frei<tag>, nach dem Countdown. (Nachlese)
Am Freitag, dem 10.06.2011, fand nun die hier im Blog massiv angekündigte bibliothekswissenschaftliche Unkonferenz frei<tag> statt. Offenbar hat für viele dabei Anwesende anschließend sofort der Nach-Cycling-for-Libraries–Bibliothekstag-und-frei<tag>-sowie-Pfingsten-Kurzurlaub begonnen. Zumindest werden die versprochen Photos von der Unkonferenz erst noch veröffentlicht werden. Ebenso bleibt zu hoffen, dass die jeweiligen Teilnehmenden an den Sessions diese im frei<tag>-Blog noch ausführlicher dokumentieren. Und sicherlich lassen sich die längerfristigen Folgen einer solchen Veranstaltungen kaum und schon gar nicht nur einige Tage später benennen.
Dennoch: die frei<tag> war ein Erfolg. Da wir eine möglichst frei zugängliche Veranstaltung anbieten wollten, haben wir auch keine Teilnahmelisten geführt. Dem ungefähren Nachzählen konnten wir uns allerdings nicht enthalten: inklusive des Organisationsteams haben zwischen 70 und 90 Personen an der Veranstaltung teilgenommen, wenn auch nicht alle die ganze Zeit. Für eine kleine Unkonferenz, die auch noch stattfand, als viele vom Bibliothekstag ausgepowert waren, ist das eine vollkommen zufriedenstellende Zahl, die zudem ein gutes gemeinsames Arbeiten ermöglichte.
Insgesamt wurden 10 Sessions angeboten (für mehr hatten wir ehrlich gesagt auch gar keinen Platz), von denen einige explizit bibliothekswissenschaftlich waren und andere sich eher an der Praxis orientierten. Insoweit ist auch die Schwerpunktsetzung auf die Bibliothekswissenschaft im weiten Teilen aufgegangen. Zumindest die Titel der Sessions und, wie gesagt, hoffentlich auch bald die weitere Dokumentation lassen sich im Wiki nachlesen.
Ansonsten funktionierte die Veranstaltung unglaublich smooth und ohne größere Probleme. Sicherlich gingen wir als Organisationsteam bis zuletzt davon aus, irgendetwas wichtiges vergessen zu haben, was wir dann auf den letzten Drücker organisieren müssten. Aber das war offenbar nicht der Fall. Unser größtes Problem bestand darin, dass wir die Sessions nicht die ganze Zeit irgendwo öffentlich einsehbar hatten, da der Rechner, auf denen sie erstellt worden waren, für eine Session benötigt wurde. Dieses „größte“ Problem existierte für ungefähr zehn Minuten. Nicht nur funktionierte die Arbeit innerhalb des Organisationsteams ungewöhnlich und erfreulich unproblematisch, auch die Teilnehmenden waren aktiv daran beteiligt, dass die Veranstaltung sowohl produktiv als auch sozial ergiebig wurde. Der einzige Gast, welcher einige Probleme bereitete, hatte sich von einer gänzlich anderen Veranstaltung verlaufen und war wohl selber mehr irritiert, als alle anderen.
Ich konnte leider nur an einer Session teilnehmen, habe aber bislang auch keine negativen Rückmeldungen erhalten. Insoweit kann wohl festgehalten werden, dass die frei<tag> unter anderem gezeigt hat, dass es eine genügend große Anzahl von interessierten Bibliothekarinnen und Bibliothekaren, Bibliotheks- und Informationswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern gibt, die sich mit der Veranstaltungsform Unkonferenz / Barcamp anfreunden können, um auch thematisch etwas mehr fokussiertere Unkonferenzen, als es in den letzten Jahren beim Bibcamp gehandhabt wurde, anbieten zu können. Ganz kybernetisch gedacht kann man wohl davon ausgehen, dass die Zahl der Interessierten so weit gewachsen ist, um Differenzierungen (Bibcamp == eigentlich Bibliothek 2.0, frei<tag> == Bibliothekswissenschaft et cetera) möglich und eventuell (wenn man sich die Größe des Bibcamp ansieht) auch nötig zu machen.
Ansonsten: Wenn alles immer so konfliktarm abläuft, gerne wieder. (Ich hörte da auch schon Gerüchte. Aber das sind Gerüchte.)
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