Kollaboratives Tagging am Beispiel des Open Access Tracking Project
Zum 2. Mai 2009 verkündete Peter Suber den Beginn des Open Access Tracking Project (OATP). Basierend auf den Social Bookmarking Dienst Connotea werden seitdem Entwicklungen und Beiträge im Umfeld des Open Access gemeinschaftlich gesammelt und verschlagwortet. Die Basis des Netzwerkes, welches das gemeinsame Auftreten von Tags der letzten 1.000 Einträge (Zeitraum 11. Mai – 27. Juli 2011) abbildet, ist die Suche nach dem einzig obligatorischen Tag oa.new. Darüberhinaus wurden die Tags ru.* zugunsten einer übersichtlicheren Visualisierung entfernt, da sie anscheinend nur eine Funktion für das Verfassen des Open – Access Newsletters haben.
Autorität und Schreibmaschine: Überlegungen zur Digitalkultur.
“I love the tactile feedback, the sound, the feel of the keys underneath your fingers”
In der Ausgabe des Times Literary Supplement vom 25. März 2011 bespricht der Medienwissenschaftler David Finkelstein unter der Überschrift „Textual liberation“ zwei aktuelle Bücher zur Veränderung des Schreibens unter digitalen Bedingungen. Das Thema ist nicht nur medientheoretisch, sondern auch bibliothekswissenschaftlich bedeutsam, betrifft doch der Übergang zum so genannten Read/Write-Web und die damit verbundene Wandlung der dominierenden Lese- und Schreibtechnologien und -praxen alles, was für Bibliotheken die Zeitstrahlsegmente Gegenwart und Zukunft markiert.
Nachfolgend spanne ich von diesem Rezensionstext ausgehend auf sanften 3000+ Wörtern einen regen Bogen ausgehend vom Zusammenhang zwischen dem digitalen Handeln und den dieses Handeln prägenden Institutionen hin zur Parallele von Schreibmaschine und digitalem Textwerk vor dem Hintergrund einer Studie aus dem Jahr 1932. An den Bibliotheken geht dieser Bogen ausnahmsweise etwas vorbei. (more…)
Alle an Bord! Noa Aharony und die Notwendigkeit des „Web 2.0“ in den LIS-Curricula.
Anmerkungen zu:
Aharony, Noa (2008): Web 2.0 in U.S. LIS Schools: Are They Missing the Boat? In: Ariadne, H. 54.
Online verfügbar unter http://www.ariadne.ac.uk/issue54/aharony/
von Ben Kaden
In der Januar-Ausgabe der Zeitschrift Ariadne erschien ein kleiner Beitrag des israelischen Informationswissenschaftlers Noa Aharony, in dem er die vorläufigen Ergebnisse einer Studie zu der Fragestellung, wie sehr das Thema „Web 2.0“ in den Curricula US-amerikanischer Bibliotheksschulen verankert ist, vorstellt. Nicht sehr, so das Ergebnis. Aber es sollte, so Prämisse wie Ergebnis. Und daraus ergibt sich auch ein wenig das Problem des Beitrags. (more…)
Bibliothek 2.0, auf dem Bibcamp 2008
Neulich erreichte uns eine E-Mail mit der Bitte, den Pressetext zum Bibcamp 2008: „Bibliothek 2.0 – Von der Theorie zur Praxis“ zu veröffentlichen. Da die aktuelle Ausgabe von LIBREAS leider bereits online ist, holen wir dies hier sehr gern nach:
Unter dem Motto „Bibliothek 2.0 – Von der Theorie zur Praxis“ findet am 16. und 17. Mai 2008 mit dem Bibcamp die erste bibliothekarische Unkonferenz (Barcamp) im deutschsprachigen Raum statt.
Das Bibcamp wendet sich an eine interessierte bibliothekarische Öffentlichkeit, die bereits seit einiger Zeit unter dem Schlagwort „Bibliothek 2.0“ über die Möglichkeiten des Web 2.0 für die Bibliotheken der Zukunft diskutiert.
Ziel des Bibcamps ist es, InnovatorInnen aus dem bibliothekarischen Umfeld zusammenzubringen und gemeinsam über Fragen des Einsatzes sozialer Software, über partizipative und kollaborative Erstellung und Nutzung von Inhalten sowie grundsätzlich über die Folgen eines sich wandelnden gesellschaftlichen Informationsverhaltens nachzudenken.
Analog zu neuen Partizipations- und Interaktionsformen im Internet bietet das Konzept einer Unkonferenz die Möglichkeit, neue Formen des fachlichen Diskurses zu erproben und die Distanz zwischen Podium und Auditorium zu überwinden.
Beim Bibcamp gibt es – anders als bei klassischen Konferenzen – kein im Vorfeld feststehendes Programm und keine eingeladenen ReferentInnen. Mit dem Bibcamp soll eine offene Atmosphäre geschaffen werden, in der ExpertInnen und Interessierte sich gleichberechtigt miteinander austauschen und voneinander lernen können. Alle Teilnehmenden sind aufgerufen, sich mit eigenen Themen und in Diskussionen aktiv einzubringen.
