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Am Impuls der Zeit? Hans-Ulrich Gumbrecht ringt in der FAZ um ein Verständnis der digitalisierten Gegenwart.

Posted in LIBREAS.Feuilleton by Ben on 12. März 2014

Eine Notiz von Ben Kaden (@bkaden)

zu: Hans-Ulrich Gumbrecht: Das Denken muss nun auch den Daten folgen. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 11.03.2014, S. 14
(ebenfalls zitiert: Brita Sachs: Was der Computer aus den Bildern macht, die wir ihm geben. In: ebd.)

Gestern eröffnete Hans-Ulrich Gumbrecht eine Feuilleton-Serie der Frankfurter Allgemeinen Zeitung zur Zukunft des Geistes und der Geisteswissenschaften unter dem Einfluss der Digitalisierung mit einem Beitrag, der sich immerhin spart in die Kulturverfallskerbe zu schlagen, die auf derselben Seite des Feuilletons Brita Sachs in der Besprechung der derzeit im Kunstverein München gezeigten Ausstellung „La voix humaine“ ein bisschen über Gebühr bearbeitet wird.

Brita Sachs analysiert mehr de ressentiment als en passant das Phänomen des Selfies mit einer trübseligen Abqualifizierung, die man noch jedem neuen Schwung nutzergenerierter und daher fast zwangsläufig auch selbstzentrierter Inhalte entgegen geschleudert sah:

„Die mit dem Smartphone geschossenen, ins Netz gestellten Selbstporträts dienen im narzisstischen Dauerakt digitaler Selbstdarstellung dem Ziel maximaler Verbreitung: Ich zeige euch, wo ich gerade bin, was ich esse, anziehe, seht euch an, wie ich Party mache, wie süß ich meinen Partner gerade finde. Wen interessiert das alles wirklich?“

Natürlich niemanden. Nur sind diese Selbstinszenierungsmechanismen allenfalls sympathischer als der Personenkult des Celebrity-Wesens, der in der FAZ naturgemäß auf Minimalniveau, in boulevareskeren Medien jedoch immer titelseitentauglich ist. Wo man ausgiebig vorgeführt bekommt, in welchem Lokal ein George Clooney während seiner Berlin-Aufenthalte seine Rinderfilets verputzt (Grill Royal), ist es doch eigentlich beruhigend, wenn auch noch durchschnittlichere Menschen der Gegenwartskultur die Chuzpe besitzen, ihre Mahlzeiten gleich in der Nähe beim Syrer in der Torstraße zu twittern. Egozentrismus ist unserer Zeit nun mal deutlich positiv besetzt und wird oft geradezu eingefordert. Das kann und sollte man auch mal kritisieren. Aber auf den in dieser Hinsicht vermutlich nicht in Dauermetareflexion gefangenen Alltags-Facebook-Nutzer einer Eimer Verachtung auszuschütten, wie es die Kunstjournalistin Brita Sachs im Verhältnis zur Gesamtlänge ihrer Ausstellungsbesprechung vollzieht, ist fast noch niedriger. Wen interessiert das alles wirklich?

„Egal, seinen mit einer Menge sogenannter Freude vernetzten Produzenten gibt er [der Selfie-Fotograf] das Gefühl, ständig mitzumischen, und munter plätschert die Egozentrismusschwemme so über die Beschädigung analoger Kommunikation hinweg.“

Und führt, so Brita Sachs, die nach zwei von vier Spalten endlich für wenige Sätze zur Ausstellung findet, zur Isolation durch / trotz mediale/r Allround-Konnektivität. Was auch nicht unbedingt die neueste aller Erkenntnisse ist. Offen bleibt freilich, ob sich die digital vermittelte Einsamkeit wirklich qualitativ von der unterscheidet, der erkennende, suchende und fühlende Menschen seit Jahrhunderten begegnen.

