Forschungsrichtungen einher, wo Open Access immer weniger ein Randthema ist. Nicht zu vergessen, dass nicht mehr nur die Piraten, Anonymous und das dazugehörige Umfeld darüber redet, dass wir das Urheberrecht unbedingt verändern müssen, sondern das dies praktisch zum politischen Allgemeinsatz geworden ist.
Was noch? 2011 schien es so, als würde RDA weiter auf die lange Bank geschoben, jetzt scheint es vor der Tür zu stehen. Vielleicht ist das nur eine stille Hoffnung, aber scheint es nicht so, dass damit wieder mal Katalogtheorie betrieben würde? 2011 war Forschungsdatenmanagement noch neu und spannend, heute ist das Thema fast schon wieder durch. Wer hat denn noch nicht etwas dazu gesagt? Und die Sozialen Netzwerke verändern sich. Erinnert sich noch jemand daran, wie omnipräsent Facebook letztes Jahr war? Facebook, die Firma, wo alle darauf warten, dass sie zusammenbricht. (Meine Wette: So August 2013.)

Der Zürichsee. Vor einem Jahr war der auch schon da, wo er jetzt ist, aber wer hätte gedacht, dass eine Karte für die frei<tag> je an ihm vorbeifahren wird? Die Welt und die Leben sind anders geworden, wenn auch leicht. Wie gesagt: Der See war schon da, vieles andere auf dem Bild auch, aber die Potentialität nicht. So sind die Dinge offenbar.
Und es ist nicht zu bestreiten: Auch wir werden älter. Folgende Mail kam letztens bei mir von meiner alten Kollegin an und hat den Text hier motiviert:
Hier läuft alles eigentlich wie immer – nur, dass es jetzt gemeinsam mit der [XYZ] ein paar Gastprofessuren geben wird, die hier Seminare zu verschiedenen Themen geben werden. Am Großantrag wird demnächst in veränderter Runde vermutlich weiter gearbeitet, nachdem es erstmal eine längere Pause gab. Die größte Veränderung hier ist vielleicht eine personelle. Ich werde zu Ende Juli gehen und habe heute gerade meine Nachfolgerin eingearbeitet … In der Hoffnung, dass ich dann die Probezeit ebenso erfolgreich überstehe, wie du 😉
Die Mail deutet an, was bei so vielen Kolleginnen und Kollegen zu beobachten ist: Vieles scheint sich nur langsam zu bewegen oder gar nicht zu verändern („Am Großantrag wird demnächst in veränderter Runde vermutlich weiter gearbeitet, […]“), aber doch ändern sich Dinge („ein paar Gastprofessuren geben wird […]“) und vor allem persönlich geht es immer weiter. Als wir beide (und andere) im Sommer 2011 zusammen in unseren alten Stellen arbeiteten, machte wir immer wieder Witze, dass wir alle nicht mehr da sein werden, wenn die Dinge sich ändern … jetzt sind wir wirklich nicht mehr da. Einige von uns haben schon die Probezeit auf den nächsten Stellen bestanden, andere werden das in ein paar Monaten getan haben.
Ist das gut, ist das schlecht? Macht es zumindest zwischendurch nachdenklich? Mir scheint, solches kurzes Innehalten ist immer wieder mal eine Erinnerung daran, dass sich unsere Umgebung trotz allem sichtbaren Stillstand weiter bewegt. Die Langsamkeit der Veränderungen und Kommunikation, die wir immer wieder einmal bemängeln, sie ist kein Hindernis für die Entwicklung (Fortschritt wollte ich schon schreiben, aber das ist umstritten). Das heisst auch, dass die ganze Kommunikation, die wir so auf Konferenzen, in Zeitschriften und Blogs betreiben, gar nicht so unsinnig ist, wie sie uns manchmal vorkommt. Was nicht heisst, dass alles dufte wird, aber am Ende des Tages haben wir trotz aller Wiederholungen doch auch im Bibliothekswesen einen fortschreitenden Aufbau von Wissen. Immerhin.
Die Zwiegesprächsregulationsmaschine. Boris Groys über Google.
