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Steven Universe besucht die Bibliothek.

Posted in Die Bibliothek in Film und Fernsehen, LIBREAS.Feuilleton by libreas on 24. August 2016

Eine Notiz von Juliane Waack (@Jules_McCloud)

„Steven Universe“ reiht sich seit 2013 in das eindrucksvolle Line-up an Zeichentrickserien ein, die klar an Kinder gerichtet sind, aber ebenso viele Erwachsene zu ihren Fans zählen. Das von Rebecca Sugar (die auch am ebenso umwerfenden „Adventure Time“ arbeitete) kreierte Showkonzept beschreibt die Abenteuer der übernatürlichen „Crystal Gems“, einem taffen Frauentrio, das zusammen mit dem Sohn ihrer ehemaligen Anführerin die Erde vor anderen, feindlich gesinnten Gems schützen. Steven Universe ist dabei nicht nur der titelgebende Held der Serie, sondern auch eine Mischung aus Gem und Mensch und vereint neben beeindruckenden Superkräften auch viel Empathie, Freude und Liebe zu Fast Food.

 

 

Nun mag man ganz erwachsen mit den Augen rollen und sich fragen, was eine derartige Kinderei auf dem LIBREAS-Blog zu tun hat, doch eine der überaus universellen Botschaften, die in der mittlerweile 4. Staffel über die Bildschirme flittern, ist die Neugier oder auch der Wissensdurst. Steven will die feindlichen Gems nicht bekämpfen, sondern kennenlernen und immer wieder geht es darum, dass das Wissen um andere Menschen, Kräfte und Weltsichten auch dazu führen kann, dass man Konflikte völlig gewaltfrei lösen kann.

 

 

Daher ist es ein kleines Wunder und vielleicht sogar ein Skandal, dass Steven erst in Episode 107 („Buddy’s Book“) zum ersten Mal die Bibliothek seiner Heimatstadt Beach City betritt.

Seine Freundin Connie bemerkt entsprechend: „Ich kann nicht glauben, dass Du zum ersten Mal ein Bibliothek besuchst. (…) Bibliotheken sind voll von Deiner liebsten Sache.“

Die Bibliothek besticht derweil durch den generischen Charme amerikanischer Kleinstadtbibliotheken, inklusive der brillentragenden, lesenden Bibliothekarin, die Stevens euphorischen Ausruf „Bücher!!!“ entsprechend klischeehaft mit einem „Psst!“ quittiert. Na gut, dass die verkniffene Bibliothekarin in einer ansonsten erfreulich klischeefreien und geradezu feministischen Cartoonserie auftaucht, darüber schauen wir einfach mal hinweg, wir wissen es ja besser.

(Berlin, 24.08.2016)

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3 Antworten

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  1. Muriel said, on 24. August 2016 at 14:56

    Ich finde das mit den Bibliotheken ja schwierig, aber was anderes interessiert mich gerade viel mehr:
    „einem taffen Frauentrio“ – ist das jetzt so, dass solche Appositionen im Dativ stehen, und nicht mehr im Casus des Substatinves, auf das sie sich beziehen? Ich frag gar nicht unbedingt kritisch, auch wenns für mich gewöhnungsbedürftig ist, ich wüsste vor allem gerne, woher das kommt, und frage mich schon eine Weile, warum es mir recht plötzlich so überall vorkommt.

  2. fichtenstein said, on 24. August 2016 at 21:37

    Da bin ich tatsächlich überfragt, weil ich generell eher aus der Hüfte als aus dem Grammatikunterricht herausschreibe. Aber anscheinend lieg ich damit ja voll im Trend, daher lass ich die Korrektur ausnahmsweise mal.

  3. Ben said, on 11. September 2016 at 15:38

    Es gibt übrigens auch schmucke GIFs zu Stevens Bibliotheksbesuch – vgl. LIBREAS.Tumblr.


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