Insofern scheint der direkt darüber gedruckte Text Hans-Ulrich Gumbrechts nicht besser platzierbar, ruft er doch zu einer anderen, klareren, die Digitalität in ihren Eigenheiten erfassenden Auseinandersetzung auf:

„Mit einer Serie von Essays will diese Zeitung in den kommenden Wochen den Impuls zu einem Denken der elektronischen Welt verstärken, welcher die Selbstbescheidung der „Digital Humanities“ und die Selbstzufriedenheit der Medienwissenschaft vermeiden soll, aber auch kulturpessimistische Depression, fortschrittsfreudige Euphorie und den kurzfristigen Spaß an geistreichen Thesen.“

Hans-Ulrich Gumbrecht demonstriert zugleich am eigenen Beispiel, wie so ein Text ohne Spaß, Depression und Euphorie aussieht. Nämlich ziemlich fade. So zeigt schon die Verwendung des angestaubten und semantisch eher hinkenden Ausdrucks „elektronische Welt“, dass es ein derart ausgerichtetes, nur vermeintlich frisches Denken bereits auf der Ebene der Begriffe nicht übermäßig einfach hat. Auch die Verkleinerung des eigene Anspruchs, den „Impuls“ (welcher Anstoß ist hier eigentlich gemeint?) zu „verstärken“, also nicht etwa zu setzen, nicht die Impulse, die mannigfaltig durch die Debatten und Debattenrundschauen wandern, für eine Analyse zu bündeln oder eben mit anderem Anspruch zu streuen, wirkt nicht unbedingt kongruent zu der mit sattem Fettdruckimpetus daher donnernden Überschrift: „Das Denken muss nun auch den Daten folgen“.

Nun, ja. Aber warum eigentlich erst: nun? Es ist nicht so, dass man nicht auf ganz ähnliche Programmideen vor zehn, zwanzig, dreißig Jahren hätte kommen können. Die Idee des Computers und später des Computernetzes, die On-Demand-Technologien der BTX- und Minitel-Machinen bündelt schon eine ganze Menge dessen, was wir heute natürlich raffinierter in unseren digitalisierten Tagesablauf einbauen.

Die „Digital Humanities“ gab es freilich noch nicht, aber eventuell hätte man als Beobachter der Computerphilologie dennoch eine Ahnung von dem bekommen können, was man sich heute so in diese Richtung erträumt. Die Vehemenz, mit dem nun eine netzreflexive Debatte ins Feuilleton drängt, kann man durchaus begrüßen. Im bibliotheks- und informationswissenschaftlichen Fachdiskurs sehnt man sie sich ja auch herbei. Aber der ganz große Wurf der Originalität ist es in diesem Fall kaum, selbst oder gerade wenn man Druckwörter wie „überlebenswichtig“ schon in den Teaser schreibt.

Hans-Ulrich Gumbrecht eröffnet mit der eher laschen These, dass wir nicht erfinden, weil wir brauchen, sondern weil „Erneuerungen uns oft einfach zustoßen.“ Zunächst weiß man nicht einmal, wer sich hinter diesem „uns“ verbirgt. Die Menschheit? Die westliche Kultur? Die Feuilleton-Leserschaft? Die Geisteswissenschaftler? Es dauert eine Weile, bis der Autor uns das Rätsel mit einem Einschub löst: „Wir“, das sind „Intellektuelle und Wissenschaftler“, also die professionellen Weltanalysten des letzten Jahrhunderts, denen ein paar findige und junge Netzunternehmer mit teilweise bestürzend simplen Ideen und pragmatischen Durchsetzungsschritten die Nase gedreht zu haben scheinen und den Leitmaßstab des Spätkapitalismus (das Medium Geld) in unvorstellbaren Mengen auf ihre Industrie umzuleiten verstanden. Der Kernaspekt dieser Praxis, alles, was digital codierbar ist, auch in eine Warenform zu verwandeln, ist ganz offensichtlich nur zur Hälfte ein Aspekt der Technologie. Mal sehen, wie die Serie die andere Hälfte anpackt.