Das Programm konstituiert sich im Verlauf der Veranstaltung durch intensiven Austausch und auf Basis der Interessen der Teilnehmenden.
Das Bibcamp wird in Kooperation mit dem Fachbereich Informationswissenschaften der FH Potsdam und dem Institut für Bibliothekswissenschaften der HU Berlin veranstaltet. Eine Anmeldung ist im Bibcamp-Wiki unter /www.bibcamp.de möglich, wo auch vorab Themenvorschläge eingetragen werden können.
Die Teilnahme ist kostenlos.
Für Nachfragen und weitere Informationsmaterialien ist das Organisationsteam unter orga@bibcamp.de erreichbar.
LIBREAS 10/11
llen, die ihre Informationen zu LIBREAS über RSS bzw. dieses Weblog beziehen, sei hiermit bekanntgegeben, dass die Herbstausgabe 2007 seit dieser Woche online und lesbar ist.
Hier das Inhaltsverzeichnis und dazu viele Grüße aus der LIBREAS-Redaktion:
LIBREAS. Ausgabe 10/11 | Herbst 2007
Editorial zur Ausgabe 10/11: Bibliothek und Web 2.0 | Bibliotheksjournalismus
Web 2.0|Bibliothek 2.0
> Web 2.0 aus Nutzer- und Bibliothekssicht: Vorrang für Kernaufgaben der Bibliothek – Ingo Caesar
> Libworld. Biblioblogs global – Christian Hauschke, Sarah Lohre und Nadine Ullmann
> Die Biblio-Avatare – Ein Interview mit Jin Tan zu Second Life
Bibliotheksjournalismus
> Du sollst ein robustes Gedächtnis haben – Bastian Zeinert
Beiträge
Lernen und gegenseitige Anerkennung – eine Aufgabe für öffentliche Bibliotheken? – Hans Elbeshausen
Ein Vormittag in Umlazi, Durban, Südafrika – Maxi Kindling und Boris Jacob
Rezensionen
Library 2.0 – Eine Sammelrezension – Monika Bargmann und Susanne Tremml
Text & Bild
Aussonderungsvermerke – 16 fotografische Variationen über ein Thema
Gedanken im Anschluss an Katrin Weller, Dominic Mainz, Indra Mainz und Ingo Paulsen (2007) Wissenschaft 2.0? Social Software im Einsatz für die Wissenschaft.
Katrin Weller, Dominic Mainz, Indra Mainz; Indra und Ingo Paulsen (2007) Wissenschaft 2.0? Social Software im Einsatz für die Wissenschaft. In: Ockenfeld, Marlies (Hrsg.): Information in Wissenschaft, Bildung und Wirtschaft. 29. Online-Tagung der DGI. 59. Jahrestagung der DGI. Frankfurt am Main 10. bis 12. Oktober 2007. Frankfurt am Main: DGI e.V. 2007, S. 121-136
– Ein Kommentar von Ben Kaden –
Ein neues Web, voll Leben, Muth und Kraft…?
Wer auf der diesjährigen Buchmesse umherstreifte (oder auch nur die Medien- bzw. Wirtschaftsseiten der Tagespresse der letzten Monate
mit dem halben Auge verfolgte), weiß, was die Stunde geschlagen hat, nämlich, dass das Web 2.0 nun endgültig Mainstream-Thema geworden ist. (more…)
Calls for Papers LIBREAS 10/11 : Bibliothek und Web 2.0 | Bibliothek und Journalismus
Bibliothek und Web 2.0
„Web2.0 ist in aller Munde“ – und mit genau dieser Aussage reihen wir uns ein in eine Folge von Schwerpunktheften, Konferenzen, Themenschwerpunkten etc., die diese belegen. Dass der Begriff „Web 2.0“ nicht eindeutig ist bzw. verwendet wird, beweisen zahlreiche Veröffentlichungen – so auch z.B. die Diskussion zum Artikel „Web 2.0“ in der wohl bekanntesten Anwendung für Soziale Software Wikipedia.
Scheinbar wird „2.0“ von der Netzwirtschaft bis hin zur eScience zum Muss. Und überall, so scheint es, sammeln sich euphorische Positionen von der Renditeerwartung der Netzwirtschaft bis hin zur optimierten Kollaboration in der Wissenschaftskommunikation.
Vielmehr als eine Bestandsaufnahme der aktuell verwendeten Technologien, die unter dem Buzzword „Web2.0“ subsumiert werden, interessiert uns die kritische Auseinandersetzung mit dem Thema – und dabei natürlich im Besonderen, wie diese Veränderungen auf die Bibliothek und dabei vor Allem auf die Wechselbeziehung zwischen der Bibliothek als Institution und ihren Nutzern wirkt.
Welche Folgen zieht die „Verzweinullung“ nach sich? Können Applikationen der sogenannten „Sozialen Software“ den Bibliotheksbereich „revolutionieren“ und kollaborative Angebote die Nutzerhinführung an die Bibliothek im virtuellen Raum langfristig positiv beeinflussen? Uns interessiert, ob es z.B. Nutzernetzwerke von Bibliotheken gibt, die sich mit „ihrer“ Bibliothek auseinandersetzen?! Inwieweit spielt Soziale Software für Bibliotheksbenutzer und -mitarbeiter eine Rolle?
