LIBREAS.Library Ideas

Konferenz-Netzwerk #ala11 und #bibtag11 – Ein kurzer Vergleich

Posted in LIBREAS aktuell, LIBREAS Veranstaltungen by libreas on 24. Juni 2011

Dass sich die diesjährige Annual Conference and Exhibit der American Library Association (ALA) zurecht als „The World’s Largest & Most Dynamic Library Conference & Exhibition“ sieht, belegt zumindest der Versuch,  die Twitter-Konferenzkommunikation mitzuverfolgen. Allein in den letzten 13 Stunden (von 6am – 19pm MEZ) verbanden 745 Twitter-User ihre 1.708 Tweets mit dem Hash-Tag #ala11.

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Dienstagmorgen in Neukölln: Der Bibliothekartag 2011 beginnt.

Posted in LIBREAS aktuell, LIBREAS on tour by Ben on 7. Juni 2011

Das Leben sei eine Baustelle. Schlug einmal einer dieser Berlin-Filme titelgebend vor. Wer zum 100sten Bibliothekartag finden möchte, erfährt dies am eigenen Sinnesapparat bestätigt, wird doch die Sonnenbrücke, die Konferenzhotel vom S-Bahnhof trennt gerade ihrer Fahrbahn entledigt. Fein kanalisiert zwischen Absperrzäunen ist der Pfad zur Konferenz in Rot und Weiß vorgezeichnet, was allerdings beobachtungsgemäß an diesem ersten Morgen der wichtigsten Bibliothekswoche des Jahres die initiale Verwirrung der Besucher nicht sonderlich reduziert.

Sonnenbrücke

Auf der Sonnenbrücke morgens um halb Zehn. Die Gewitterwolken der Nacht treiben sich noch ein wenig am Neuköllner Himmel herum und die Trutzburg des Estrels wirkt trotz aller Bombastik ein wenig unscheinbar. Das liegt möglicherweise auch daran, dass der Lärm, den das Aufstemmen einer Asphaltdecke nun einmal verursacht, die gesamte Aufmerksamkeit der Passanten bündelt.

Bereits beim Abgang des S-Bahnhofs kann man mit ziemlicher Sicherheit aus den kleinen Mengen Menschen, die jede einfahrende Ringbahn herantransportiert, ablesen, an den Gesichter ablesen, wer zur Tagung möchte. Wenn man einen netten Gesprächspartner findet, mit dem man gegenüber des Café Miami ein Rahmenprogramm für eine hermeneutische Frischzellenkur der Bibliothekswissenschaft (eingespritzt werden wahlweise kleine Dosen Rafael Capurro oder Jürgen Habermas), ist dieses Spiel recht vergnüglich. Der Standort ist ohnehin optimal, um all diejenigen abzufangen und in eine Plauderei zu verwickeln, die einem, einmal in die Räume Cannes, Nizza und Riviera eingedrungen, zu leicht in einer anderen Pausengesprächsgruppe verschwinden.

Mit etwas Glück kann man zum gleichen Zweck bereits den Ringbahnsteig des S-Bahnhofs Ostkreuz heranziehen, zumal der morgendliche Sonderverkehr der S-Bahn die Aufenthaltsdauer teilweise erheblich erhöht. Der Nahverkehrsbetreiber bittet per Ansage um unser Verständnis (wird gern aufgebracht) und die bissige Sonne, die nun noch weitere acht Minuten die Nacken der Wartenden auf medium bräunt, lässt sich ebenso wie der gestrige Starkregenabend – Nass bis auf die Haut / so standen wir da / um uns war es laut / und wir gingen in das kleinste Lokal am Hackeschen Markt und aßen, Servietten als Trockentücher verbrauchend, drei Scoops sündteures Eis – als Gesprächsanknüpfungspunkt benutzen.

Zudem führt der Austragungsbezirk der Veranstaltung ganz wunderbar dazu, dass man auf seinem Weg zwangsläufig von mutmaßlichen Stadtbewohnern begleitet wird, denen man ungläubig staunend hinterher blickt. So und so. Es ist ein Entdeckungsreich ersten Ranges. Und mit etwas Glück begegnet man diesen Menschen im als Marktplatz-Vorspiegelung entworfenen Foyer des Estrel wieder und erkennt: Die Vielfalt ist nicht nur in der Stadt. Sie ist auch unter uns.

LIBREAS wünscht allen Besuchern des Bibliothekartags 2011 in Berlin eine eindrucksvolle Zeit.

Blau

My blue heaven. Nicht nur Vinnie Antonelli weiß, was fashionable bedeutet. Auch die BesucherInnen des Bibliothekartags wissen, das Estrel-Blau die Farbe der Saison ist und stellen so zwanglos wie exakt eine farblich passende Referenz her. Das Gebäude selbst ist architekturstilistisch betrachtet leider weitgehend eine sandfarbene Untat. Was letztlich aber unwichtig ist. Entscheidend ist, was man daraus macht und jedenfalls die Erwartung läuft darauf hinaus, dass der Bibliothekartag sehr sehr viel aus dem Gebäude herausholt.