Und wer beobachtet wie gerade ein Unternehmen wie Apple in den vergangenen zwanzig Jahren Produktinnovationen plante, entwickelte und lancierte, wird kaum an ein ungesteuertes, einfach zustoßendes Geschehen nebenbei glauben. Auch Amazon war von Anfang an ein sehr zielgerichtetes Unterfangen. (Das Internet in gewisser Weise ja ebenfalls.) Richtig ist, dass immer ein Rest (oder auch ein Haufen) Kontingenz bleibt, und, richtig, „beinahe unsinnig wirkt heute die Unterstellung, dass wir ihre [Entdeckungen und Erfindungen] stets unter Kontrolle haben.“

Nur: Wer unterstellt so etwas, abgesehen vielleicht von ein paar PR-Experten, die für diese Unterstellungen bezahlt werden. Jeder Mensch mit einem Tick Geschichtsbewusstsein weiß, wie wenig die Wirkungen in eine unbekannte Zukunft überhaupt gesteuert werden können. Plötzlich ist da ein himmelblaues Twitterversum und ersetzt den klassischen Nachrichtenjournalismus. Das war in der Tat 1994 nicht absehbar.

Auch oder gerade jetzt, so Gumbrecht, gibt es eine „bis vor kurzem kaum geahnte […] Herausforderung“. Und – darunter geht es wohl nicht –  diese fordert unser Denken nicht einfach so heraus, sondern entscheidet über nichts Geringeres als das „Überleben der Menschheit“. Warum diese überdramatisierende Kanone nun in den bleigrauen Absätzen des unillustrierten Artikels in Position gebracht wird, geht aus den Ausführungen leider nicht vor.

Aber man kann (und soll) es sich natürlich denken. Die Digitaltechnologie hat unser Denken so verschoben, sperrt sich derart gegen „unsere[..] traditionellen Begriffe[..] und Denkstrukturen“, dass sie sich abseits „der Reichweite intellektueller und wissenschaftlicher Analyse“ auslebt und dabei unser Dasein prägt. Dies mag teilweise stimmen. Andererseits vernimmt man teilweise Stimmen, die ganz intellektuell und wissenschaftlich ganz geschickt an dieser Kante balancieren, in den tradierten Kommunikationskreisen von Wissenschaft und Intellektualität lange nur bedingt überhaupt Einstiegschancen hatten, mittlerweile aber doch immer mal auch in den FAZ-Feuilleton-Spalten auftauchen, jedenfalls wenn sie sich daran gewöhnt haben, sich in den Formen zu präsentieren, die für die Traditionsmedien auch verdaubar sind. Ansonsten scheint es wie so oft, dass ein hervorragender und daher auch zuerst eingesetzter Hebel zur erkennenden Durchdringung neuer Phänomene im Bereich der Kunst liegt, wofür die „Voix humane“ ein schönes Beispiel zu sein scheint, selbst wenn die eingangs zitierte Besprechung nur kurz mal hineinhuscht und ermittelt, dass sie „jeden erfreut, der phantasieprallen Narzissmus auf Papier spannender findet als die Selfie-Manie.“

Wahrscheinlich ist das „Überleben der Menschheit“ bei Gumbrecht vor allem das Überleben der klassischen Intellektuellen und eines Wissenschaftsbildes, das bereits der Trend zur Big Science seit der Mitte des vergangenen Jahrhunderts attackierte und das zuletzt durch diverse Umorientierungen der Bedingungen von Lehre und Forschung ziemlich ergeben noch von anderer Seite Hand an sich legte. Gumbrechts Verweis auf den Versuch, mit dem „Programmtitel der „Digital Humanities“ […] vielleicht noch einige magere Drittmittel zu ergattern“, deutet an, was gemeint ist. Was wir heute unter „Digital Humanities“ verstehen, interessiert ihn freilich wenig. Ihm geht es um „erste [sic!] entschlossene Schritte in eine noch gar nicht von Begriffen markierte Zone des Erlebens – mit dem Ziel, ein sich unter elektronischen Bedingungen über unser Bewusstsein herausbildendes neues Verhältnis zur Welt und zu uns zu begreifen.“ Also eine technikphilosophische, vielleicht auch –soziologische Grundfrage, die man sich genauso im s Atomzeitalter stellte und die gleichfalls zu regen Metadiskursen führte. Wir Zauderer warten gespannt auf das digitale Sequel.