Reflektionen, Aufsätze, Essays und Meinungen zu den Elementarfragen der Bibliothek 2.0 (und des Web 2.0) mit den möglichen Auswirkungen und absehbaren Konsequenzen sollen den Schwerpunkt der kommenden LIBREAS-Ausgabe bilden:
Steuern wir geradewegs in eine „schöne neue Bibliothek 2.0“, die (noch) viel besser ist als das alte Modell? Wenn ja, wo liegen die Unterschiede? Oder stellt sich diese Frage überhaupt nicht und die Bibliothek befindet sich an einem Punkt, an dem sie entweder mit- oder untergeht? Wie fasst man diese Gemengelage von konzeptionellen Ansätzen in eine Begrifflichkeit, die einen wissenschaftlichen Umgang ermöglicht? Und schließlich: In welcher Form kann sich die Bibliothekswissenschaft diesen Themen annehmen und sie in ihr Forschungsprogramm integrieren?
Redaktionsschluss ist der 24. September 2007.
Für Rückfragen steht Ihnen die LIBREAS-Redaktion jederzeit unter libreas@treepolar.de zur Verfügung.
Bibliothek und Journalismus
„Das Schreiben ist das Unbekannte.“, sagt Marguerite Duras. Die Ergründung einer Thematik, das Fixieren der Idee, die Angst vor dem weißen Blatt, die Pointierung eines Ereignisses, die rhetorischen Stilmittel, die gewohnte Schreib- und Sitzhaltung, die Sichtbarmachung eines Gedankens, das minutenlange Verharren in einem Gedanken, die Suche nach der richtigen Formulierung – all das findet sich in einem Schreibprozess wieder. Dieses „Dazwischen“ zwischen Inspiration (oder Auftrag) und fertigem Text bleibt häufig im Verborgenen – für den Leser, wie für den Autoren selbst.
So bleibt Schreiben eine Kunst, die man nicht einfach aus dem Lehrbuch lernen, sondern für sich entwickeln muss. Aber auf welchen Wegen geschieht dies? Was heißt „professionelles Schreiben“? Und wie stellt sich dieses im Bibliothekswesen und in der Bibliothekswissenschaft dar?
Letzteres, so möchte man meinen, lässt sich unter dem Aspekt „wissenschaftliches Schreiben“ in relativ klare Vorgaben einfügen. Andererseits verschwimmen zunehmend auch in der Wissenschaftskommunikation, nicht zuletzt unter dem Einfluss des Web2.0, wenigstens punktuell die Grenzen zwischen wissenschaftlichem, privatem und journalistischem Stil. Gerade zwischen der Bibliothekswissenschaft, die sich mit einem (scheinbar) präzise festgelegten Betrachtungsgegenstand – nämlich der Bibliothek mit allem, was dazu gehört – beschäftigt, und genau diesem Gegenstand sind funktionierende Schnittstellen zwischen der wissenschaftlichen Vertextung von Erkenntnissen und der Bibliothekspraxis erforderlich. In dieser Beziehung der verhältnismäßig kurzen Wege zwischen Abstraktem und Konkretem übernehmen verschiedene Medien die Rolle von Multiplikatoren und Vermittlern. Von den klassischen Zeitschriften über die bekannte Inetbib-Liste und anderen Mailinglisten bis hin zu diversen Weblogs – allen voran der netbib-Weblog – lassen sich ganz verschiedene Arten von Medien mit jeweils eigenen Schreibstilen (oder auch Schreibkulturen) finden.
Schließlich stellt die Tagesspresse einen Schnittpunkt zwischen der Öffentlichkeit, und damit mit den Bibliotheksnutzern, und dem Bibliothekswesen her.
Unser Interesse gilt all den Ausprägungen von „Bibliotheksjournalismus“, was nichts anderes bedeutet, als das Schreiben über bibliothekarische und bibliotheks- und informationswissenschaftliche Themen. Dies schließt das wissenschaftliche Publizieren in gewisser Weise mit ein, soll aber viel weiter gehen.
Fragen, die Berücksichtigung finden sollen sind u. a.: Wie werden Fachdiskurse durch Fachzeitschriften aufgegriffen, dargestellt und auch gesteuert? Gibt es einen „investigativen“ Bibliotheksjournalismus? Wie journalistisch ist die Biblioblogosphäre? Und wie werden Bibliotheken und ihre Themen in Massenmedien wiedergegeben? Wie kritisch ist die Berichterstattung in diesem Bereich? Soll sie überhaupt kritisch sein? Welche Formen der Berichterstattung gibt es? Gern möchten wir auch die Leserperspektive in die Betrachtung einbeziehen.
Wie sehen diese die Landschaft des bibliothekarischen und informationswissenschaftlichen Journalismus und was fehlt?
Redaktionsschluss ist auch hier der 24. September 2007.
Für Rückfragen steht Ihnen die LIBREAS-Redaktion jederzeit unter libreas@treepolar.de zur Verfügung.
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