Anmerkungen zu: Boris Groys (2012) Google: Worte jenseits der Grammatik. dOCUMENTA (13): 100 Notizen – 100 Gedanken Nr. 046. Ostfildern : Hatje Cantz. (Weitere Informationen zum Titel beim Verlag)
von Ben Kaden
„Die Sprache ist ja weder blosses Werkzeug zur präzise-korrekten Verständigung, noch lässt sie sich in Schablonen von Norm und Ethos pressen. Sie lebt, assimiliert fortlaufend neue Erfahrungen und Realitäten und ist darüber hinaus auch ein hoch emotionales Medium.“
So schreibt der Bankier, Pferdezüchter und Stiftungsrat Hans-Dieter Vontobel im Vorwort zu Broschüre „Sprachen der Jungen“ von Angelika Overrath (Zürich: Vontobel-Stiftung, 2011, mehr dazu bei der NZZ) und benennt damit genau das Verständnis, was wir gemeinhin von der dynamische Grundsubstanz unserer Kommunikationen haben sollten. Für die Alltagssprache von Angesicht zu Angesicht wird sich dies auch kaum ändern und wenn junge Menschen (in diesem Fall etwa um die 14 Jahre) in der S-Bahn einander zurufen: „Das ist doch voll ehec, Alter!“ dann beweisen sie durch die Übernahme durchaus Anschlusspunkte und Rekontextualisierungskompetenz zu übergreifenden gesellschaftlichen Diskursen. Anders stellt sich die Situation dagegen für die digital vermittelte Kommunikation dar. Boris Groys beschäftigt ich in einem kleinen als Positionierung zur Documenta 13 publizierten Aufsatz mit den Auswirkungen einer wenn man so will Googlefizierung der Kommunikation. Als Ausgangspunkt formuliert er die Prämisse, dass unser Leben ein beständiges Zwiegespräch mit der Welt und daher, wenn man so will, in jedem Moment kommunikativ sei. Für das Verhältnis zwischen Individuum und Welt drängen sich damit zwei Fragen auf:
- Wie stellen wir bestimmte Fragen an die Welt?
- Wie bestimmen wir, welche der Antworten, die uns die Welt gibt, als relevant erscheinen?
Die Diskussionen die sich bei einer allgemeinen Betrachtung aus dieser Annäherung ergäben, führten unweigerlich in die Elementardebatten der Kulturgeschichte. Mit dem Internet, dass uns als Kommunikationsraum ein zugleich ungreifbares (da virtuelles), aber doch in der Struktur erkennbares (dank der programmierten Basis) Modell von Welt bietet, können wir diese Dialogizität konkretisieren und konkret untersuchen. Man kann natürlich darüber streiten, ob die Aussage:
„Heute führen wir unser Zwiegespräch mit der Welt in erster Linie über das Internet.“
nicht auch vom Lebensstil abhängig ist und es nach wie vor Menschen gibt, die das Internet als Beigabe ihrer Kommunikationswelt benützen oder sogar überhaupt nicht. Aber nicht erst seit Kathrin Passig (vgl. dazu u.a. diesen Kommentar) ist die Praxis, eigene Erfahrungen mit diesem Medienfeld zur Allgemeinverbindlichkeit hochzurechnen ein Kernbaustein der digitalen Diskurse zum Medienwandel. Die damit verbundene verkündete markerschütternde Dringlichkeit, sein Leben entsprechend zu ändern, wäre selbst hervorragender Gegenstand einer Reflexion über die Prozesse der Normkonstruktion in der digitalen Gesellschaft. Boris Groys stellt jedoch einen anderen Aspekt in den Mittelpunkt seines Aufsatzes. Er fragt nach den „spezifischen Regeln und Formate[n]“ die den Strukturrahmen des Zwiegesprächs bestimmen. Google, als zentrale Anfrageinstanz, erhält dabei einen besonderen Status: (more…)
Gründung von „LIBREAS. Verein zur Förderung der bibliotheks- und informationswissenschaftlichen Kommunikation“.
Wir freuen uns, heute mitteilen zu können, dass mit einer Sitzung am Montag, dem 13. Juni 2011, ein Verein mit dem Namen LIBREAS. Verein zur Förderung der bibliotheks- und informationswissenschaftlichen Kommunikation (i.G.) (Kurzname: LIBREAS. Verein) begründet wurde. Der Verein strebt die Gemeinnützigkeit an und wird die notwendigen Schritte dazu in der nächsten Zeit absolvieren.
Das Ziel des Vereins ergibt sich zu einem großen Teil aus dem Namen. Eine der ersten Aufgaben des Vereins ist es, das Erscheinen des bibliotheks- und informationswissenschaftlichen Open-Access-Journals LIBREAS. Library Ideas inklusive der dazugehörigen Unterprojekte wie dem LIBREAS-Podcast sowie dem LIBREAS-Blog zu unterstützen und auf eine infrastrukturelle und rechtliche Basis zu stellen.
Des Weiteren soll der Verein eine Unterstützungsstruktur für weitere Formen der Kommunikation innerhalb der Bibliotheks- und Informationswissenschaft sowie zwischen dieser Wissenschaft und der Praxis in Bibliotheken, Archiven, Informations- und Dokumentationseinrichtungen und schließlich interdisziplinär mit angrenzenden Fachgebieten und natürlich einer interessierten Öffentlichkeit bieten.