Sicherlich benötigt jede Gegenwart solche Schleifen. Und zweifelsohne ist das Altmedium Tageszeitung bemüht, gegen die eigene vermeintlich drohende Obsoleszenz anzusteuern und entsprechend erklärt sich die Existenz von Serien wie dieser. Ob sie am Ende Echo einer anderen Zeit, die der nun staunenden und rätselnden Väter bleiben, oder ob neue Diskursformen der Kinder, denen digitale Werkzeuge und Oberflächen so selbstverständlich sind, dass sie gelassen auch über den Touchscreen hinaus und in Alternativen denken wollen, die eigentlich relevanten Erkenntnisspiegel von Kultur unter den Regeln des Digitalen werden, ist heute genauso wenig absehbar, wie die verbleibende Rolle von um Deutung bemühten Akteuren wie eben diesem Hans-Ulrich Gumbrecht, welche naturgemäß einer bestimmten, wenn auch doch verleichsweise differenzierten Perspektive verhaftet bleiben muss, die im Grunde sicher auch differenzierter sein kann, als es sein insgesamt eher harmloser Text für die FAZ.

Ein paar vertraute Phänomene („beständige Überkomplexität“, Verschwimmen der Abgrenzung von „privat“ und „öffentlich“, der Wandel des Konzeptes von „Autorschaft“ und die Folgen für das „Copyright“, Überwachung, „reduzierter Zeitlichkeitshorizont“, Veränderungen in der Arbeitswelt, etc.) ballen sich so wie in einer kleinen Formelkunde zur Digitaldebatte zusammen. Es folgen ein paar halb bis ganz prominente Namen von Intellektuellen und Wissenschaftlern (Evgeny Morozov, Claus Pias, Shoshana Zuboff, Peter Galison, Philip Mirowski, Terry Winograd, John Hennessy), die als kommende Autoren für die Reihe der FAZ angekündigt werden und spätestens an dieser Stelle weiß man, in welchen Bahnen sich die Reihe bewegen wird. Aber um Überraschungen geht es dieser „publizistische[n] und akademische[n]“ Initiative“, die in ihrer Technik- und Gegenwartsdurchdringung über Heidegger hinausreichen soll, nicht. Sondern um das, „worauf Intellektuelle [aus Hans-Ulrich Gumbrechts] Generation lange als einen „politischen“ Kampf gewartet haben“, nämlich eine „Herausforderung des Denkens […], die zu ignorieren wir uns nicht leisten können.“ Was viel über die Intellektuellen dieser Generation aussagt.

Zum Ende greift der Komparatist aus Stanford noch zur ganz großen Pathosschaufel, mit der man auch manches Beet am Todtnauberg problemlos umgraben hätte können:

„Diese Herausforderung ist unser Schicksal – und unsere Chance auf intellektuelle Bewährung und auf Überleben.“

Das Buch, zu dem dieser Text das Vorwort sein wird, muss man sich, so ist zu befürchten, nicht unbedingt ganz oben auf den Lektürestapel legen.

(Berlin, 12.03.2014)

2 Antworten

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  1. Walther Umstätter said, on 13. März 2014 at 12:55