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Was erwarten Sie vom Bibliothekartag 2011? – Teil 3

Posted in LIBREAS Veranstaltungen, LIBREAS.Feuilleton by libreas on 1. Juni 2011
Fast 300 Referenten werden nächste Woche den 100. Deutschen Bibliothekartag bereichern. Wir wollten wissen, warum diese sich für Ihr Themenfeld, das sie referieren, engagieren und was die Referenten von der Tagung erwarten. Unser Teil 2 der Statements auf unsere Fragen gehörten den internationalen Teilnehmerinnen Nancy Everhart und Irina Matveeva, diesmal präsentieren wir die Gedanken von Armin Talke und Karsten Schuldt zur bevorstehenden Konferenz.

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Was erwarten Sie vom Bibliothekartag 2011? – Teil 2

Posted in LIBREAS aktuell, LIBREAS Veranstaltungen by libreas on 21. Mai 2011
Fast 300 Referenten werden den 100. Deutschen Bibliothekartagbereichern. Wir wollten wissen, warum diese sich für Ihr Themenfeld, das sie referieren, engagieren und was die Referenten von der Tagung erwarten.In den nächsten Wochen werden wir im Blog die Antworten der uns zurück geschriebenen Referenten veröffentlichen. Letzte Woche lasen Sie die Antworten von Petra Hätscher und Dirk Wissen, diese Woche können Sie die Statements der internationalen Teilnehmerinnen Nancy Everhart und Irina Matveeva  zum bevorstehenden Ereignis lesen.

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Was erwarten Sie vom Bibliothekartag 2011? – Teil 1

Posted in Hinweise, LIBREAS aktuell by libreas on 9. Mai 2011
Berlin mit Fernsehturm Fast 300 Referenten werden den 100. Deutschen Bibliothekartagbereichern.Wir wollten wissen, warum diese sich für Ihr Themenfeld, das sie referieren, engagieren und was die Referenten von der Tagung erwarten.In den nächsten Wochen, es sind nur noch 5 Wochen, werden wir im Blog die Antworten der uns zurück geschriebenen Referenten veröffentlichen. – Herzlichen Dank für Ihre Offenheit!(Wer sich an unsere Rundmail erinnert, kann gerne immer noch an uns schreiben oder kommentieren…)

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Gegendsätzlich: Der Mensch, die Technik und der Bibliothekartag 100 in Berlin 44

Posted in LIBREAS aktuell, LIBREAS on tour by Ben on 23. Januar 2011

Die Technik

„Ein wichtiges Motiv […] ist […] die Suche nach dem perfekten ersten Satz – eine Obsession im Boulevardjournalismus, wo die Leser wenig Zeit haben und der Text eines Artikels mit Schlagzeilen und bunten Bildern von nackter Haut konkurriert. Es ist aber auch eine philosophische Suche, der Wunsch, sich einen Reim zu machen, der leitet und schützt.“

So steht es in einer Buchbesprechung im gestrigen Feuilleton der FAZ (Nils Minkmar: Vom tastenden Leben zwischen dem ersten und dem letzten Satz, S. 32). Und so steht es hier als erster Satz – was einen Reim ergibt, der leider nichts leitet und schützt. Aber durchaus einen Sinn.

Da LIBREAS bisweilen als bibliothekarisches Feuilleton wahrgenommen wird, ist uns nämlich geraten, gelegentlich selbst in ein Feuilleton hinein zu blättern. Zum Beispiel in das der Tagespresse vom Samstag. Das sich dann wieder mit unserem Blog trifft.

Nimmt man die Kriterien „wenig Zeit“,„Schlagzeilen“, „bunte Bilder“, „nackte Haut“, dann ist das Internet an sich ein Boulevard. Dass „Boulevard“ seinen Ursprung im Bollwerk hat, passt nur noch besser ins Bild, denn die postmoderne Verteidigung liegt gerade in der Diffusion und nicht in der Ballung. Und es passt zum Phänomen der Digitalität.

Mercedes Bunz verrät uns, und hier liegt der aktuelle Treffpunkt, ebenfalls in der FAZ (und zwar im Bereich Bilder und Zeiten) ausführlich in einem flotten Programmartikel („Das Denken und die Digitalisierung“, S. Z1f.), dass die Digitalisierung […] im Gegenzug zur Industrialisierung“ nichts bündelt und normiert, sondern ihre techné, also die ihr innewohnende Logik über Leitbegriffe wie „update“ und „disruption“, d.h. Entwicklungsprozess und Unterbrechung, beschreibbar wird und fragt im Anschluss: „Warum sollte man nur Menschen fordern und fördern und nicht auch Maschinen?“ (more…)