Die bibliothekswissenschaftliche Unkonferenz frei<tag>, welche von der Redaktion LIBREAS und dem Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin veranstaltet wurde, kann dabei als eine der möglichen Formen dieser Unterstützungsleistung angesehen werden.
Der Verein soll nicht mit der Redaktion der Zeitschrift LIBREAS. Library Ideas identisch sein. Er wird weiterhin kooperativ, inhaltlich jedoch unabhängig vom Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin, anderen Bildungs- und Forschungseinrichtungen sowie Fachverbänden beziehungsweise institutionellen Mitgliedern agieren. Gleichzeitig sieht er sich nicht in Konkurrenz zu anderen Vereinen und Initiativen, sondern als eine sinnvolle Ergänzung bisheriger Strukturen und strebt die kollegiale Zusammenarbeit mit anderen Vereinen und Einrichtungen an. Sitz des Vereins ist Berlin, allerdings sind selbstverständlich weder die Mitgliedschaft noch das Wirkungsfeld des Vereins darauf beschränkt.
Die Mitgliedschaft im Verein wird sowohl interessierten natürlichen als auch juristischen Personen offenstehen. Neben den in allen wichtigen Fragen stimmberechtigten ordentlichen Mitgliedern wird eine Fördermitgliedschaft möglich sein.
Der Verein orientiert sich dahingehend an der Berliner Erklärung über offenen Zugang zu wissenschaftlichem Wissen, dass seine Aktivitäten so frei zugänglich und nutzbar wie möglich gestaltet sein werden.
Wir hoffen, dass der Verein breite Aufnahme im Feld der Bibliotheks- und Informationswissenschaft, den Bibliotheken, Archiven, Informations- und Dokumentationseinrichtungen, den Fachverbänden sowie bei Einrichtungen angrenzender Gebiete finden wird. Wir hoffen weiterhin, dass er zu einer Profilierung des disziplinären Feldes aktiv beitragen wird. Weitere Informationen zum LIBREAS. Verein werden in Kürze folgen. Unter der Mailadresse verein@libreas.eu ist er für Anregungen, Ideen, Nachfragen und Wünsche ab sofort zu erreichen.
Zum ersten Vorstand wurden gewählt: Matti Stöhr (Vorsitzender), Manuela Schulz (2. Vorsitzende), Maxi Kindling (Schatzmeisterin), Dr. Karsten Schuldt (Schriftführer), Ben Kaden (Referent für LIBREAS. Library Ideas).
Das Gründungsteam von LIBREAS.Verein.
Berlin, 13.06.2011
Die Verwechslung: Soziale Software und Massenmedien.
Anmerkungen und Anschlussgedanken zu Graff, Bernd (16.März 2009): Gezwitscher im Netz. Der Fall Winnenden und der Irrtum schneller Meldungen. In: Süddeutsche Zeitung, Ausgabe 62, 16.März 2009, S. 9.
von Ben Kaden
Die Debatte zur Kommunikationskultur erfährt momentan die mediale Beschleunigung, die die Beschleunigungskritiker voraussagen. Dabei mutet es an, also würden gerade diese Voraussagen wie ein Tritt auf das Gaspedal wirken. Gestern meldete sich in der Süddeutschen Zeitung Bernd Graff, mittlerweile wohl pensionierter Kulturredakteur bei der Süddeutschen Zeitung, zu Wort. Er bekam in der Vergangenheit schon manches Mal ordentlich Feuer für seine Internetskepsis, was die Vermutung man hätte es mit einem gebrannten Kind zu tun, nahe legt:
„Es ist eine lange Schmierschrift ohne ein einziges Argument, angefüllt mit Denkansätzen, die die intellektuelle Tiefe von Kevin Kuranyi haben. Wenn überhaupt.“ – so Handelsblatt-Blogger Thomas Knüwer im Jahr 2007 (link)
Der aktuelle Artikel enttäuscht glücklicherweise diese Erwartung, denn er ist fast zurückhaltend sachlich orientiert. Vielleicht liegt dies am ernsten Anlass: Den Amoklauf in Winnenden und die Verwendung des Microblogging-Dienstes Twitter nimmt Graff als Ausgangspunkt für seine Betrachtung. Allerdings ist dieser eher austauschbar, genauso wie das etwas eigenwillige Beispiel der ratlosen DDR-Bürger, die im Supermarkt des Jahres 1989 an „37 verschiedenen Toilettenreinigern“ verzweifeln. (more…)
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