    Es gibt Behauptungen, auch Hypothesen genannt, und begründete Aussagen. Gumbrechts Aussagen sind nicht nur hypothetisch, sie sind auch durch ihre Verallgemeinerung schwer begründbar. Schon die Behauptung „Geisteswissenschaften reagieren ratlos auf die digitale Revolution.“ belegt das. Denn neben den eher ratlosen Geisteswissenschaftlern gibt es auch unzählige die sich schon zur Datenverarbeitung mit all den Konsequenzen geäußert haben, auch wenn man insgesamt sagen kann, dass die Geisteswissenschaften relativ lange gebraucht haben, bis sie den Vorsprung von Medlars, mit dem Wechsel von einer gedruckten Bibliografie (Index Medicus) zu einer Datenbank (Medline) aufgeholt haben. Damit diese Verzögerung nicht so deutlich wird, war historisch interessant zu beobachten, dass sie ihre Bibliografien dann oft ohne Namensänderung digitalisierten, so dass es kaum auffiel, wie groß diese Verspätung der Geisteswissenschaften war. Dass die Geisteswissenschaften diesen Vorsprung der Naturwissenschaften mit Biosis, ChemAbs, Medline, Inspec, SciSearch etc. bei der rasanten Digitalisierung bis heute nur schwer aufholen konnten, ist leicht nachvollziehbar, so dass es auch verständlich ist, dass man nun mit „Digital Humanities“ versucht, in den Big Data wieder Boden gut zu machen. B. Kaden hat völlig Recht, wenn er den Hinweis auf „erste [sic] entschlossene Schritte“ moniert. Da gab es schon unzählige erste Schritte. Naturwissenschaft und Technik stellten schon seit Galilei die Geisteswissenschaftler vor neue Probleme, für die sie oft Jahrzehnte brauchten, um sie zu bewältigen. Es sei hier nur an die Konsequenzen der Informationstheorie von 1949 erinnert, in denen die Definition von „Daten“ mit Information, Rauschen und Redundanz sich ausbreitete. Das war vor 65 Jahren. Seitdem ist unglaublich viel Unsinn, insbesondere von Geisteswissenschaftlern, zu dieser Thematik publiziert, und Verwirrung gestiftet worden – oft auch sehr entschlossen.

    Die Behauptung: „Entgegen einem frommen intellektuellen Glauben ereignen sich Entdeckungen und Erfindungen nicht prinzipiell dann, wenn Menschen auf sie angewiesen sind.“ ist eine ebenso unbegründete Behauptung, denn es lässt sich leicht zeigen, dass gerade die Informationstheorie und die folgende Digitalisierung zu einer Zeit eintrat, als die Verdopplungsrate der publizierten Literatur in ein Stadium geriet, als es immer problematischer wurde noch alles auf Papier erscheinen zu lassen. Die seit Jahrhunderten konstante Verdopplungsrate von 20 Jahren, von der damals immer mehr Menschen befürchteten, dass sie so unmöglich fortschreiten könne, setzte sich mit dem Wechsel zur Digitalisierung ungebrochen fort, als wäre nichts geschehen. Auch wenn es durchaus richtig ist, dass historisch betrachtet vielen Menschen ihre Entdeckungen und Erfindungen eher zufällig zustießen, so wurden diese von der Gesellschaft meist nur dann auch zur Kenntnis genommen, wenn es dafür auch eine Nachfrage gab. In der Big Science wird das nun noch deutlicher, wo immer öfter die Gesellschaft nach Problemlösungen ruft, für die Wissenschaftler in Projekten Geld bekommen, um sie zu lösen. Auch hier ist H. U. Gumbrecht als Geisteswissenschaftler nicht mehr ganz auf dem Stand der Zeit. Denn diese Big Science ist, wie B. Kaden richtig anmerkt, seit etwa einem halben Jahrhundert wirksam.

    Man muss an dieser Stelle auch daran erinnern, dass man bei der Entdeckung der Informationstheorie und den sich daraus ergebenden digital arbeitenden Computern rasch erkannte, dass logisch datenverarbeitende Systeme als „Denkmaschinen“ einsetzbar sind, und dass diese Erkenntnis schon damals das Denken vieler Menschen zum Umdenken zwang. Sicher, vieles davon ist inzwischen wieder in Vergessenheit geraten, weil man dann später erkannte, dass Menschen sehr viel assoziativer, wir könnten auch sagen schlampiger, denken als die ersten rein logisch agierenden Computer. Damit wurde wieder seltener von den Computern als Denkmaschinen gesprochen, obwohl sie uns inzwischen unglaublich viel an Denkarbeit erleichtern, wenn nicht sogar komplett abnehmen.

    Walther Umstätter

  2. […] Reihe über die Auswirkungen der digitalen Revolution auf die Geisteswissenschaften (vgl. dazu auch LIBREAS.Weblog vom 12.03.2014) eingeordnet hat und daher auch in der Wissenschaftsbeilage am Mittwoch druckte, fänden da sicher […]


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